OIL.WTI ist ein CFD-Derivat, das auf den Notierungen der Rohöl-Futures-Kontrakte von West Texas Intermediate (WTI) an der Chicago Mercantile Exchange (CME) basiert. Als Hebelprodukt ermöglicht OIL.WTI Tradern, sich mit einem Bruchteil des für eine Direktinvestition erforderlichen Kapitals am globalen Ölmarkt zu beteiligen. Dieses Instrument ist bei Tradern beliebt, die von kurzfristigen Preisbewegungen bei WTI-Rohöl-Futures profitieren möchten.
West Texas Intermediate (WTI) Rohöl ist ein globaler Maßstab für Ölpreise. WTI-Rohöl-Terminkontrakte werden an der New York Mercantile Exchange (NYMEX) gehandelt, die zur CME Group gehört. Diese Kontrakte ermöglichen es Produzenten, Verbrauchern und Spekulanten, sich gegen Preisschwankungen abzusichern oder von Preisänderungen zu profitieren.
Handelszeiten und Volatilität
OIL.WTI kann an Wochentagen fast rund um die Uhr gehandelt werden, was die Handelszeiten der zugrunde liegenden WTI-Rohöl-Terminkontrakte widerspiegelt. Die Haupthandelszeiten sind wie folgt:
- Nachbörsliches Trading: Von 13:30 Uhr CST bis 17:00 Uhr CST(20:30 Uhr bis 00:00 Uhr deutscher Zeit)
- Vorbörsliches Trading: Beginnt um 17:00 Uhr CST (am Vortag) und endet um 8:00 Uhr CST (00:00 Uhr bis 15:00 Uhr dt. Zeit).
- Reguläres Trading: Von 8:00 Uhr CST bis 13:30 Uhr CST (15:00 Uhr bis 20:30 dt. Zeit).
Erwartete Volatilität
- Marktöffnung (15:00 Uhr bis 16:00 Uhr dt. Zeit): Hohe Volatilität, da die Teilnehmer auf Nachrichten, geopolitische Ereignisse und globale Wirtschaftsdaten der vergangenen Nacht reagieren.
- Mittagshandel (16:00 bis 18:00 Uhr dt. Zeit): Geringere Volatilität, da sich der Markt beruhigt, was Trendanalysen und die Vorbereitung auf bevorstehende Nachrichten ermöglicht.
- Nachmittagshandel (18:00 Uhr bis 20:30 Uhr dt. Zeit): Erhöhte Volatilität, da sich Trader vor Marktschluss positionieren.
- Nachbörslicher Handel (20:30 Uhr bis 00:00 Uhr dt. Zeit): Geringere Handelsvolumina, aber potenziell erhebliche Kursschwankungen aufgrund brandaktueller Nachrichten.
Die besten Handelszeiten für das OIL.WT-Trading
- Veröffentlichung von Wirtschaftsdaten (14:30 Uhr bis 16:00 Uhr dt. Zeit): Die Veröffentlichung wichtiger Daten wie des wöchentlichen EIA-Erdölberichts führt häufig zu erheblichen Marktbewegungen.
- Geopolitische Ereignisse: Konflikte in Ölförderregionen oder Änderungen der OPEC-Förderquoten können sich erheblich auf die Preise auswirken.
- Überschneidung der Handelszeiten auf dem US-amerikanischen und europäischen Markt (14:00 Uhr bis 18:00 Uhr dt. Zeit): Höheres Handelsvolumen und erhöhte Volatilität.
OIL.WTI - Die wichtigsten Veröffentlichungen
- EIA Wöchentlicher Erdöl-Statusbericht: Schlüsseldaten zu US-Rohölversorgung, -nachfrage und -beständen.
- OPEC Monatlicher Ölmarktbericht: Bietet Einblicke in die weltweite Produktion, Nachfrage und Markttrends.
- Baker Hughes Rig Count: Gibt Aufschluss über die Bohraktivität und das zukünftige Ölversorgungspotenzial.
- IEA Ölmarktbericht: Bietet eine umfassende Analyse der weltweiten Ölversorgung, -nachfrage und -preise.
- Wöchentliches statistisches Bulletin der API: Enthält Daten zu den Rohölbeständen und Raffineriebetrieben in den USA.
Faktoren die den Ölkurs beeinflussen
- Globales Angebot und Nachfrage: Das Gleichgewicht zwischen Produktion und Verbrauch wirkt sich direkt auf die Preise aus.
- Geopolitische Ereignisse: Politische Instabilität und Konflikte in Ölförderregionen wirken sich auf das Angebot aus.
- Wirtschaftsdaten: Indikatoren wie das BIP-Wachstum beeinflussen die Ölnachfrage.
- OPEC-Entscheidungen: Die von der OPEC festgelegten Produktionsquoten können das Angebot einschränken oder erhöhen.
- Dollarstärke: Die in USD angegebenen Ölpreise werden durch Schwankungen des Dollarwerts beeinflusst.
WTI und Brent Oil
WTI und Brent sind beides Richtwerte für Rohölpreise. WTI, das aus den USA stammt, ist für seine hohe Qualität und seinen niedrigen Schwefelgehalt bekannt. Brent, das aus der Nordsee stammt, ist ein wichtiger Richtwert für die europäischen und globalen Ölmärkte. In der Vergangenheit wurde Brent aufgrund höherer Transportkosten und geopolitischer Faktoren oft mit einem Aufschlag gegenüber WTI gehandelt.
Einfluss des Wetters auf die Ölpreise
Die Wetterbedingungen spielen bei der Ölförderung eine entscheidende Rolle, da sie sich direkt auf das Angebot und damit auf die Preise auswirken. Extreme Wetterereignisse wie Hurrikane, Taifune oder starke Kälte können die Ölförderung und den Transport unterbrechen, was zu einem geringeren Angebot und höheren Preisen führt.
Die Wetterbedingungen in den wichtigsten Ölförderregionen, darunter der Golf von Mexiko, die Nordsee und der Nahe Osten, werden von Tradern genau beobachtet. Auch saisonale Schwankungen, wie die Heizölnachfrage im Winter oder die Nachfrage während der Fahrsaison im Sommer, beeinflussen die Ölpreise. Wettervorhersagen und -berichte sind für Trader unverzichtbare Hilfsmittel, da sie wertvolle Einblicke in potenzielle Versorgungsunterbrechungen oder -überschüsse bieten.
Die 5 größten Ölkrisen der Geschichte
- 1973 Ölkrise: Ausgelöst durch den Jom-Kippur-Krieg verhängten die arabischen OPEC-Mitglieder ein Ölembargo gegen Nationen, die Israel unterstützten, darunter die USA und ihre Verbündeten. Das Embargo führte zu einer Vervierfachung der Ölpreise, was wiederum schwerwiegende wirtschaftliche Folgen, Treibstoffknappheit und lange Schlangen an Tankstellen nach sich zog.
- 1979 Ölkrise: Nach der iranischen Revolution kam die Ölproduktion im Iran fast zum Erliegen, was zu weltweiten Unterbrechungen der Ölversorgung führte. Die Preise verdoppelten sich, was die Inflation verschärfte und zu einer globalen Konjunkturabschwächung beitrug. Die Krise machte die Abhängigkeit der Welt vom Öl aus dem Nahen Osten deutlich.
- 1990 Golfkriegskrise: Die Invasion Kuwaits durch den Irak führte zu einem erheblichen Rückgang der Ölproduktion in beiden Ländern. Dieses Ereignis führte zu einem starken Anstieg der Ölpreise, was sich auf die Weltwirtschaft auswirkte. Die Krise war nur von kurzer Dauer, da die von den USA angeführte Koalition durch ihr militärisches Eingreifen schnell wieder für Stabilität sorgte.
- 2008 Ölpreisexplosion: Aufgrund der boomenden Nachfrage aus Schwellenländern und spekulativen Handelsgeschäften erreichten die Ölpreise im Juli 2008 ein Allzeithoch von 147 US-Dollar pro Barrel. Die anschließende globale Finanzkrise führte zu einem dramatischen Rückgang der Nachfrage, was die Preise abstürzen ließ und die Volatilität der Ölmärkte deutlich machte.
- 2020 COVID-19-Pandemie: Die Pandemie führte aufgrund von Ausgangssperren und eingeschränkter Reisetätigkeit zu einem beispiellosen Rückgang der Ölnachfrage. Im April 2020 fielen die Preise für Rohöl der Sorte WTI erstmals in der Geschichte kurzzeitig ins Negative, da sich die Lager füllten. Die Krise unterstrich die Anfälligkeit der Ölmärkte und die Auswirkungen globaler wirtschaftlicher Störungen.
Globales Angebot und Nachfrage
Der globale Ölmarkt wird von der Angebots- und Nachfragedynamik der größten Förder- und Verbraucherländer beeinflusst. Zu den wichtigsten Ölproduzenten gehören:
- Saudi-Arabien: Als führendes Mitglied der OPEC ist Saudi-Arabien einer der größten Ölproduzenten und -exporteure weltweit.
- Russland: Russland ist ein weiterer wichtiger Akteur auf dem globalen Ölmarkt mit bedeutenden Produktions- und Exportkapazitäten.
- Vereinigte Staaten: Die USA haben sich zu einem bedeutenden Ölproduzenten entwickelt, angetrieben durch die Schieferölrevolution und technologische Fortschritte bei der Ölförderung.
Auf der Nachfrageseite gehören die Vereinigten Staaten, China und Europa zu den Regionen mit dem größten Ölverbrauch, wo Öl eine entscheidende Energiequelle für den Transport, die Industrie und die Stromerzeugung darstellt. Veränderungen der Verbrauchsmuster, des Wirtschaftswachstums und technologische Fortschritte bei alternativen Energiequellen können die weltweite Ölnachfrage beeinflussen. Darüber hinaus spielen Handelspolitik, Zölle und internationale Beziehungen eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung des globalen Ölmarktes. Im Allgemeinen korrelieren die Reaktionen von OIL.WTI in der Regel mit den Öl-Brent-Futures.