Was tun, wenn es zum ETF Crash an den Märkten kommt?

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Was tun, wenn es zum ETF Crash an den Märkten kommt?

Ein plötzlicher Einbruch an den Märkten – für viele Anleger ist das ein echter Albtraum. Besonders bei ETFs, die oft als sicherer Hafen für langfristige Investments gelten, kann ein Börsencrash zu großer Verunsicherung führen. Doch Panik ist ein schlechter Ratgeber. Wie Sie sich stattdessen verhalten sollten und was es zu ETF Crashs sonst zu wissen gibt, erfahren Sie hier und jetzt.  

 

Das Wichtigste in Kürze: 

  • Ein ETF Crash zeichnet sich dadurch aus, dass die Kurse innerhalb kurzer Zeit außergewöhnlich stark an Wert verlieren. 
  • Dass ETFs während eines Einbruchs oft stärker als der Markt fallen, lässt sich unter anderem mit der Intraday Liquidität begründen. 
  • Um sich als Anleger bestmöglich gegen einen theoretischen ETF Crash zu wappnen, gibt es unterschiedliche Strategien, wobei ETF CFDs als eine Möglichkeit zu nennen sind. 

Was ist ein ETF Absturz? 

Unter einem ETF Absturz versteht man einen gravierenden Wertverlust börsengehandelter Fonds (Exchange Traded Funds, ETFs) innerhalb kurzer Zeit. Anders als gewöhnliche Marktschwankungen, die selbst bei breit gestreuten ETFs zum Anlagealltag gehören, sprechen Experten dann von einem Crash, wenn es zu massiven und abrupten Kursrückgängen kommt. 

Solche Verwerfungen entstehen meist durch externe Schocks – sei es eine Finanzkrise, geopolitische Spannungen oder plötzliche wirtschaftliche Umbrüche. Während eine gesunde Volatilität Chancen für Anleger eröffnet, signalisiert ein Crash tiefergehende Probleme, die auch vermeintlich stabile Indizes erschüttern.  

Besonders betroffen sind dabei thematische oder sektorale ETFs, deren Basiswerte stark konzentriert sind. Doch selbst breit diversifizierte Fonds, etwa auf den MSCI World oder den S&P 500, bleiben vor dramatischen Kurseinbrüchen nicht verschont, wenn Panikverkäufe den Markt dominieren. 


Warum kommt es zu einem ETF Crash? 

Es ist verständlich, dass Anleger auf diese Frage eine Antwort suchen. Immerhin kann ein ETF Crash zu drastischen Einbußen im eigenen Portfolio führen. Die Ursachen für dieses Phänomen sind vielfältig, lassen sich allerdings in zwei Hauptgruppen kategorisieren.  


Wirtschaftliche und politische Ursachen 

Ein ETF Crash ist niemals ein zufälliges Ereignis, sondern das Ergebnis tiefgreifender wirtschaftlicher oder geopolitischer Erschütterungen. Wenn globale Lieferketten reißen, Zentralbanken drastische Zinsschritte vollziehen oder Staaten in finanzielle Schieflage geraten, löst dies oft eine Welle der Verunsicherung an den Märkten aus.  

Anleger ziehen Kapital ab, Verkäufe eskalieren – die Folge sind rapide fallende Kurse. Gerade in Zeiten politischer Instabilität verstärken sich diese Effekte. Handelskriege, unerwartete Wahlergebnisse oder militärische Konflikte können das Vertrauen der Investoren ebenso auf die Probe stellen wie eine drohende Rezession oder eine überhitzte Inflation. Der Markt reagiert auf solche Unsicherheiten mit hoher Nervosität, die sich mitunter in massiven Abverkäufen entlädt. 


Beispiele für historische ETF Abstürze 

Dass ETFs von starken Einbrüchen nicht verschont bleiben, zeigt ein Blick in die Vergangenheit. Die Finanzkrise 2008 ließ selbst breit gestreute ETFs wie den S&P 500 in die Tiefe stürzen – innerhalb weniger Monate verlor der Index um die 50 Prozent. Auch der Corona-Crash im März 2020 offenbarte, wie schnell und heftig die Märkte reagieren können. In wenigen Wochen brachen Aktienindizes um bis zu 35 Prozent ein, und ETFs, die diese Indizes abbilden, folgten unweigerlich.  

Ähnliches war während des Dotcom-Crashs im Jahr 2000 zu beobachten. Technologie ETFs, die zuvor auf Rekordstände geklettert waren, erlitten Verluste von 70 Prozent und mehr. Solche historischen Beispiele verdeutlichen, dass selbst augenscheinlich sichere, breit diversifizierte ETFs nicht vor heftigen Rückschlägen gefeit sind. 


Unterschied Crash vs. normale Korrektur 

Nicht jeder Rücksetzer ist gleich ein Crash. Während eine Marktkorrektur meist eine moderate, vorübergehende Abwärtsbewegung von 10 bis 20 Prozent beschreibt, handelt es sich bei einem Crash um einen abrupten und tiefgreifenden Einbruch. 

Korrekturen gehören zur Marktmechanik und treten häufig nach Phasen starker Kursgewinne auf, wenn Anleger Gewinne realisieren oder makroökonomische Anpassungen stattfinden. Ein Crash hingegen ist ein Ausnahmezustand, oft begleitet von Panikverkäufen, hoher Volatilität und extremen Kursverlusten innerhalb kürzester Zeit.  

Entscheidend ist die Dynamik: Eine Korrektur verläuft meist geordnet, wohingegen ein Crash durch Chaos und unkontrollierte Abverkäufe geprägt ist. Wer diese Unterscheidung versteht, kann rationaler reagieren – und vermeidet es, vorschnell in Panik zu geraten. 


Was passiert mit ETFs bei einem Crash? 

Um im Falle eines Crashs nicht die Nerven zu verlieren, ist es wichtig, die im Hintergrund ablaufenden Wirkungsweisen sowie Zusammenhänge zu verstehen und Antworten auf häufig auftretende Fragen parat zu haben. 


Auswirkungen auf unterschiedliche ETF-Typen 

Jeder ETF reagiert ein wenig anders auf einen Markteinbruch. Die Verluste können je nach Art des ETFs erheblich variieren – ein Umstand, den Anleger in Krisenzeiten unbedingt berücksichtigen sollten. 

  • Aktien ETFs, die breite Indizes wie etwa den MSCI World oder den S&P 500 abbilden, spiegeln die Entwicklung des Gesamtmarktes wider. Stürzt der Markt ab, verlieren auch diese ETFs an Wert. Zwar federt die breite Diversifikation extreme Kursstürze einzelner Unternehmen ab, doch in einer panikgetriebenen Abwärtsbewegung bleibt selbst ein globaler Index ETF nicht verschont.  

    Überproportional hart trifft es thematische oder sektorale ETFs, etwa aus den Bereichen Technologie oder erneuerbare Energien. Diese Fonds sind oft auf wenige, hoch bewertete Firmen fokussiert und tendieren in Krisenzeiten zu immensen Verlusten. 
  • Anleihen ETFs, die gerne als sicherer Hafen betitelt werden, bieten in turbulenten Marktphasen nicht immer die erhoffte Stabilität. Während Staatsanleihen hoher Bonität – wie zum Beispiel US-Treasuries – in Krisen durchaus gefragt sein können, geraten Unternehmensanleihen unter Druck, wenn sich die wirtschaftlichen Aussichten eintrüben. Als außerordentlich riskant gelten Hochzinsanleihen ETFs („Junk Bonds“), die in Stressphasen deutliche Verluste erleiden können. 
  • Spezialisierte ETFs, darunter Immobilien oder Rohstoff ETFs, reagieren je nach Marktlage sehr unterschiedlich. Gold ETFs beispielsweise profitieren oft von Marktpanik, da Anleger in Krisenzeiten verstärkt auf das Edelmetall setzen. Immobilien ETFs hingegen, insbesondere solche mit Fokus auf Gewerbeimmobilien, können stark unter steigenden Zinsen und einem schwächelnden Wirtschaftsumfeld leiden. 


Warum sinken ETFs oft stärker als der Markt? 

Ein häufig unterschätztes Phänomen in Crash-Phasen: ETFs fallen oft heftiger als der Gesamtmarkt. Aber woran liegt das? 

Zu nennen ist zunächst einmal die Intraday Liquidität. Da ETFs durchgehend an der Börse gehandelt werden, können Investoren ihre Anteile auch in Sekundenschnelle verkaufen. Gerade in Panikphasen verstärkt dieser Mechanismus die Abwärtsbewegung. Während ein aktiver Fondsmanager bei einem klassischen Investmentfonds den Verkaufsdruck teilweise abfedern kann, geschieht dies bei ETFs nicht – sie sind dem freien Marktmechanismus vollständig ausgeliefert. 

Hinzu kommt der Verkaufskaskadeneffekt. Viele institutionelle Investoren nutzen ETFs nicht nur zur langfristigen Geldanlage, sondern auch als Absicherungsinstrumente. Wenn Großanleger in Krisenzeiten ihre Portfolios absichern oder gehebelte Positionen auflösen, werden oft ETF-Anteile in großem Stil abgestoßen. Diese massiven Verkäufe führen dazu, dass ETFs schneller und mitunter stärker fallen als der zugrunde liegende Index. 

Schließlich spielt die illiquide Marktsituation eine Rolle. In extremen Crash-Szenarien können einzelne Aktien oder Anleihen illiquide werden, was darin resultiert, dass ETFs mit einem Abschlag zum Nettoinventarwert (NAV) gehandelt werden. Dies bedeutet, dass Anleger in Stressphasen unter Umständen ihre ETF-Anteile zu einem schlechteren Preis verkaufen, als es der eigentliche Wert der enthaltenen Vermögenswerte rechtfertigen würde. 

Kurz gesagt: ETFs bieten enorme Vorteile in stabilen Marktphasen – in Krisenzeiten aber können ihre Struktur und die hohe Handelbarkeit dazu führen, dass sie noch stärker unter Druck geraten als der Markt selbst. 


Wie sollte man sich bei einem ETF Crash verhalten? 

Plötzliche Kurseinbrüche lassen in der Regel auch erfahrene Anleger nicht kalt. Doch inmitten der Turbulenzen entscheidet nicht der Crash über den langfristigen Erfolg, sondern die Reaktion darauf. Wer besonnen bleibt und strategisch handelt, kann gestärkt aus der Krise hervorgehen. 


Ruhig bleiben & Panikverkäufe vermeiden 

Emotionen sind an der Börse ein schlechter Begleiter. Vor allem in einem Crash scheint der Impuls, Verluste zu begrenzen und ETFs schnell abzustoßen, zwar verlockend – doch meist verschlimmert dies die Situation.  

Historische Daten zeigen: Wer in Krisenzeiten überstürzt verkauft, verpasst häufig die anschließende Trendumkehr. Märkte erholen sich oft schneller, als erwartet. Wer nach einem Absturz ausgestiegen ist, steht vor der schwierigen Frage, wann der Wiedereinstieg erfolgen soll. Statt reflexartig zu handeln, ist es ratsam, Ruhe zu bewahren und sich an die langfristige Strategie zu halten. 


Langfristige Strategie beibehalten oder nachkaufen? 

Kursabstürze sind nicht zwangsläufig ein Grund zur Sorge – für geduldige Anleger können sie im Gegenteil sogar eine Gelegenheit darstellen. Wer von den fundamentalen Stärken seiner ETFs überzeugt ist, sollte am ursprünglichen Investmentplan festhalten. In vielen Fällen kann es sich sogar lohnen, schrittweise nachzukaufen, wenn die Kurse besonders stark eingebrochen sind. 

Dieser antizyklische Ansatz erfordert Disziplin, doch langfristig profitieren Investoren, die in Panikphasen günstig einsteigen. Entscheidend ist, dass Nachkäufe nur mit überschüssigem Kapital erfolgen und die eigene Risikotoleranz nicht überschritten wird. 


ETF vor dem Crash verkaufen? 

Die Frage, ob man einen drohenden Crash antizipieren und ETFs rechtzeitig veräußern sollte, klingt verlockend – ist aber kaum umsetzbar. Niemand kann zuverlässig den exakten Zeitpunkt eines Einbruchs vorhersagen. 

Wer sich darauf einlässt, riskiert, in einem Bullenmarkt frühzeitig auszusteigen und Kursgewinne zu verpassen. Eine überlegte Alternative kann darin bestehen, bei extremen Überbewertungen das Portfolio vorsichtig zu justieren oder defensive Positionen auszubauen. Doch ein vollständiger Verkauf aus Angst vor einem Crash ist meist der falsche Weg. Viel entscheidender als das Timing ist es, eine Strategie zu haben, die Marktstürme übersteht. 


Könnte es 2025 zu einem ETF Crash kommen? 

Zumindest für das erste Quartal des laufenden Jahres darf diese Frage verneint werden. Die Meinungen darüber, ob ein Crash bevorsteht, gehen allerdings auch unter Experten auseinander. Sicher ist nur eins – die zukünftigen Ereignisse hängen von einer Vielzahl an Einflussfaktoren ab. 


Prognosen 

Aktuelle Analysen deuten darauf hin, dass mehrere Punkte die Finanzmärkte belasten und das Risiko eines ETF Crashs erhöhen. Immer wieder angeführt werden in diesem Zusammenhang die von US-Präsident Donald Trump verhängten Zölle, die als die größten des Jahrhunderts gelten. Bereits jetzt haben die Maßnahmen seiner Administration zu einem starken Rückgang der Aktienmärkte geführt und Befürchtungen hinsichtlich einer Inflation und einer möglichen Rezession geschürt.  

Zusätzlich zeigen Indikatoren wie der Cboe Volatility Index (VIX) erhöhte Werte, die auf eine gesteigerte Marktunsicherheit hindeuten. Ein anhaltend hoher VIX kann ein Vorbote für Bärenmärkte sein. ​ 

Einige Strategen, wie Rob Arnott von Research Affiliates, ziehen sogar Parallelen zur Dotcom-Blase und warnen vor einer möglichen Fortsetzung des Ausverkaufs im Technologiesektor. Besonders betroffen könnten seiner Einschätzung nach die sogenannten "Magnificent Seven" sein, zu denen Unternehmen wie Apple, Microsoft und Amazon zählen. 

Allerdings gibt es auch optimistischere Stimmen. Tom Lee von Fundstrat rät Investoren, geduldig zu bleiben, da Präsident Trump ein Interesse an steigenden Aktienmärkten habe und möglicherweise seine Politik entsprechend anpassen werde. 


Risikomanagement-Strategien 

Ein ETF Crash mag unberechenbar sein. Das bedeutet aber nicht, dass Anleger ihm schutzlos ausgeliefert sind. Wer sein Portfolio strategisch absichert, kann Verluste begrenzen oder in turbulenten Zeiten sogar profitieren. Entscheidend ist ein durchdachtes Risikomanagement, das verschiedene Schutzmechanismen kombiniert. 

Diversifikation als erste Verteidigungslinie 

Breit gestreute ETFs senken das Risiko einzelner Ausfälle, doch sie schützen nicht vor einem breiten Markteinbruch. Deshalb kann es sinnvoll sein, neben Aktien ETFs auch defensive Anlageklassen wie Anleihen, Gold oder Rohstoffe ins Portfolio aufzunehmen. In Krisenzeiten entwickeln sich diese nämlich oft gegenläufig zu den Aktienmärkten. 

Stop-Loss-Orders: Automatische Verlustbegrenzung 

Eine weitere Möglichkeit, Verluste zu begrenzen, sind Stop-Loss-Orders. Dabei wird ein Verkaufsauftrag ausgelöst, sobald der ETF einen bestimmten Kurs unterschreitet. Diese Methode schützt vor extremen Kursrutschen, birgt jedoch auch das Risiko, bei kurzfristigen Marktschwankungen ausgestoppt zu werden. Wer mit Trailing-Stops arbeitet, kann seinen Verkaufskurs dynamisch anpassen und sich so nach oben absichern. 

Absicherung mit ETF CFDs: Short-Strategien in Krisenzeiten 

Während klassische ETFs nur auf steigende Märkte spekulieren, ermöglichen CFDs (Contracts for Difference) auch das Setzen auf fallende Kurse. Wer in Krisenzeiten einen ETF CFD shortet, profitiert, wenn der zugrunde liegende Index oder Sektor fällt. Diese Strategie kann gezielt zur Absicherung eingesetzt werden, indem sie Verluste im Hauptportfolio teilweise ausgleicht. Allerdings birgt der Handel mit CFDs durch ihren Hebelmechanismus hohe Risiken und ist nicht für jeden Anlegertyp geeignet. 

Bei XTB können Sie CFDs nicht nur auf zahlreiche Assets und ohne Orderkommissionen handeln. Ihnen steht darüber hinaus die Möglichkeit offen, sowohl long als auch short zu gehen und sich somit optimal für alle Eventualitäten am Markt zu rüsten.  

Cash-Quote erhöhen: Liquidität als Schutzschild 

Wer Marktunsicherheiten erwartet, kann seine Cash-Quote erhöhen, um bei fallenden Kursen flexibel nachkaufen zu können. Statt hektisch zu verkaufen, bleibt so Kapital für strategische Käufe übrig, wenn sich attraktive Einstiegschancen bieten. 

Defensive ETFs als Puffer nutzen 

Wie bereits angemerkt reagieren nicht alle ETFs gleich auf einen Crash. Defensiv ausgerichtete ETFs, die etwa auf Basiskonsumgüter, Gesundheitsunternehmen oder Mindestvolatilitätsstrategien setzen, neigen dazu, in Abschwüngen stabiler zu bleiben. Eine Umschichtung in solche Produkte kann helfen, die Schwankungen im Depot zu reduzieren. 

Effektives Risikomanagement gelingt, indem Sie mehrere dieser Ansätze kombinieren und an Ihre individuelle Strategie anpassen. Der beste Schutz vor einem möglichen ETF Crash ist jedenfalls nicht hektisches Handeln, sondern vielmehr eine durchdachte Vorbereitung. 


Wie sicher sind ETFs bei einem Marktcrash? 

ETFs sind gemeinhin als effiziente, kostengünstige und transparente Anlageinstrumente bekannt. Doch zeigen sie sich auch widerstandsfähig, wenn die Märkte ins Chaos stürzen? Entscheidend ist zunächst, wie ein ETF aufgebaut ist und welche Schutzmechanismen greifen, wenn es turbulent wird. 


Unterschiede zwischen physisch und synthetisch replizierenden ETFs 

Die Konstruktion eines ETFs beeinflusst seine Stabilität in Krisenzeiten maßgeblich. Grundsätzlich wird zwischen physisch und synthetisch replizierenden ETFs differenziert – ein Unterschied, der in unruhigen Marktphasen an Bedeutung gewinnt. 

Physisch replizierende ETFs erwerben die zugrunde liegenden Wertpapiere tatsächlich. Ein ETF auf den S&P 500 hält also Aktien von Apple, Microsoft und den anderen Indexmitgliedern. Das bedeutet, dass Anleger direkt am Eigentum der Vermögenswerte beteiligt sind. Auch wenn die Kurse stark fallen, bleibt der innere Wert des ETFs an die real existierenden Aktien gebunden. 

Synthetische ETFs hingegen bilden den Index über sogenannte Swaps ab – also über Tauschgeschäfte mit einer Gegenpartei, meist einer Investmentbank. In normalen Marktphasen funktioniert das System effizient, doch in einem Crash-Szenario kann das Kontrahentenrisiko eine Rolle spielen.  

Sollte die Bank zahlungsunfähig werden, besteht theoretisch das Risiko, dass der ETF nicht in vollem Umfang abgesichert ist. Zwar gibt es regulatorische Vorschriften, die dieses Risiko begrenzen, trotzdem kann in Extremsituationen eine gewisse Unsicherheit bleiben. 


Rolle der Einlagensicherung und Sondervermögen 

Ein essenzieller Schutzmechanismus für ETF-Anleger ist die gesetzliche Einordnung als Sondervermögen. Während klassische Bankeinlagen bei einer Insolvenz des Instituts nur bis zur Einlagensicherungsgrenze geschützt sind, gelten ETFs als gesondertes Vermögen, das nicht in die Insolvenzmasse der Fondsgesellschaft oder der Depotbank fällt. Selbst wenn der Emittent eines ETFs zahlungsunfähig wird, bleiben die zugrunde liegenden Wertpapiere unangetastet. 

Sondervermögen bedeutet, dass die gehaltenen Aktien oder Anleihen weiterhin im Besitz der ETF-Anleger bleiben und von einer unabhängigen Verwahrstelle gesichert sind. Dies unterscheidet ETFs grundlegend von anderen Finanzprodukten, etwa Zertifikaten, die direkt von der Bonität des Emittenten abhängen. 

Synthetische ETFs bergen zwar ein gewisses Kontrahentenrisiko, allerdings begrenzen europäische Regulierungsvorgaben die Höhe dieser Swap-Geschäfte auf maximal 10% des ETF-Vermögens. In der Praxis arbeiten Emittenten zudem mit zusätzlichen Sicherheiten, um das Ausfallrisiko weiter zu minimieren. 

Investitionen in organisierte Marktinstrumente (OMIs), so auch in Aktien und ETFs, werden bei XTB separat von den Vermögenswerten der Depotstelle sowie den eigenen Vermögenswerten von XTB erfasst und verwahrt. Im unwahrscheinlichen Fall einer Insolvenz von XTB gelten die OMIs als Sondervermögen und sind damit vor dem Gläubigerzugriff geschützt. Weitere Informationen zu diesem Sachverhalt finden Sie hier: Schutz von Kundengeldern und Einlagensicherung bei XTB


Vergleich mit anderen Anlageklassen in Krisenzeiten 

Wie sicher ETFs in einem Marktcrash sind, lässt sich am besten anhand einer Gegenüberstellung mit anderen Anlageklassen bewerten. 

  • Aktien: ETFs verhalten sich grundsätzlich wie die Aktien, die sie abbilden. Ihr Vorteil liegt jedoch in der breiteren Streuung, wodurch sie einzelne Unternehmensrisiken deutlich reduzieren. Einzelaktien können in einem Crash insolvent gehen – ein ETF hingegen fängt solche Ausfälle durch die Vielzahl der enthaltenen Titel ab. 
  • Anleihen: In Krisenzeiten suchen Anleger oft Sicherheit in Staatsanleihen hoher Bonität. Anleihen ETFs können daher eine stabilisierende Rolle im Portfolio spielen. Allerdings gilt dies nicht für alle Anleihearten – Hochzinsanleihen oder Unternehmensanleihen reagieren mitunter ähnlich sensibel auf einen Crash wie Aktien. 
  • Gold & Rohstoffe: Physisches Gold hat sich historisch als sicherer Hafen bewährt. Gold ETFs, die direkt physisches Gold hinterlegen, bieten einen ähnlichen Schutz. Rohstoff ETFs, die über Futures investiert sind, können hingegen starken Preisschwankungen unterliegen. 
  • Immobilien: In schweren Finanzkrisen, wie 2008, gerieten Immobilienwerte unter Druck. Außerdem erholen sie sich oft langsamer als die Aktienmärkte. Immobilien ETFs, vor allem REITs, verhalten sich häufig zyklisch und können in einem Crash empfindlich fallen. 


Mit XTB auch in Zeiten von ETF Abstürzen profitieren 

Ob und wann es tatsächlich zu einem ETF Crash kommt und wie dessen potenziellen Konsequenzen genau aussehen, kann niemand mit Gewissheit vorhersagen. Fakt ist aber, dass sich passive Indexfonds in den vergangenen Jahren als beliebtes Anlageinstrument etabliert haben und gerade für den sukzessiven Vermögensaufbau geeignet sind. 

XTB bietet Ihnen den ETF Handel bis zu einem monatlichen Umsatz von 100.000 Euro ohne Orderkommission an. Darüber hinaus werden 0,2 Prozent, mindestens aber zehn Euro fällig. Die mehr als 1.300 aktuell im Angebot befindlichen ETFs können Sie über die eigene Plattform xStation 5 bequem kaufen und verkaufen. Selbstverständlich steht Ihnen außerdem ein kostenfreies Demokonto zur Verfügung, mit dessen Hilfe Sie sich frei von jedem Risiko an das Thema Börse annähern können. 

Möglicherweise sind Sie aber auch nicht direkt an ETFs, sondern vielmehr an CFDs auf ETFs interessiert. Auch hier kann XTB mit einem umfassenden Angebot und Top-Konditionen punkten. So werden Ihnen etwa ausgeprägte Handelszeiten zwischen 8 und 22 Uhr und ein Hebel von 1:30 auch für Privatanleger garantiert.  

 

 

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FAQ

In den meisten Fällen ist es sinnvoll, Ruhe zu bewahren und die langfristige Strategie beizubehalten. Panikverkäufe führen oft zu Verlusten, während sich die Märkte historisch betrachtet nach Einbrüchen meist wieder erholt haben. 

Ja, denn ETFs streuen das Risiko über viele Titel, während Einzelaktien von unternehmensspezifischen Problemen hart getroffen werden können. Ein breit diversifizierter ETF federt Verluste einzelner Positionen besser ab und bietet dadurch mehr Stabilität. 

Ein ETF Crash lässt sich – wie jeder Markteinbruch – nicht präzise vorhersagen. Zwar können wirtschaftliche Indikatoren auf steigende Risiken hinweisen, der genaue Zeitpunkt und das Ausmaß bleiben jedoch ungewiss. 

Eine breite Diversifikation, defensive ETF-Beimischungen und ein erhöhter Cash-Anteil bieten erste Schutzmechanismen. Zusätzlich können erfahrene Anleger über ETF CFDs gezielt Short-Positionen eingehen, um ihr Portfolio in Krisenzeiten abzusichern. 

Wenn der Kurs eines ETFs fällt, sinkt auch der Wert deiner Anteile – du verlierst aber nur dann tatsächlich Geld, wenn du in diesem Moment verkaufst. Bleibst du investiert und der Markt erholt sich, kann sich auch der Wert deines Investments wieder steigern. Verluste werden also erst bei einem Verkauf realisiert. 

Krisenzeiten bieten oft Einstiegschancen, da viele ETFs günstiger bewertet sind. Wer langfristig denkt und nicht versucht, den perfekten Zeitpunkt zu treffen, kann von einem gestaffelten Einstieg profitieren. Wichtig ist, auch in turbulenten Phasen eine klare Strategie zu verfolgen.  

Die Erholungszeit hängt stark von der Schwere des Einbruchs und der allgemeinen Marktlage ab. Nach großen Krisen wie 2008 oder 2020 haben sich viele ETFs innerhalb weniger Jahre wieder vollständig erholt – teilweise sogar schneller. Historisch betrachtet zeigt sich: Geduld zahlt sich oft aus. 

Offenlegung gemäß § 80 WpHG zwecks möglicher Interessenkonflikte

Der Autor kann in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten investiert sein.

Die Autoren der Veröffentlichungen verfassen jene Informationen auf eigenes Risiko. Analysen und Einschätzungen werden nicht in Bezug auf spezifische Anlageziele und Bedürfnisse bestimmter Personen verfasst. Veröffentlichungen von XTB, die bestimmte Situationen an den Finanzmärkten kommentieren sowie allgemeine Aussagen von Mitarbeitern von XTB hinsichtlich der Finanzmärkte, stellen keine Beratung des Kunden durch XTB dar und können auch nicht als solche ausgelegt werden. XTB haftet nicht für Verluste, die direkt oder indirekt durch getroffene Handlungsentscheidungen in Bezug auf die Inhalte der Veröffentlichungen entstanden sind.
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