Was sind ESG ETFs?
ESG steht für Environmental (Umwelt), Social (Soziales) und Governance (Unternehmensführung). Diese drei Kriterien helfen dabei, Unternehmen danach zu bewerten, wie nachhaltig sie wirtschaften.
Während die Umweltkriterien Faktoren wie CO₂-Emissionen, Energieverbrauch und Ressourcenschonung enthalten, befassen sich soziale Kriterien mit Themen wie Arbeitsrechten, Diversität und Menschenrechten. Governance-Aspekte wiederum betreffen die Unternehmensführung, also beispielsweise Transparenz, Korruptionsprävention oder die Unabhängigkeit des Vorstands.
Die Beziehungen zwischen dem Konzept ESG und dem Finanzsektor sind wechselseitig. Einerseits beeinflussen ESG-Kriterien die Strategien und Geschäftsmodelle von Banken, Versicherungen und anderen Finanzinstituten auf mehreren Ebenen.
Andererseits spielt der Finanzsektor selbst eine entscheidende Rolle bei der Förderung nachhaltiger Investitionen. Banken, Fonds und institutionelle Investoren nutzen ESG-Kriterien, um Unternehmen zu identifizieren, die langfristig verantwortungsvoll wirtschaften.
ESG ETFs, also börsengehandelte Fonds (englisch: Exchange Traded Fund oder ETF) ermöglichen es Kleinanlegern, ihr Geld breit gestreut in Unternehmen zu investieren, die nach ESG-Standards bewertet wurden.
Aber ein Unternehmen kann sich nicht einfach als ESG-konform bezeichnen. Um ESG-Kriterien zu erfüllen, müssen bestimmte Nachhaltigkeitsstandards eingehalten werden. Diese Standards werden von unabhängigen Rating-Agenturen wie Morningstar Sustainalytics oder ISS ESG sowie in Deutschland ansässige Agenturen wie oekom research Inc überprüft und bewertet.
Auf der Basis von ESG-Scores gibt es schließlich zahlreiche Indices wie den MSCI World ESG Leaders Index, den S&P 500 ESG Index oder deutsche Indizes wie den DAX 50 ESG und den MDAX ESG Screened Index, die ESG-konforme Unternehmen zusammenfassen.
ETFs, die sich an diesen Indizes orientieren, investieren deshalb ausschließlich in Unternehmen, die bestimmte Nachhaltigkeitsanforderungen erfüllen. Dadurch erhalten Anleger eine transparente Möglichkeit, nachhaltig orientierte Unternehmen in ihr Portfolio aufzunehmen.
Wie funktionieren ESG ETFs?
Grundsätzlich funktionieren nachhaltige ESG ETFs ähnlich wie klassische ETFs. Sie bilden einen Index nach, investieren also in eine Vielzahl von Unternehmen, die in einem bestimmten ESG-Index gelistet sind.
ESG ETFs vs. klassische ETFs
Der Hauptunterschied liegt also in der Auswahl der Unternehmen: Während klassische ETFs oft den gesamten Markt abbilden, werden bei ESG ETFs nur solche Unternehmen aufgenommen, die definierte Nachhaltigkeitskriterien erfüllen.
Das bedeutet, dass bestimmte Branchen, wie fossile Brennstoffe, Waffenhersteller oder Unternehmen mit schlechter Arbeitsrechtspraxis, aus ESG ETFs ausgeschlossen sein können.
Im Rahmen eines sogenannten Impact Investing investieren diese ESG ETFs also in Unternehmen, die mit ihren Produkten oder Dienstleistungen aktiv zur Lösung globaler Herausforderungen beitragen, beispielsweise in den Bereichen erneuerbare Energien oder Wasseraufbereitung.
Dies kann sowohl Chancen als auch Risiken mit sich bringen: Während ESG ETFs ethische Aspekte berücksichtigen und deshalb langfristig weniger von Umwelt- oder anderen Skandalen betroffen sind, kann ihre Performance in bestimmten Marktphasen hinter traditionellen ETFs zurückbleiben.
ESG ETFs unterscheiden sich nicht nur durch die Auswahl der Unternehmen, sondern auch durch verschiedene Überprüfungs- oder Screening-Ansätze, die zur Anwendung kommen. Dazu gehören:
- Best-in-Class-Ansatz: Bei dieser, auch als positives Screening bezeichneten Methode, werden nur die nachhaltigsten Unternehmen innerhalb einer Branche oder Region in den ETF aufgenommen.
Ein potenzieller Nachteil ist, dass auch Unternehmen vertreten sein können, die zwar in ihrem Sektor im Vergleich zu ihren Wettbewerbern nachhaltig agieren, aber in einer insgesamt alles andere als ESG-konformen Branche zu Hause sind.
- Negatives Screening (Ausschlusskriterien): Unternehmen, die in kontroversen Branchen tätig sind, etwa fossile Brennstoffe, Tabak oder Waffenproduktion, werden vollständig ausgeschlossen.
- Positive Selektion: Hier werden gezielt Unternehmen gewählt, die besonders hohe ESG-Standards erfüllen oder in nachhaltigen Technologien führend sind.
Jeder dieser Ansätze hat spezifische Vor- und Nachteile. Aber mit ihrer Hilfe können Anleger besser ESG ETFs wählen, die zu ihren individuellen Wertvorstellungen und Anlagezielen passen.
Welche Arten von ESG ETF gibt es?
Es gibt verschiedene Arten von ESG ETFs, die sich durch ihre Anlagestrategien, Regionen, Branchen oder die bereits erwähnten ESG-Filterkriterien unterscheiden.
Global ausgerichtete ESG ETFs investieren in Unternehmen weltweit, während sich regionale ESG ETFs auf spezifische geografische Gebiete, etwa Europa oder die USA konzentrieren.
Themenbezogene ESG ETFs fokussieren auf bestimmte Nachhaltigkeitsthemen wie bestimmte Klimaschutzstrategien oder Projekte im Bereich erneuerbarer Energien.
Einige ESG ETFs spezialisieren sich auf bestimmte Sektoren wie Technologie, Energie oder Gesundheitswesen und berücksichtigen dabei ESG-Kriterien. Bezüglich der Replikationsmethoden unterscheiden sich ETFs in physische und synthetische Replikation:
- Physische Replikation: Der ETF kauft direkt die Aktien der im Index enthaltenen Unternehmen.
- Synthetische Replikation: Der ETF bildet den Index über Derivate ab.
Diese Vielfalt ermöglicht es Anlegern, ihre Portfolios gezielt nach individuellen Nachhaltigkeitspräferenzen und finanziellen Zielen auszurichten.
Warum sollte man in ESG ETFs investieren?
Nachhaltiges Investieren wird immer relevanter, da sich Umwelt- und Sozialaspekte zunehmend auf wirtschaftliche Entscheidungen auswirken. Investitionen in ESG ETFs erlauben Anlegern, von langfristigen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen zu profitieren, ohne dabei auf eine breite Diversifikation oder attraktive Renditen zu verzichten.
Vorteile
Die Investition in ESG ETFs bietet eine Reihe überzeugender Vorteile, die sowohl ethische als auch finanzielle Aspekte betreffen:
- Nachhaltigkeit: Anleger tragen aktiv dazu bei, Kapital in Unternehmen zu lenken, die verantwortungsbewusst wirtschaften und zur Lösung globaler Herausforderungen wie Klimawandel, Ressourcenknappheit und soziale Ungleichheit beitragen. Zudem fördert die zunehmende Regulierung ESG-konformer Investitionen einen verstärkten Kapitalfluss in nachhaltige Wirtschaftsbereiche.
- Diversifikation: ESG ETFs ermöglichen eine breite Streuung über verschiedene Unternehmen und Branchen mit nachhaltigen Geschäftsmodellen. Dadurch profitieren Anleger von einer soliden Risikostreuung, während sie gleichzeitig Unternehmen unterstützen, die zukunftsorientiert agieren.
- Renditepotenzial: Verschiedene Studien deuten darauf hin, dass Unternehmen mit hohen ESG-Standards langfristig stabiler sind, ein geringeres Reputationsrisiko aufweisen und bessere operative Kennzahlen liefern. Dies kann sich positiv auf die Renditeentwicklung von ESG ETFs auswirken.
- Geringeres Risiko: ESG-Unternehmen sind oft weniger von regulatorischen Eingriffen und Umweltskandalen betroffen, da sie strenge Nachhaltigkeitsstandards einhalten. Auch das kann zu langfristig stabileren Renditen führen.
- Gesellschaftlicher Beitrag: Durch Investitionen in ESG ETFs mehren Anleger nicht nur das eigene Vermögen, sondern erzielen auch eine positive Wirkung auf Umwelt und Gesellschaft. Besonders für langfristig orientierte Anleger ist dies ein entscheidender Faktor.
- Regulatorische Förderung: Regierungen und Institutionen setzen zunehmend Anreize für nachhaltige Investitionen, wodurch ESG ETFs verstärkt von Subventionen, Steuererleichterungen und gesetzlichen Rahmenbedingungen profitieren könnten.
- Langfristige Wachstumschancen: Da ESG-Kriterien in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen, könnten ESG ETFs zunehmend von steigender Investorennachfrage profitieren, was ihr Wachstumspotenzial weiter stärkt.
Langfristige Trends
ESG-Investitionen sind also nicht mehr nur ein Nischenphänomen, sondern ein zentraler Bestandteil der Finanzmärkte. Regierungen und Institutionen setzen verstärkt auf nachhaltige Anlagestrategien, indem sie ESG-konforme Investitionen steuerlich fördern und strengere regulatorische Anforderungen an Unternehmen stellen.
Zwei Beispiele:
- Die EU-Taxonomie ist ein Klassifizierungssystem der Europäischen Union (EU), das klare Kriterien für nachhaltige wirtschaftliche Aktivitäten definiert. Ziel ist es, Kapital in Unternehmen und Projekte zu lenken, die einen positiven Beitrag zu Umwelt- und Klimazielen leisten.
Unternehmen müssen offenlegen, inwiefern ihre Tätigkeiten mit diesen Standards übereinstimmen, was Investoren eine bessere Einschätzung nachhaltiger Investitionen ermöglicht.
- Der Green Deal ist die Wachstumsstrategie der EU, die darauf abzielt, Europa bis 2050 klimaneutral zu machen. Dies umfasst Maßnahmen zur Reduktion von CO₂-Emissionen, zur Förderung erneuerbarer Energien sowie zur Umstellung auf eine nachhaltige Wirtschaft.
Unternehmen werden zunehmend angehalten, ihre Geschäftsmodelle an diese Nachhaltigkeitsziele anzupassen, was langfristig auch die Bedeutung von ESG-konformen Investitionen erhöht.
Solche regulatorischen Entwicklungen stärken langfristig die Attraktivität von ESG ETFs, da sie sich auf Unternehmen konzentrieren, die sich bereits erfolgreich an diese neuen Standards angepasst haben. Gleichzeitig nimmt das Bewusstsein der Investoren für nachhaltige Anlagestrategien stetig zu, was zu einer steigenden Nachfrage nach ESG ETFs und somit zu ihrem Wachstumspotenzial beiträgt.
Schließlich sind auch die Unternehmen selbst daran interessiert, ihre Geschäftsmodelle an ESG-Standards anzupassen, um wettbewerbsfähig zu bleiben und den Erwartungen von Investoren und Konsumenten gerecht zu werden.
ESG-Screened ETFs: Was bedeutet das?
Eine spezielle Unterkategorie bilden ESG-Screened ETFs, die sich durch besondere Auswahlmechanismen von anderen nachhaltigen Investments unterscheiden. Sie setzen weichere Filter an und schließen nur Unternehmen aus, die grundlegende Nachhaltigkeitsstandards nicht erfüllen.
Besonderheiten von ESG-Screened ETFs
ESG-Screened ETFs sind börsengehandelte Indexfonds, die einen klassischen Marktindex abbilden, dabei aber Unternehmen ausschließen, die gegen bestimmte ESG-Kriterien verstoßen. Diese Filter – auch als „Screens“ bezeichnet – sind häufig negativ ausgerichtet, das heißt, sie schließen Firmen aus, die in kontroverse Geschäftsfelder involviert sind, wie:
- Fossile Brennstoffe
- Tabakindustrie
- Waffen- und Rüstungsproduktion
- Glücksspiel
- Unternehmen mit schweren Verstößen gegen Menschenrechte oder Umweltstandards
ESG-Screened-Produkte weichen in der Regel nur geringfügig von ihrem zugrunde liegenden Index ab. Für Anleger, die kontroverse Geschäftsfelder ausschließen und dennoch eine umfassende Marktabdeckung beibehalten möchten, sind ESG-Screened-ETFs daher eine gute Wahl.
Im Folgenden noch einmal eine Übersicht über die Vor- und Nachteile von ESG-Screened ETFs:
![ESG ETF: ESG-Screened ETF]()
Unterschiede zu anderen ESG-Investments
Neben ESG-Screened ETFs gibt es auch noch ESG-Enhanced ETFs und solche mit SRI-Kennzeichnung. Was das bedeutet, wird im Folgenden kurz erläutert.
- ESG Enhanced-ETFs: ESG-Enhanced-ETFs nutzen die gleichen Ausschlusskriterien wie ESG-Screened-ETFs. Zusätzlich werden die Firmen ausgewählt und gewichtet, um den CO₂-Fußabdruck im Vergleich zum Basisindex zu verringern. Ein Großteil der Unternehmen aus dem Mutterindex bleibt erhalten, jedoch kann der Tracking-Error höher sein als bei ESG-Screened-Produkten.
- SRI (Socially Responsible Investing) ETFs: SRI-ETFs verfolgen einen noch strengeren nachhaltigen Ansatz. Sie wählen nur Unternehmen aus, die besonders hohe ESG-Standards erfüllen, anstatt nur problematische Firmen auszuschließen. Außen vor bleiben dann auch Unternehmen, die zum Beispiel mit Glücksspiel oder Pornografie ihr Geld verdienen.
Zusätzlich kommt noch ein Best-in-Class-Filter zum Einsatz. Dadurch kann das Anlageuniversum deutlich kleiner sein, was zu einer stärkeren Abweichung von klassischen Marktindizes führt.
Für einen besseren Überblick stellt die folgende Abbildung die verschiedenen Formen des ESG-Investments nebeneinander:
![ESG ETF: Ansätze]()
Fazit: ESG-Screened ETFs sind ein praktikabler Mittelweg für Anleger, die nachhaltige Kriterien in ihre Investments einbeziehen möchten, ohne eine drastische Veränderung ihrer Marktexponierung oder höhere Kosten in Kauf zu nehmen.
Sie unterscheiden sich von anderen ESG-Investments vor allem durch ihren Fokus auf Ausschlusskriterien, während ESG-Enhanced und SRI-Strategien selektivere Ansätze verfolgen. Welche ESG-Strategie am besten passt, hängt von den individuellen Präferenzen und Nachhaltigkeitszielen der Anleger ab.
Wie finde ich den besten ESG ETF?
Die Auswahl eines ESG ETFs erfordert eine gründliche Analyse verschiedener Kriterien, da sich nachhaltige ETFs stark in ihrer Methodik, Kostenstruktur und Performance unterscheiden können.
Auswahlkriterien
Neben der bereits besprochenen ESG-Bewertung sollten Anleger insbesondere die folgenden Aspekte berücksichtigen, um eine fundierte Entscheidung zu treffen:
- Kosten: Wie bei allen ETFs spielt die Kostenstruktur eine wichtige Rolle, da hohe Gebühren langfristig die Rendite schmälern. Die wichtigsten Kennzahlen sind:
- Total Expense Ratio (TER): Die Gesamtkostenquote gibt an, wie viel Anleger jährlich für den ETF zahlen müssen. ESG ETFs haben oft etwas höhere TERs als klassische ETFs, liegen aber meist zwischen 0,10 % und 0,50 %.
- Tracking Error: Zeigt, wie stark der ETF von seinem Vergleichsindex abweicht. Bei ESG ETFs kann dieser Wert aufgrund der angepassten Indexzusammensetzung höher sein als bei klassischen ETFs.
- Spread: Der Unterschied zwischen Ankaufs- und Verkaufskurs beeinflusst die Handelskosten und sollte gerade bei weniger liquiden ESG ETFs beachtet werden.
![ESG ETF]()
- Performance und Renditepotenzial: Nachhaltige ETFs müssen sich auch in puncto Performance mit klassischen ETFs messen lassen. Zu analysierende Faktoren sind:
- Vergleich mit dem Gesamtmarkt: ESG ETFs können je nach Index eine bessere oder schlechtere Performance als konventionelle ETFs haben. Viele ESG-Indizes haben in den letzten Jahren besser abgeschnitten, da nachhaltige Unternehmen oft innovativer und widerstandsfähiger sind.
- Risikoprofil: ESG ETFs können aufgrund sektoraler Schwerpunkte anders auf Marktereignisse reagieren als breit gestreute Indizes.
- Historische Performance: Langfristige Entwicklungen (mindestens 3–5 Jahre) sollten mit vergleichbaren ETFs und Indizes abgeglichen werden.
![ESG ETF]()
- ETF- und Indexanbieter: Die Wahl eines renommierten Anbieters kann für die Zuverlässigkeit und Transparenz eines ESG ETFs entscheidend sein. Bekannte Anbieter von ESG ETFs sind:
- iShares (BlackRock) – Marktführer mit breiter ESG-Produktpalette
- Xtrackers (DWS) – Deutsche ESG ETFs mit verschiedenen Filtermethoden
- Lyxor (Amundi) – Schwerpunkt auf kostengünstigen nachhaltigen ETFs
- UBS ETF – Starke ESG-Fokussierung mit vielen SRI-Optionen
- SPDR (State Street) – ESG ETFs mit verschiedenen Selektionsmodellen
Auch der zugrunde liegende Index spielt natürlich eine Rolle. Bekannte ESG-Indizes sind:
- MSCI ESG Screened / SRI / Leaders – Unterschiedlich strenge Nachhaltigkeitsstandards
- FTSE4Good Index – Fokus auf ethische Unternehmen
- S&P ESG Index – Nachhaltigkeitsfilter für den S&P 500
- Solactive ESG Indizes – Innovative, maßgeschneiderte ESG-Indizes
![ESG ETF]()
- Fondsvolumen und Liquidität: Ein hohes Fondsvolumen (Assets Under Management, AUM) kann ein Zeichen für Stabilität sein:
- Fondsgröße: ETFs mit einem hohen AUM (mindestens 100 Mio. Euro) haben oft niedrigere Handelskosten und eine stabilere Struktur.
- Handelsvolumen: Eine hohe Liquidität sorgt für geringere Spreads und eine bessere Handelbarkeit.
- Ausschüttung oder Thesaurierung: Nachhaltige ETFs können entweder die Erträge ausschütten oder direkt wieder anlegen:
- Ausschüttende ETFs: Regelmäßige Dividendenzahlungen an die Anleger
- Thesaurierende ETFs: Erträge werden automatisch wieder angelegt und erhöhen langfristig die Rendite
![ESG ETF]()
So finden Sie den richtigen ESG ETF: Hilfreiche Tools
Ein gut gewählter ESG ETF ermöglicht nachhaltiges Investieren, ohne auf attraktive Renditen zu verzichten. Anleger sollten jedoch nicht blind auf das ESG-Label vertrauen, sondern sich genau informieren, wie der ETF seine Nachhaltigkeitskriterien umsetzt.
Die Auswahl des richtigen ESG ETFs kann daher eine herausfordernde Aufgabe sein, da es viele verschiedene Faktoren zu berücksichtigen gibt. Glücklicherweise bietet die Handelsplattform von XTB, die xStation 5, eine Reihe von hilfreichen Werkzeugen, die den Auswahlprozess erleichtern.
- ETF-Scanner: Mit dem in der xStation integrierten ETF-Scanner können Sie gezielt nach den besten ESG ETFs suchen, die zu Ihren Anlagezielen und Werten passen.
Der ETF-Scanner ermöglicht es Ihnen, ETFs sowohl nach Namen und Kategorie zu filtern als auch nach verschiedenen Kriterien zu filtern, darunter Parameter wie die Kostenquote (TER) oder die Rendite. So können Sie gezielt die ETFs finden, die Ihren nachhaltigen Anlagezielen entsprechen.
![ESG ETF: ETF-Scanner]()
- Instrumentenliste: Eine weitere praktische Möglichkeit besteht darin, die umfangreiche Instrumentenliste von XTB zu nutzen, um ESG ETFs direkt nach Namen zu suchen. Dadurch können Sie gezielt ETFs finden, die in Ihrem gewünschten Marktsegment oder Sektor investieren.
Die Auswahl des richtigen ESG ETFs erfordert sorgfältige Überlegung und die Nutzung von verfügbaren Hilfsmitteln wie dem ETF-Scanner von XTB. Achten Sie auf wichtige ESG-Kriterien, die zu Ihren nachhaltigen Investitionszielen passen, und prüfen Sie die Gebührenstruktur und Diversifikation des ETFs.
9 Top ESG ETFs für 2025
Zur Konkretisierung der besprochenen Themen finden Sie hier beispielhaft neun ESG ETFs, die für den an Nachhaltigkeit und zugleich an Rendite interessierten Anleger von Interesse sein können.
Die Auflistung beginnt jeweils mit dem vollständigen Namen des ETF, dann dem Tickersymbol des Fonds, gefolgt von einer kurzen Beschreibung. Das Kürzel UCITS im Fondsname steht übrigens für „Undertakings for Collective Investment in Transferable Securities“.
Es beschreibt eine EU-Richtlinie, die einheitliche Standards für Investmentfonds, einschließlich ETFs, innerhalb der Europäischen Union definiert. Im Deutschen wird UCITS als „Organismen für gemeinsame Anlagen in Wertpapieren“ (OGAW) bezeichnet.
- iShares MSCI Europe SRI UCITS ETF (Dist, EUR) (36B3.DE): Dieser ETF konzentriert sich auf europäische Unternehmen mit guten Nachhaltigkeitsratings und folgt dem MSCI Europe SRI Index. Da es sich um einen Dist ETF (was für „distributing“, also „ausschüttend“ steht) handelt, zahlt er die Dividenden an die Anteilseigner aus.
- iShares $ Corp Bond ESG UCITS (Dist, EUR) (36BA.DE): Dieser ETF investiert in US-Dollar denominierte Unternehmensanleihen, die bestimmte ESG-Standards erfüllen.
- iShares Global Aggregate Bond ESG UCITS (Acc EUR) (AEGE.DE): Hier ist das Ziel, die Anlageergebnisse nachzubilden, die die Rendite des Bloomberg Barclays MSCI Global Aggregate Sustainable and Green Bond SRI Index widerspiegeln. Acc steht für „accumulating“ und bedeutet, das Fondserträge nicht ausgeschüttet, sondern reinvestiert werden.
- VanEck New China ESG UCITSA (Acc EUR) (CNIE.DE): Dieser ETF bildet den MarketGrader New China ESG Index nach. Dieser Index bietet Zugang zu Unternehmen aus China, die in den Sektoren zyklische Konsumgüter, Basiskonsumgüter, Gesundheitswesen oder Technologie tätig sind.
- Amundi S&P Global Communic Svcs ESG (Acc USD) (MWOX.DE): Der Fonds investiert in Large- und Mid-Cap-Unternehmen aus Industrieländern und enthält Ausschlusskriterien für Tabak, umstrittene Waffen, Kraftwerkskohle sowie Öl und Gas.
- Amundi S&P SmallCap 600 ESG UCITS (Dist, EUR) (MWON.DE): Der ETF zielt darauf ab, die Wertentwicklung des S&P SmallCap 600 ESG+ Index so genau wie möglich nachzubilden.
- Xtrackers MDAX ESG Screened UCITS (Dist, EUR) (XDGM.DE): Dieser Fonds strebt die Nachbildung des MDAX® ESG Screened Index an, der deutsche mittelgroße Aktien unter Berücksichtigung von ESG-Ausschlussfiltern beinhaltet.
- Amundi MSCI Semiconductors ESG Filtered UCITS (Acc EUR) (LSMC.DE): Der zugrundeliegende Index ist der MSCI ACWI Semiconductors & Semiconductor Equipment ESG Filtered Index. Er umfasst große und mittelgroße Unternehmen in 23 Industrieländern und 24 Schwellenländern, die in der Halbleiterindustrie tätig sind.
- Xtrackers MSCI Japan ESG UCITS (Acc EUR) (XZMJ.DE): Der ETF bildet den MSCI Japan Low Carbon SRI Selection Index nach, der Aktien großer und mittelgroßer Unternehmen in Japan enthält. Es werden nur Unternehmen mit geringen Kohlenstoffemissionen berücksichtigt.
Mögliche Risiken von ESG ETFs
Obwohl ESG ETFs eine nachhaltige Anlagestrategie ermöglichen, sind sie nicht frei von Risiken. Neben klassischen Marktrisiken können spezifische Herausforderungen die Rendite beeinflussen. Um diese Risiken zu minimieren, ist eine sorgfältige Auswahl des richtigen ETFs und Brokers entscheidend.
Welche Risiken gibt es bei ESG ETF?
Zu den wichtigsten gehören:
- Begrenztes Angebot: ESG ETFs haben oft eine kleinere Auswahl an investierbaren Unternehmen, da viele Sektoren oder Firmen aufgrund schlechter ESG-Bewertungen ausgeschlossen werden. Dies kann dazu führen, dass:
- Die Diversifikation im Vergleich zu klassischen ETFs eingeschränkt ist.
- Einzelne Sektoren (wie Technologie oder erneuerbare Energien) übergewichtet sind.
- Einige ETFs stärker von der Performance weniger Unternehmen abhängen.
- Höhere Gebühren: ESG ETFs haben oft leicht höhere Gesamtkostenquoten als Standard ETFs, da Nachhaltigkeitsanalysen und ESG-Daten zusätzliche Kosten verursachen. Zudem sind die Handelskosten (Spreads) manchmal höher, insbesondere bei weniger liquiden ESG ETFs.
- Greenwashing: Der Begriff Greenwashing bezeichnet den Versuch von Unternehmen oder Finanzprodukten, sich als nachhaltiger darzustellen, als sie tatsächlich sind. Manche ESG ETFs nutzen vage oder wenig strenge Kriterien, um Firmen im Portfolio zu behalten, die nicht wirklich nachhaltig wirtschaften.
- Schwankungen in der ESG-Performance: Nachhaltige Unternehmen können in manchen Marktphasen schlechter abschneiden als konventionelle Unternehmen, etwa wenn stark regulierte, aber profitable Branchen (Öl, Rüstung) ausgeschlossen werden.
- Regulatorische Änderungen und Unsicherheiten: Die ESG-Regulierung ist noch im Wandel. Neue EU-Vorgaben oder strengere ESG-Richtlinien könnten dazu führen, dass bestimmte Unternehmen oder ETFs umklassifiziert werden.
Anleger sollten daher auf etablierte ESG-Indizes setzen und ETFs bevorzugen, die transparent nach EU-Vorgaben klassifiziert sind.
- Risiko durch neue ESG-Trends und Marktentwicklungen: Die ESG-Kriterien können sich im Laufe der Zeit ändern. Unternehmen, die heute als nachhaltig gelten, könnten in Zukunft durch neue Erkenntnisse oder Skandale an ESG-Wert verlieren.
Daher ist eine regelmäßige Portfolioüberprüfung und gegebenenfalls Umschichtung in ETFs mit aktuelleren oder strengeren ESG-Kriterien empfehlenswert.
So minimieren Sie die Risiken
Risiken in der Geldanlage können und sollten gemanagt werden. In Bezug auf ESG ETFs sollten Sie insbesondere folgende Punkte beachten:
- Sorgfältige ETF-Auswahl: Um Greenwashing oder falsche Erwartungen zu vermeiden, sollten Anleger ESG ETFs nach folgenden Kriterien analysieren:
- ESG-Methodik: nur Ausschlussprinzip oder aktive ESG-Integration?
- Kostenstruktur: Ist die TER wettbewerbsfähig?
- Indexanbieter: Verwendet der ETF seriöse ESG-Ratings?
- Fondsgröße und Liquidität: Ist der ETF groß genug, um langfristig stabil zu bleiben?
- Den richtigen Broker wählen: Nicht jeder Broker bietet eine gute Auswahl an ESG ETFs oder faire Handelsbedingungen. Ein guter Broker sollte:
✔ Niedrige Gebühren für den ETF-Handel bieten (wie 0 % Kommission).
✔ Eine große Auswahl an ESG ETFs führen.
✔ Transparente Informationen zu ESG-Produkten bereitstellen.
- Risikomanagement durch Diversifikation: Da ESG ETFs oft Branchengewichtungen verändern, sollten Anleger mehrere ETFs kombinieren, um eine Übergewichtung bestimmter Sektoren zu vermeiden. Mögliche Ansätze:
- Globale ESG ETFs mit breitem Marktzugang.
- Thematische ESG ETFs als Beimischung.
- ESG Anleihen ETFs, um stabilere Erträge zu erhalten.
- Langfristige Perspektive einnehmen: ESG-Investments sind oft mit langfristigen Trends verbunden (etwa Dekarbonisierung der Wirtschaft, soziale Verantwortung von Unternehmen). Kurzfristige Schwankungen sollten Anleger nicht verunsichern.
Als Fazit bleibt festzuhalten, dass ESG ETFs durchaus sinnvoll sein können, aber – wie alle Geldanlagen – nicht risikofrei sind. Nachhaltiges Investieren ist keine Garantie für bessere Renditen oder absolute Sicherheit. Anleger sollten insbesondere auf Greenwashing, höhere Kosten und eingeschränkte Diversifikation achten.
So investieren Sie in ESG ETFs mit XTB
Nachhaltige Geldanlagen gewinnen immer mehr an Bedeutung, und ESG ETFs sind eine einfache Möglichkeit, ethische und umweltfreundliche Kriterien in Ihre Investmentstrategie zu integrieren. XTB bietet eine große Auswahl an ESG ETFs, die Anlegern eine kostengünstige und effiziente Möglichkeit bieten, in nachhaltige Unternehmen zu investieren.
Zu den wichtigsten Vorteilen bei XTB gehören:
- 0 % Kommission auf ETF-Käufe bis zu einem monatlichen Gesamtumsatz von 100.000 EUR. Danach fallen 0,2 %, mindestens aber 10 Euro an.
- Breites ESG ETF Angebot, darunter Fonds auf Basis von MSCI ESG, SRI und Clean Energy Indizes
- Flexibles Trading – Direkter Kauf oder auch über CFD mit Hebelwirkung möglich
- Einfache Kontoeröffnung und schnelle Orderausführung
- Ein kostenloses Demokonto, mit dem Anleger ganz in Ruhe und ohne jedes Risiko üben können
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