Short Selling: Was sind Leerverkäufe?

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Short Selling: Was sind Leerverkäufe?

Der Leerverkauf: Die Kunst, aus einem Kurssturz Profit zu schlagen. 

Shortseller setzen gegen die allgemeine Begeisterung am Markt. Aber der Pessimismus ist nur zum Schein. Tatsächlich versucht man beim sogenannten Short Selling mit fallenden Kursen Gewinne zu erzielen. 

Leerverkäufe sind also ein kühner Schachzug im Spiel von Bullen und Bären! In diesem Artikel erfahren Sie, was Leerverkäufe sind, wie Short Selling funktioniert und welche Risiken es gibt.

Was sind Leerverkäufe? 

Leerverkäufe sind eine Handelsstrategie, die es Anlegern ermöglicht, von dem Kursrückgang eines Finanzanlageinstruments zu profitieren. 

Bei dieser Methode leiht sich der Anleger zum Beispiel eine Aktie, von der er glaubt, dass sie an Wert verlieren wird, und verkauft sie dann zum aktuellen Marktpreis. Wenn der Aktienkurs später tatsächlich fällt, kauft er die gleiche Anzahl geliehener Aktien zum niedrigeren Preis, gibt sie an den Verleiher zurück und steckt die Differenz als Gewinn ein. 

Im Wesentlichen handelt es sich bei Leerverkäufen also um die Erwartung, von bevorstehenden Abwärtsbewegungen des Marktes profitieren zu können. Dieser Ansatz steht im Gegensatz zu der üblichen Strategie, günstig einzusteigen und bei hohen Kursen zu verkaufen, was unter dem Stichwort „buy low, sell high“ bekannt ist. 

Für Leerverkäufe wird üblicherweise der englischsprachige Begriff Short Selling, oder eingedeutscht, „short gehen“ oder „shorten“ verwendet. Dem steht das „Long gehen“ gegenüber. Was heißt das?

  • Long gehen: Eine Long-Position bedeutet, dass man ein Wertpapier in der Erwartung kauft, dass dessen Preis im Laufe der Zeit steigen wird. Anleger gehen also Long-Positionen ein, wenn sie die Zukunftsaussichten optimistisch einschätzen. Der Begriff "Long" deutet auf eine längerfristige Bindung an die Geldanlage hin („buy and hold“).
  • Short gehen: Wie bereits erwähnt, leiht man sich bei einem Leerverkauf oder einer Short-Position ein Finanzinstrument, um es zum aktuellen Kurs zu verkaufen, in der Erwartung, dass man es später zu einem niedrigeren Kurs zurückkauft. 
    Woher der Begriff "Short" kommt, ist nicht ganz eindeutig. Einmal wird in der Literatur als Erklärung angeboten, dass er die kürzere Haltedauer widerspiegelt, die ein Trader für einen Leerverkauf erwartet. 
    Es gibt auch die Interpretation, dass es darum geht, etwas zu verkaufen, dass man gar nicht besitzt, was im Englischen auch mit „to be short of something“ ausgedrückt werden kann.

Anleger sollten beachten, dass beide Strategien unterschiedliche Risiken bergen. Bei Long-Positionen besteht das Risiko, dass der Kurs so weit fällt, bis der ursprünglich investierte Betrag gänzlich aufgezehrt ist.

Bei Leerverkäufen hingegen sind die Verluste potenziell unbegrenzt, da ein Kurs zumindest in der Theorie unendlich steigen kann.

Während Long-Positionen meist als marktstabilisierend angesehen werden, da sie zum Beispiel im Fall des Aktienmarkts Unternehmen mit Kapital versorgen, werden Leerverkäufe oft als rein spekulativ kritisiert. Dabei sollte aber nicht übersehen werden, dass Short Selling durchaus für notwendige Marktkorrekturen und Liquidität sorgen kann.

Wie dem auch sein mag, im Wesentlichen stehen zwei Strategien hinter Leerverkäufen: Neben der schon erwähnten spekulativen Absicht ist die zweite das sogenannte Hedging, also ein Absicherungsgeschäft. Hedging zielt darauf ab, durch Gewinne bei fallenden Kursen die korrespondierenden Verluste einer Long-Position in einem Portfolio zu mindern.

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass Leerverkäufe eine bemerkenswerte Strategie in der Welt des Tradings darstellen. Allerdings bergen sie neben Chancen auch spezifische Risiken. Um diese einschätzen zu können, ist es zunächst notwendig, die Funktionsmechanismen zu verstehen.


Wie funktioniert Short Selling?

Im Folgenden gehen wir der Einfachheit halber davon aus, dass es sich um Leerverkäufe von Aktien handelt. 

Der schematisierte Ablauf eines Leerverkaufs umfasst nur wenige Schritte:

  1. Leihen der Aktien: Zunächst muss sich ein Anleger Aktien von einem Handelspartner, etwa einem Broker, gegen Gebühr leihen. Gleichzeitig wird deren Rückgabe zu einem bestimmten Zeitpunkt vereinbart. Es handelt sich also um ein klassisches Termingeschäft. 
  2. Verkauf der geliehenen Aktien: Nach der Ausleihe verkauft der Anleger diese Aktien zum aktuellen Marktpreis.
  3. Rückkauf der Aktien: Wenn der Kurs wie erwartet fällt, kauft der Anleger die Aktien zum niedrigeren Preis zurück.
  4. Rückgabe der Aktien: Nach dem Rückkauf werden die Aktien an den Broker zurückgegeben. Die Differenz zwischen dem Verkaufs- und dem Kaufpreis streicht der Anleger als Gewinn ein.

Anzumerken ist, dass diese „echten“ Leerverkäufe schon wegen der Schwierigkeit, einen Verleiher zu finden und den damit verbundenen Kosten in der Regel professionellen und institutionellen Shortsellern vorbehalten sind. Gangbare Alternativen für den Privatanleger werden im letzten Abschnitt dieses Artikels kurz besprochen.

Die folgende Abbildung stellt den schematisierten Ablauf eines Leerverkaufs noch einmal dar.

Schematische Darstellung Leerverkäufe

Diese „echten“ Leerverkäufe können auf zwei grundsätzlich verschiedene Arten getätigt werden: gedeckt und ungedeckt. Was bedeutet das?


Arten von Leerverkäufen: gedeckt oder ungedeckt?

Der zentrale Unterschied zwischen diesen beiden Arten des Short Sellings liegt darin, ob der Verkäufer sich die zu verkaufenden Wertpapiere vorher ausleiht oder nicht.

  • Gedeckte Leerverkäufe: Das ist die oben beschriebene Variante. Hierbei muss der Shortseller die entsprechenden Aktien tatsächlich geliehen haben. Nur so ist sichergestellt, dass er seine Verpflichtung aus dem Verkauf auch tatsächlich einhalten, die Wertpapiere also liefern kann.
  • Ungedeckte Leerverkäufe (auch Naked Short Selling genannt) ist die Spielart, bei der der Shortseller die Aktien gar nicht geliehen hat. Das ist deshalb möglich, weil zwischen Aufgabe der Short Selling Order und der tatsächlichen Ausführung (wenn der Leerverkäufer also liefern muss) ein gewisser Zeitraum verstreicht, höchstens jedoch zwei Tage. Das ist die Zeit, die der Shortseller hat, um sich mit den benötigten Aktien einzudecken.
    Eine Garantie, dass dieser Nachfrage auch ein Angebot gegenübersteht, gibt es allerdings nicht. Zum allgemeinen Marktrisiko kommt bei ungedeckten Leerverkäufen daher auch ein Lieferrisiko hinzu. 
    Nicht zuletzt deshalb sind ungedeckte Aktienleerverkäufe in Deutschland schon seit 2010 verboten. Mittlerweile gilt diesbezüglich die EU-Leerverkaufs-Verordnung, die ungedeckte Leerverkäufe auf Aktien, für öffentliche Schuldtitel sowie ungedeckte Credit Default Swaps darauf verbietet.


Ein erfolgreicher Leerverkauf am praktischen Beispiel

Dieses kurze hypothetische Szenario soll den Prozess und die Berechnungen veranschaulichen, die mit der Durchführung eines Leerverkaufs verbunden sind:

  • Schritt 1 - Aktie recherchieren und ausleihen: Stellen Sie sich vor, ein Anleger, nennen wir ihn Theodor Trader, ist überzeugt, dass die Super-KI Aktiengesellschaft, ein hypothetisches Technologieunternehmen, das derzeit zu 100 Euro pro Aktie gehandelt wird, überbewertet ist. Er erwartet also, dass der Kurs aufgrund der bevorstehenden schlechten Quartalsergebnisse fallen wird. Also wendet sich Theodor Trader an seinen Broker, um 100 Aktien von Super-KI AG zu leihen.
  • Schritt 2 - Verkauf der geliehenen Aktien: Theodor verkauft alle 100 geliehenen Aktien zum aktuellen Marktpreis von 100 Euro pro Aktie. Der Gesamterlös aus dem Verkauf beträgt:

100 Aktien x 100 Euro pro Aktie = 10.000,00 Euro

  • Schritt 3 - den Kursrückgang abwarten: Angenommen, die Vorhersage von Theodor ist zutreffend und der Aktienkurs von Super-KI fällt nach der Veröffentlichung enttäuschender Quartalsergebnisse tatsächlich auf 80 Euro pro Aktie.
  • Schritt 4 - Rückkauf der Aktien zum niedrigeren Preis: Theodor Trader kauft nun die 100 Aktien von Super-KI zum niedrigeren Kurs von 80 Euro pro Aktie zurück. Die Gesamtkosten für den Rückkauf der Aktien betragen:

100 Aktien x 80 Euro pro Aktie = 8.000,00 Euro

  • Schritt 5 - Rückgabe der Aktien und Berechnung des Gewinns: Nachdem Theodor die Aktien zum niedrigeren Preis gekauft hat, gibt er die 100 Aktien an seinen Broker zurück. Der Gewinn aus dem Leerverkauf (ohne Gebühren oder Zinsen, die an den Broker für das Ausleihen der Aktien gezahlt wurden) berechnet sich schlicht aus dem Verkaufserlös minus der Kosten für den Rückkauf, also:

10.000 - 8.000 = 2.000

Theodor Trader macht also mit diesem Leerverkauf einen Gewinn von 2.000 Euro.

Dieses Beispiel zeigt die grundlegenden Mechanismen eines Leerverkaufs und wie Gewinne realisiert werden, wenn der Kurs einer Aktie wie erwartet sinkt. Es ist jedoch wichtig zu verstehen, dass Theodor Trader Verluste erlitten hätte, wenn der Aktienkurs gestiegen statt gefallen wäre. Und zwar unter Umständen mehr als seine ursprüngliche Investition. 

Fazit: Leerverkäufe können zwar gewinnbringend sein, bergen aber auch erhebliche Risiken, insbesondere auf volatilen Märkten.


Einfluss von Leerverkäufen auf Unternehmen und Märkte 

Leerverkäufe können erhebliche Auswirkungen auf Aktienkurse, Finanzmärkte und die beteiligten Unternehmen haben. Im Folgenden sind beispielhaft einige genannt.


Auswirkungen von Leerverkäufen auf die Aktienkurse

Wenn Trader Leerverkäufe tätigen, erhöhen sie das Angebot an Aktien auf dem Markt, was zu einem Abwärtsdruck auf den Aktienkurs führen kann. Dies macht sich besonders bemerkbar, wenn eine große Anzahl von Aktien in einem relativ kurzen Zeitraum leerverkauft wird.

Leerverkäufe können auch die Volatilität, also die Schwankung der Aktienkurse, verstärken. Der Akt des Leerverkaufs selbst, sowie der anschließenden Deckung (Rückkauf von Aktien), kann zu erheblichen Kursschwankungen führen.

Positiv zu vermerken ist, dass Leerverkäufe dazu beitragen können, überbewertete Aktienkurse zu korrigieren, da sie die tatsächliche Marktstimmung schneller widerspiegeln, was zu einer genaueren Preisbildung an den Märkten führen kann.


Auswirkungen von Leerverkäufen auf die Finanzmärkte

Leerverkäufe tragen zur Marktliquidität bei und ermöglichen eine reibungslosere und effizientere Abwicklung von Geschäften. Eine höhere Liquidität ist von Vorteil, da sie allen Marktteilnehmern den Ein- und Ausstieg erleichtert.

Leerverkäufe können jedoch auch zur Marktmanipulation genutzt werden. Bei sogenannten "Short and Distort"-Kampagnen (distort: verzerren, verfälschen) verbreiten Leerverkäufer negative (oft falsche) Informationen, um den Kurs einer Aktie nach unten zu treiben, was illegal ist und der Marktintegrität schadet.


Auswirkungen von Leerverkäufen auf Unternehmen

Übermäßige Leerverkäufe können sich derart negativ auf eine Aktie auswirken, dass die Kursentwicklung nichts mehr mit den tatsächlichen Fundamentaldaten des Unternehmens zu tun hat. Das strahlt dann auf weitere Bereiche aus, vom langfristigen Vertrauen der Anleger bis zu den Möglichkeiten des Unternehmens, Kapital durch Aktien zu beschaffen.

Andererseits deutet einiges darauf hin, dass Leerverkäufe die Unternehmensführung verbessern können. Die Angst, von Shortsellern ins Visier genommen zu werden, ist dann für das Management ein Anreiz, bessere Leistungen zu erbringen und Entscheidungen zu vermeiden, die zu einem Rückgang der Aktienkurse führen könnten.

Schließlich könnte ein erheblicher Rückgang des Aktienkurses, der zum Teil auf Leerverkäufe zurückzuführen ist, ein Unternehmen anfälliger für feindliche Übernahmen machen, da seine Marktbewertung sinkt.


Leerverkäufe aus regulatorischer Sicht

Die Regulierungsbehörden haben wegen der oben beschriebenen möglichen Konsequenzen ein wachsames Auge auf Leerverkäufe. Vorschriften wie die EU- Leerverkaufsverordnung sind Instrumente, die verhindern sollen, dass diese negativen Auswirkungen die Finanzmärkte destabilisieren.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Leerverkäufe zwar eine wichtige Rolle auf den Finanzmärkten spielen, da sie zusätzliche Liquidität bereitstellen, die Preisfindung erleichtern und möglicherweise die Unternehmensführung verbessern, dass sie aber auch Herausforderungen mit sich bringen, wie etwa eine erhöhte Volatilität und das Risiko der Marktmanipulation. Diese Auswirkungen auszugleichen, ist eine ständige Herausforderung für Marktteilnehmer und Regulierungsbehörden gleichermaßen.


Chancen und Risiken beim Short Selling

Leerverkäufe verbinden eine einzigartige Mischung aus Chancen und Risiken. Sie bieten versierten Händlern die Chance, von fallenden Märkten zu profitieren, setzen sie aber auch komplexen Herausforderungen aus, die ihre finanzielle Lage im Extremfall dramatisch beeinträchtigen können.

Die folgenden Chancen und Risiken sollten Sie kennen, bevor Sie sich ans Shorten wagen:


Chancen 

  • Gewinnpotenzial: Einer der wichtigsten Vorteile von Leerverkäufen ist die Möglichkeit, in einem rückläufigen Markt Gewinne zu erzielen. Wenn die meisten „buy low, sell high“ Anleger dabei zusehen müssen, wie ihre Portfolios an Wert verlieren, können Leerverkäufer Gewinne einstreichen.
  • Hedging: Leerverkäufe können als Absicherung gegen mögliche Abschwünge bei anderen Anlagen dienen. Durch Leerverkäufe von Aktien oder Sektoren, die sich wahrscheinlich schlechter entwickeln werden, können Anleger einen Teil der Verluste in ihren Long-Positionen ausgleichen. So können sie das Gesamtrisiko ihres Portfolios besser managen.
  • Ausnutzen von saisonalen Trends und Zyklen: Viele Branchen, wie der Einzelhandel, die Landwirtschaft und der Tourismus, weisen ausgeprägte saisonale Trends auf. So können unter anderem Einzelhandelsaktien während der Weihnachtszeit aufgrund der gestiegenen Verbraucherausgaben stark ansteigen, danach aber wieder zurückgehen. 
    Ein Privatanleger, der diese Muster kennt, könnte diese Aktien kurz vor dem erwarteten Rückgang leerverkaufen. Ähnlich verhält es sich mit Sektoren wie dem Baugewerbe oder Agrarrohstoffen, die von Wetter- oder saisonalen Zyklen beeinflusst werden können und vorhersehbare Muster aufweisen, die sich durch Leerverkäufe nutzen lassen.


Mögliche Risiken 

Wie bereits mehrfach erwähnt, bringt Short Selling nicht unerhebliche Risiken mit sich. Zu den wichtigsten gehören:

  • Potenziell unbegrenzte Verluste: Steigt der Kurs der geliehenen Aktien nach dem Verkauf, muss der Leerverkäufer sie zu einem höheren Preis zurückkaufen, um sie an den Verleiher zurückzugeben. 
    Das Problem dabei ist, dass es keine Obergrenze gibt, wie hoch der Preis steigen kann. Daher können auch die potenziellen Verluste für einen Leerverkäufer unbegrenzt sein. 
    Verkauft ein Leerverkäufer beispielsweise geliehene Aktien zu je 100 Euro in der Erwartung, dass der Kurs fällt, dieser aber stattdessen auf 200 Euro steigt, beträgt der Verlust bereits 100 % der Investition. Steigt der Kurs auf 300 Euro, würde der Verlust 200 % betragen und so weiter.
    Da der Leerverkäufer seine Position durch den Kauf von Aktien zum aktuellen Kurs, unabhängig davon, wie hoch dieser gestiegen ist, decken muss, kann das zu potenziell katastrophalen finanziellen Verlusten führen. 
  • Short Squeeze: Dieses an den Märkten berüchtigte Phänomen tritt auf, wenn der Kurs eines geshorteten Vermögenswerts rasch ansteigt und Shortseller gezwungen sind, ihre Positionen zu decken und ihre Verluste zu verringern. 
    Dieser Kaufdruck treibt den Kurs noch weiter in die Höhe, was zu einer Rückkopplungsschleife aus steigenden Kursen und wachsenden Verlusten für Leerverkäufer führen kann. Die Shortseller werden gewissermaßen „zerquetscht“ (englisch: to squeeze).

    Weil das Thema auch für Privatanleger so wichtig ist, hier eine kurze Darstellung des Ablaufs eines typischen Short Squeeze: 
    1. Intensives Shorting: Zunächst gibt es bei einer Aktie eine große Anzahl von Short-Positionen, was bedeutet, dass viele Händler darauf wetten, dass der Kurs der Aktie fallen wird.
    2. Auslösendes Ereignis: Der Kurs der Aktie beginnt unerwartet zu steigen. Dies kann auf eine positive Pressemitteilung, einen unerwartet guten Gewinnbericht oder einen anderen Katalysator zurückzuführen sein, der die Marktstimmung positiv beeinflusst.
    3. Schneller Kursanstieg: Wenn der Kurs steigt, müssen Leerverkäufer mit erheblichen Verlusten rechnen. Um weitere Verluste zu vermeiden, beschließen sie, Aktien zu kaufen, um ihre Short-Positionen zu decken.
    4. Die Preise steigen weiter: Wenn viele Leerverkäufer die Aktie gleichzeitig zurückkaufen, um ihre Positionen zu decken, erhöht dies die Nachfrage und treibt den Kurs weiter in die Höhe. Dies kann dazu führen, dass sich noch mehr Leerverkäufer beeilen, ihre Positionen einzudecken, um noch größere Verluste zu vermeiden.
    5. Feedbackschleife: Der Zyklus von Eindeckungen und steigenden Kursen kann sich fortsetzen und zu einem dramatischen Anstieg des Aktienkurses innerhalb eines sehr kurzen Zeitraums führen.

    Es gab in jüngerer Zeit einige aufsehenerregende Fälle, in denen Privatanleger einen Short-Squeeze regelrecht inszenierten und sich dabei über soziale Medien koordinierten. 
    Ein bekanntes Beispiel war im Jahr 2021 die Aktie des Videospielehändlers GameStop. Dabei koordinierten Nutzer des Reddit-Forums r/wallstreetbets einen massiven Aktienkauf, um einen Short Squeeze auszulösen. Das führte zu heftigen Verlusten bei Hedgefonds, die GameStop geshortet hatten.
    Und von zumindest einem Anleger mit dem unanständigen Reddit Username „DeepFuckingValue“ wird berichtet, dass er Call-Optionen (also ein Kaufrecht) auf die GameStock Aktie hielt und ihm der Short-Squeeze sage und schreibe 48 Millionen US-Dollar eingebracht hat.
  • Margin Call: Bei der Wertpapierleihe im Rahmen eines Leerverkaufs oder beim Handel mit Derivaten verlangt der Broker eine Sicherheitszahlung, die sogenannte (Initial) Margin. Den Restwert einer Trading-Position stellt der Broker als Kredit zur Verfügung. Ein Marginkonto ist also ein teilweise mit Fremdkapital finanziertes Trading-Konto.
    Sinken nun die Verluste einer Handelsposition unter den Wert der Margin, kommt es zum sogenannten Margin-Call, was als Nachschussaufforderung übersetzt werden kann. In diesem Fall verlangt der Broker vom Anleger, mehr Bargeld auf das Konto einzuzahlen, um den Marginwert wieder zu erhöhen.
    Kommt der Anleger dem Margin-Call nicht innerhalb der vom Makler festgelegten Zeit nach, hat dieser das Recht, die Position zu schließen und entsprechend die gehaltenen Instrumente zu verkaufen. Dies kann zu erheblichen finanziellen Verlusten für den Anleger führen, insbesondere wenn mit Verlust verkauft wurde.
  • Regulatorische und rechtliche Risiken: Die rechtlichen Rahmenbedingungen für Leerverkäufe sind streng und können sich ändern. Trader sollten die geltenden Gesetze kennen, um rechtliche Konsequenzen zu vermeiden, einschließlich Verbote oder Beschränkungen von Leerverkäufen während Marktkrisen.


Abschließendes zu Leerverkäufen

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Leerverkäufe ein differenziertes Instrument für Anleger sind, die von fallenden Kursen profitieren oder sich gegen Abwärtsbewegungen am Markt absichern wollen. 

Sie bieten zwar Möglichkeiten zur Renditesteigerung und Diversifizierung von Anlageportfolios, bergen aber auch erhebliche Risiken, darunter das Potenzial für unbegrenzte Verluste und die Anfälligkeit für Marktschwankungen und regulatorische Änderungen.

Für diejenigen unter Ihnen, die am Short Selling interessiert sind, aber die Komplexität und die Risiken scheuen, die mit dem Leihen und Verkaufen von Wertpapieren verbunden sind, bieten alternative Instrumente wie Contracts for Difference (CFDs) und inverse ETFs (Exchange Traded Funds, also börsengehandelte Fonds) einfachere Wege. 

  • CFDs ermöglichen es Händlern, auf die Kursentwicklung von Aktien (und anderen Vermögenswerten) zu spekulieren, ohne diese tatsächlich zu besitzen oder zu leihen. Dies kann eine flexiblere und weniger kapitalintensive Methode sein, um Short-Positionen einzugehen. 
    Bei XTB, einem der beliebtesten Broker im deutschsprachigen Raum und darüber hinaus, können Sie weit über 2.000 CFDs auf Basiswerte wie Rohstoffe, Aktien, Währungen und Börsenindizes handeln. Und mit allen können Sie auch Short-Positionen eingehen.
  • Inverse ETFs sind so konzipiert, dass sie an Wert gewinnen, wenn der zugrunde liegende Index sinkt, und bieten so ein einfaches und zugängliches Mittel, um von Marktabschwüngen zu profitieren.
    XTB hat mehrere inverse ETFs im Angebot, wie den Amundi Bund Daily oder den Xtrackers S&P 500 Inverse Daily Swap.

Sowohl CFDs als auch inverse ETFs bergen jedoch ihre eigenen Risiken und sollten mit der gleichen Vorsicht und dem gleichen Verständnis angegangen werden wie traditionelle Leerverkäufe. 

Wie immer ist ein gut informierter Ansatz in Verbindung mit einem klaren Verständnis der damit verbundenen Mechanismen und Risiken entscheidend, um die Komplexität von Leerverkäufen und damit verbundenen Anlagestrategien erfolgreich zu meistern.
Ein idealer Weg der Vorbereitung stellt das kostenlose und risikofreie Demokonto von XTB dar.

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FAQ

Sie können auch Shorten, indem Sie Finanzinstrumente wie CFDs (Contracts for Difference) und inverse ETFs (Exchange Traded Funds) einsetzen. Mit CFDs können Sie auf die Kursentwicklung einer Aktie spekulieren, ohne sie zu besitzen, während inverse ETFs darauf abzielen, Gewinne aus Aktienrückgängen zu erzielen, indem sie einen Aktienindex oder einen bestimmten Sektor invers abbilden.

Leerverkäufe sind aufgrund ihres hohen Risikos und ihrer Komplexität im Allgemeinen eher für erfahrene Anleger geeignet. Sie erfordern ein gutes Verständnis der Marktbedingungen und die Fähigkeit, potenziell unbegrenzte Verluste zu verkraften. Einsteiger sollten das Thema mit Vorsicht angehen und sich eingehend informieren, bevor sie eine Position shorten.

Offenlegung gemäß § 80 WpHG zwecks möglicher Interessenkonflikte

Der Autor kann in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten investiert sein.

Die Autoren der Veröffentlichungen verfassen jene Informationen auf eigenes Risiko. Analysen und Einschätzungen werden nicht in Bezug auf spezifische Anlageziele und Bedürfnisse bestimmter Personen verfasst. Veröffentlichungen von XTB, die bestimmte Situationen an den Finanzmärkten kommentieren sowie allgemeine Aussagen von Mitarbeitern von XTB hinsichtlich der Finanzmärkte, stellen keine Beratung des Kunden durch XTB dar und können auch nicht als solche ausgelegt werden. XTB haftet nicht für Verluste, die direkt oder indirekt durch getroffene Handlungsentscheidungen in Bezug auf die Inhalte der Veröffentlichungen entstanden sind.
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Risikohinweis

CFD sind komplexe Instrumente und beinhalten wegen der Hebelwirkung ein hohes Risiko, schnell Geld zu verlieren. 74% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFDs funktionieren und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren. Anlageerfolge sowie Gewinne aus der Vergangenheit garantieren keine Erfolge in der Zukunft. Inhalte, Newsletter und Mitteilungen von XTB stellen keine Anlageberatung dar. Die Mitteilungen sind als Werbemitteilung zu verstehen.

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