GBP/AUD gibt den Wechselkurs zwischen dem Britischen Pfund und dem Australischen Dollar an. Großbritannien verfügt über eine breit aufgestellte Wirtschaft mit starkem Dienstleistungs- und Finanzsektor, Australien dagegen ist reich an natürlichen Ressourcen und stark vom Bergbau und der Landwirtschaft abhängig. Das Währungspaar GBP/AUD wird von den wirtschaftlichen Ereignissen in Großbritannien und Australien, Zinsunterschieden und der globalen Risikostimmung beeinflusst.
Der GBP/AUD-Handel über Differenzkontrakte (CFDs) ist eine der von XTB angebotenen Investitionsmöglichkeiten.
Wichtige Makro-Publikationen:
- Zinsentscheidungen der Bank of England (BoE)
- Geldpolitische Erklärungen der Reserve Bank of Australia (RBA)
- Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Vereinigten Königreichs
- Arbeitslosenquote in Australien
- Verbraucherpreisindex (VPI) des Vereinigten Königreichs
Richtlinien der Bank of England (BoE) und der Reserve Bank of Australia (RBA):
Die Geldpolitik der Bank of England (BoE) und der Reserve Bank of Australia (RBA) hat einen spürbaren Einfluss auf das Währungspaar GBP/AUD. Die Haltung der einzelnen Zentralbanken zu Zinssätzen, Inflation und Konjunkturaussichten wirkt sich auf die Stärke ihrer jeweiligen Währungen aus.
Richtlinien der Bank of England (BoE):
- Zinssätze: Die BoE legt Zinssätze fest, um damit die Inflation zu kontrollieren und das Wirtschaftswachstum zu fördern. Höhere Zinssätze ziehen ausländische Investitionen an und stärken das Britische Pfund, während niedrigere Zinssätze es schwächen können. Jegliche Anzeichen von Zinserhöhungen oder -senkungen können zu Schwankungen im GBP/AUD führen.
- Quantitative Lockerung (QE): Die BoE kann QE einsetzen, um die Geldmenge zu erhöhen und die Zinssätze während einer Rezession zu senken, was zu einer Abwertung des Pfund führen kann. QE umfasst den Kauf von Staatsanleihen, um der Wirtschaft Liquidität zuzuführen.
- Inflationskontrolle: Die BoE überwacht die Inflations- und Konjunkturindikatoren genau. Eine unerwartet hohe Inflation oder ein starkes Wirtschaftswachstum können zu einer strafferen Geldpolitik führen und das Pfund stärken. Umgekehrt können schwache Wirtschaftsdaten eine zurückhaltendere Haltung zur Folge haben und das Pfund schwächen.
Richtlinien der Reserve Bank of Australia (RBA):
- Zinssätze: Die RBA legt Zinssätze fest, um die Inflation zu kontrollieren und ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum zu sichern. Höhere Zinssätze locken Investoren an, welche nach besseren Renditen streben und stärken somit den AUD, niedrigere Zinssätze hingegen können ihn schwächen. Die Zinsentscheidungen der RBA sind für die Richtung des GBP/AUD von entscheidender Bedeutung.
- Rohstoffpreissensibilität: Als bedeutender Exporteur von Rohstoffen sind die Wirtschaftsleistung und die Geldpolitik Australiens eng mit den Rohstoffpreisen verbunden. Die RBA kann die Zinssätze als Reaktion auf Veränderungen der Rohstoffpreise anpassen, um die Wirtschaft zu stabilisieren.
Schwerpunkt Wirtschaftswachstum: Die RBA konzentriert sich auf die Aufrechterhaltung der wirtschaftlichen Stabilität und die Sicherung von Arbeitsplätzen. Starke Wirtschaftsindikatoren wie das BIP-Wachstum und Beschäftigungsdaten können zu Erwartungen von Zinserhöhungen führen, die den Australischen Dollar stärken, während schwächere Daten zu einer zurückhaltenderen Geldpolitik führen können.
2. Die wichtigsten Exportgüter beider Länder:
United Kingdom (UK):
- Finanzdienstleistungen: Das Vereinigte Königreich ist ein globales Finanzzentrum, und Finanzdienstleistungen machen einen nicht unerheblichen Teil der Exporte aus. Veränderungen an den globalen Finanzmärkten und bei den Regularien können sich auf die britische Wirtschaft und das britische Pfund auswirken.
- Maschinen und Fahrzeuge: Das Vereinigte Königreich exportiert Maschinen, Fahrzeuge und Beförderungsmittel. Die Stärke dieser Sektoren wirkt sich direkt auf das britische Pfund aus.
- Pharmazeutika und Chemikalien: Pharmazeutika und Chemikalien sind ebenfalls wichtige Exportgüter, die zur Handelsbilanz und zur wirtschaftlichen Stabilität des Vereinigten Königreichs beitragen.
Australien:
- Eisenerz und Kohle: Australien ist einer der weltweit größten Exporteure von Eisenerz und Kohle, die für die globale Stahl- und Energieindustrie von entscheidender Bedeutung sind. Der Australische Dollar ist eng an die Preise dieser Rohstoffe gebunden; höhere Preise stärken den Australischen Dollar, während niedrigere Preise ihn schwächen können.
- Liquefied Natural Gas (LNG): Australien ist ein wichtiger Exporteur von Flüssigerdgas. Die weltweite Nachfrage nach Energie und der Preis für LNG wirken sich direkt auf die australische Wirtschaft und den Australischen Dollar aus.
- Agrarprodukte: Australien exportiert große Mengen an Agrarprodukten, unter anderem Weizen, Rindfleisch und Wolle. Die Performance des Agrarsektors kann den AUD beeinflussen.
3. Wirtschaftstypen beider Länder:
United Kingdom (UK):
- Dienstleistungen im Mittelpunkt: Das Vereinigte Königreich verfügt über eine diversifizierte Wirtschaft mit einem starken Schwerpunkt auf Dienstleistungen, insbesondere Finanzdienstleistungen, Bildung und dem Gesundheitswesen. Obwohl die Produktions- und Exportwirtschaft wichtig sind, dominiert der Dienstleistungssektor, wodurch die britische Wirtschaft anfällig für Schwankungen auf den globalen Finanzmärkten ist.
- Brexit und Handelsbeziehungen: Die Wirtschaftslandschaft des Vereinigten Königreichs wurde durch den Brexit maßgeblich beeinflusst, was sich auf Handelsabkommen, regulatorische Rahmenbedingungen und die Wirtschaftspolitik auswirkt. Anpassungsprozesse in den Handelsbeziehungen und Regulierungen wirken sich weiterhin auf das britische Pfund aus.
Australien:
- Rohstoffreiche Wirtschaft: Australiens Wirtschaft ist stark von natürlichen Ressourcen abhängig, insbesondere vom Bergbau (Eisenerz, Kohle und LNG) und von der Landwirtschaft. Dadurch reagiert der AUD empfindlich auf die weltweite Nachfrage nach diesen Rohstoffen und auf Schwankungen der entsprechenden Preise.
- Asien-Pazifik-Beziehungen: Australiens wirtschaftliche Leistung ist eng mit den Handelsbeziehungen zu asiatisch-pazifischen Ländern verbunden, insbesondere zu China, einem wichtigen Importeur australischer Rohstoffe. Veränderungen in der Handelsdynamik der Region können sich erheblich auf den AUD auswirken.
4. Potentielle Volatilitäts Faktoren:
- Rohstoffpreisschwankungen: Da Australien vom Rohstoffhandel abhängig ist, können Schwankungen der Rohstoffpreise zu Volatilität beim GBP/AUD führen. Ein Anstieg der Eisenerz- oder Kohlepreise stärkt in der Regel den AUD und drückt den GBP/AUD nach unten, während ein Rückgang der Rohstoffpreise den AUD schwächen und zu einem höheren GBP/AUD führen kann.
- Zinssatzunterschiede: Der Unterschied zwischen den von der BoE und der RBA festgelegten Zinssätzen ist ein entscheidender Faktor für die Entwicklung des GBP/AUD-Wechselkurses. Höhere Zinssätze im Vereinigten Königreich im Vergleich zu Australien können Kapitalströme in das GBP lenken und den GBP/AUD-Kurs stärken. Umgekehrt können höhere Zinssätze in Australien den AUD stützen und zu einem niedrigeren GBP/AUD-Kurs führen.
- Globale Risikostimmung: Das Währungspaar GBP/AUD reagiert sensibel auf die globale Risikostimmung. In einem risikoaversen Umfeld kann der AUD aufgrund der geringeren Risikobereitschaft der Anleger und niedrigerer Rohstoffpreise schwächer werden, während das GBP profitieren könnte, sofern das Vereinigte Königreich als relativ sichere Anlage betrachtet wird. In einem risikoaffinen Szenario könnte der AUD an Wert gewinnen, was zu einem niedrigeren GBP/AUD-Kurs führt.
- Veröffentlichung von Wirtschaftsdaten: Wichtige Wirtschaftsindikatoren sowohl aus Großbritannien (wie BIP-Wachstum, Inflation und Arbeitsmarktdaten) als auch aus Australien (wie BIP-Wachstum, Handelsbilanz und Rohstoffexportdaten) können zu kurzfristigen Schwankungen des GBP/AUD führen. Starke Wirtschaftsdaten stützen in der Regel die jeweilige Währung.
- Handelsbeziehungen und geopolitische Ereignisse: Ereignisse wie der Abschluss neuer Handelsabkommen, geopolitische Spannungen oder größere regulatorische Neuerungen können sich auf das GBP/AUD auswirken. So können beispielsweise Verschiebungen in den Handelsbeziehungen zwischen Australien und seinen wichtigsten Handelspartnern (wie China) zu Volatilität führen.
5. Korrelation:
- Korrelation mit Rohstoffpreisen: Der AUD weist häufig eine positive Korrelation mit Rohstoffpreisen auf, insbesondere mit Eisenerz, Kohle und LNG. Steigende Rohstoffpreise stärken den AUD und führen möglicherweise zu einem niedrigeren GBP/AUD. Die Korrelation des GBP mit Rohstoffen ist schwächer, wodurch GBP/AUD empfindlich auf Schwankungen der Rohstoffmarktleistung reagiert.
- Umgekehrte Korrelation mit Safe-Haven-Währungen: In Zeiten globaler Unsicherheit könnten sowohl GBP als auch AUD gegenüber Safe-Haven-Währungen wie USD und JPY an Wert verlieren, was die Volatilität des GBP/AUD senken würde. Wenn das Vereinigte Königreich jedoch als relativ sichere Investition angesehen wird, könnte das GBP an Wert gewinnen, was zu einem höheren GBP/AUD führen würde.
- Korrelation mit anderen Rohstoffwährungen: GBP/AUD kann mit anderen Rohstoffwährungen wie AUD/USD oder NZD/USD korrelieren. Bewegungen in diesen Währungspaaren, die durch breitere Rohstoffpreistrends oder die Risikostimmung angetrieben werden, können sich auch auf GBP/AUD auswirken.