Werden sich Zölle auf den US-VPI auswirken? ❓

13:54 10. April 2025

Vorschau: Wie sehen die Aussichten für die Inflation und die Politik der Fed aus?

Heute um 14:30 Uhr erhalten wir die Daten des US-Verbraucherpreisindex (VPI) für März. Die Prognosen deuten darauf hin, dass sich die Preisdynamik im vergangenen Monat im Einklang mit der schwächelnden Nachfrage und dem sinkenden Verbrauchervertrauen verlangsamt hat. Allerdings könnten sich in Kategorien wie chinesischen Importen und Automobilen erste Anzeichen für Preisdruck abzeichnen. Hier ist der Marktkonsens für den VPI im März:

  • Kern-VPI (im Jahresvergleich) Prognose: 3,0 %; zuvor 3,1 %
  • Kern-VPI (im Monatsvergleich) Prognose: 0,3 %; zuvor 0,2 %
  • Headline VPI (im Jahresvergleich) Prognose: 2,6 %; zuvor 2,8 %
  • Headline VPI (im Monatsvergleich) Prognose: 0,1 %; zuvor 0,2 %

Was könnte der Verbraucherpreisindex offenbaren?

Im März werden sich die Trends in den volatilsten Preiskategorien wahrscheinlich fortsetzen. Der Anstieg der Lebensmittelpreise zu Beginn des Jahres (hauptsächlich bei Eiern und Fleisch) hat sich abgeschwächt, und die Energiepreise werden die Gesamtzahl voraussichtlich nach unten ziehen.

Dennoch könnte in Sektoren, die stark von chinesischen Importen abhängig sind – wie Möbel und Kleidung – ein Preisdruck entstehen. Die im vergangenen Monat eingeführten 20-prozentigen Zölle auf chinesische Waren werden wahrscheinlich teilweise durch geringere Margen aufgefangen, doch ein Teil der zusätzlichen Kosten könnte bereits an die Verbraucher weitergegeben worden sein.

Die Situation im Dienstleistungssektor bleibt weiterhin kritisch, da sie in den letzten Monaten der wichtigste Faktor für die Entwicklung des Verbraucherpreisindex und des privaten Verbrauchs war. Während sich die Flugpreise und die berüchtigte Mietinflation stabilisieren könnten, könnte der Aufwärtsdruck bei Versicherungs- und Gesundheitsdienstleistungen die Rückgänge in anderen Dienstleistungskategorien mehr als ausgleichen.

Quelle: XTB Research, basiert auf Macrobond Daten.

 

Zölle und Inflation – die Sicht der Fed

Die Fed steht vor einer komplexen Herausforderung. Die Störungen des Welthandels haben ein Rekordniveau erreicht, und die tatsächlichen Auswirkungen von Handelsbeschränkungen sind nach wie vor schwer zu quantifizieren. Die Volatilität bleibt hoch, wie die gestrige überraschende Ankündigung von Trump zeigt, die erhöhten Zölle für die meisten Handelspartner für 90 Tage auszusetzen.

Einige Analysten gehen davon aus, dass der heutige VPI-Bericht der letzte sein könnte, der einen disinflationären Trend aufzeigt, da die Preise ab April wieder steigen dürften.

In seiner jüngsten Rede betonte der Vorsitzende der US-Notenbank, Jerome Powell, eine vorsichtige Haltung in Bezug auf die Auswirkungen von Zöllen auf den Verbraucherpreisindex und die Wirtschaft im Allgemeinen. Powell räumte ein, dass die Zölle höher sind als zuvor erwartet und ein echtes Risiko für die Preisstabilität darstellen. Gleichzeitig könnten Handelsbarrieren das Wirtschaftswachstum dämpfen und den politischen Kurs der US-Notenbank erschweren. Er schloss mit der Aussage, dass die US-Notenbank keine übereilten Zinssenkungen vornehmen und eine Quelle für ruhige, rationale Analysen und Stabilität bleiben sollte.

Auch andere FOMC-Mitglieder haben kürzlich ihre Ansichten geäußert:

  • John Williams (Präsident der New Yorker Fed) äußerte sich vorsichtig zu schnellen Änderungen der Geldpolitik als Reaktion auf Zölle und warnte, dass diese den laufenden Disinflationsprozess stören und den VPI vorübergehend in die Höhe treiben könnten.
  • Thomas Barkin (Präsident der Richmond Fed) schloss sich diesen Bedenken an und erklärte, dass Zölle die Bemühungen der Fed zur Inflationskontrolle erschweren und den Druck auf die Verbraucherpreise erhöhen könnten.

Langfristig deutet alles auf einen steigenden Preisdruck hin. Im Inflationsbericht vom März werden sich die Zölle jedoch wahrscheinlich noch nicht wesentlich bemerkbar machen. Dieser Einfluss wird voraussichtlich erst im April sichtbar werden – sofern der derzeitige Zollsatz von 10 % bestehen bleibt.

 

Wie sieht es mit den Zinssätzen aus?

Erwartet wird eine deutliche Senkung der Zinssätze, nachdem Trump beschlossen hat, die gegenseitigen Zölle für 90 Tage auszusetzen. Anfang der Woche preisten die Märkte eine 60-prozentige Wahrscheinlichkeit für eine Senkung im Mai und eine 100-prozentige Wahrscheinlichkeit für Juni ein. Jetzt sind diese Quoten auf nur noch 20 % für Mai und 60 % für Juni gesunken – eine kombinierte Wahrscheinlichkeit von 80 %.

Der heutige CPI-Bericht wird den Kurs der Fed vorerst voraussichtlich nicht wesentlich ändern. Die Märkte rechnen weiterhin mit drei Zinssenkungen bis Ende des Jahres.

Quelle: Bloomberg Finance LP

 

S&P 500 / US500 im Stundenchart

Unter typischeren Bedingungen wäre der heutige VPI-Bericht wahrscheinlich das Schlagzeilenereignis der Woche. Die anhaltende Eskalation des Handelskrieges zwischen den USA und China hat die Inflationsdaten jedoch in den Hintergrund gedrängt. Infolgedessen wird die Marktvolatilität wahrscheinlich begrenzt bleiben, wobei die Indexbewegungen in erster Linie von neuen Kommentaren aus dem Weißen Haus bestimmt werden.

Der VPI-Bericht vom März wirkt auch etwas veraltet, da er die Preisdynamik unter einem völlig anderen Handelsregime widerspiegelt. Derzeit warten die Anleger auf die Auswirkungen der neuen pauschalen Zölle in Höhe von 10 % und den beispiellosen Anstieg der chinesischen Einfuhrzölle – von 54 % auf 125 % in nur einer Woche. Der heutige Bericht könnte erste Hinweise auf diese Auswirkungen liefern, worauf sich die Aufmerksamkeit des Marktes wahrscheinlich konzentrieren wird.

S&P 500 Prognose im Stundenchart

Quellen: xStation5 von XTB

 

SO SEHEN SIEGER AUS!

BESTER Broker in Deutschland laut diesen Awards: XTB
  • AUSGEZEICHNET vom Deutschen Kundeninstitut, Handelsblatt und Brokerwahl.de!
  • Aktienhandel + CFD Trading + ETF Sparpläne: AUSGEZEICHNET
  • Qualität, Service, Gebühren & Konditionen - alles AUSGEZEICHNET bei XTB!
  • Hier mehr erfahren 

Offenlegung gemäß § 80 WpHG zwecks möglicher Interessenkonflikte

Der Autor (m/w/d) kann in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten investiert sein.

Die Autoren der Veröffentlichungen verfassen jene Informationen auf eigenes Risiko. Analysen und Einschätzungen werden nicht in Bezug auf spezifische Anlageziele und Bedürfnisse bestimmter Personen verfasst. Veröffentlichungen von XTB, die bestimmte Situationen an den Finanzmärkten kommentieren sowie allgemeine Aussagen von Mitarbeitern von XTB hinsichtlich der Finanzmärkte, stellen keine Beratung des Kunden durch XTB dar und können auch nicht als solche ausgelegt werden. XTB haftet nicht für Verluste, die direkt oder indirekt durch getroffene Handlungsentscheidungen in Bezug auf die Inhalte der Veröffentlichungen entstanden sind.
Wertentwicklungen von Handelswerten aus der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für Wertentwicklungen in der Zukunft!

Risikohinweis

CFD sind komplexe Instrumente und beinhalten wegen der Hebelwirkung ein hohes Risiko, schnell Geld zu verlieren. 69% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFDs funktionieren und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren. Anlageerfolge sowie Gewinne aus der Vergangenheit garantieren keine Erfolge in der Zukunft. Inhalte, Newsletter und Mitteilungen von XTB stellen keine Anlageberatung dar. Die Mitteilungen sind als Werbemitteilung zu verstehen.

Teilen:
Zurück

Schließen Sie sich weltweit
1 000 000 Investoren an