Der Ausverkauf des britischen Pfunds hat sich am Montagmorgen fortgesetzt. Am Freitag fiel das Währungspaar GBPUSD um mehr als 3%, und heute Morgen brach der Kurs um weitere 4% ein! Auch wenn der größte Teil dieser Bewegung bereits wieder aufgeholt wurde, hat GPBUSD historische Tiefststände erreicht! Woher kommt ein solch enormer Ausverkauf der britischen Währung? Wir haben vor dem Wochenende mehr Details zu diesem Thema geliefert, daher werden wir jetzt nur die wichtigsten Punkte vorstellen:
- Rückläufiges Tempo der Zinserhöhungen durch die BoE (verursacht durch enorme Unsicherheit über den weiteren Inflationspfad)
- Enorme fiskalische Unsicherheit (könnte die Inflation weiter anheizen)
Die regierende Premierministerin Liz Truss hat die Einzelheiten des so genannten „Mini Budget” bekannt gegeben. Dieses zielt darauf ab, das langfristige Wachstumspotenzial der britischen Wirtschaft anzukurbeln und sieht massive Steuersenkungen vor:
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Konto eröffnen Demokonto xStation App herunterladen xStation App herunterladen- Senkung des Grundeinkommenssteuersatzes von 20% auf 19%.
- Senkung des höheren Einkommensteuersatzes von 45% auf 40%.
- Darüber hinaus wurde die Erhöhung der Körperschaftssteuer auf 25%, die im nächsten Jahr in Kraft treten sollte, vorerst ausgesetzt. Die Körperschaftssteuer bleibt unverändert bei 19%.
Man könnte meinen, dass diese Ankündigung positiv sein sollte, aber angesichts des derzeitigen Marktumfelds fragen sich die Anleger, wie diese Steuersenkungen finanziert werden sollen. Angesichts der großen wirtschaftlichen Unsicherheit wird die neue Regierung große Probleme haben, das Defizit zu finanzieren, was zu einer Schwäche des Pfunds führte.
Da die Bank of England am Nachmittag eine Erklärung abgeben will, sollten Händler im Laufe des heutigen Handelstages mit mehr Volatilität rechnen.
Die Anleiherenditen sprangen dynamisch nach oben. Quelle: Bloomberg
Technischer Ausblick
Auch die technische Analyse ist nicht sehr günstig für das Pfund. Betrachtet man GBPUSD im W1-Chart, so begann die neue Woche mit einem massiven Ausverkauf. Trotz des starken Einbruchs versucht der Kurs, sich zu erholen, was bedeutet, dass bei der sich derzeit bildenden Wochenkerze ein deutlicher Schatten zu sehen ist, der zu einer Aufwärtskorrektur führen könnte. Bis zum Ende der Woche ist jedoch noch viel Zeit, sodass man erst am Freitag versuchen sollte, die aktuelle Form der Kerze zu bewerten. Derzeit deutet die technische Analyse auf die Möglichkeit einer Fortsetzung der Bewegung innerhalb des Abwärtstrends hin. Sollte sich die derzeitige Stimmung durchsetzen, könnten die psychologischen Niveaus von 1,0000 oder 0,9650 zu Zielen für die Bären werden, wo sich das 161,8%-Retracement der letzten Aufwärtskorrektur befindet. Im Gegenzug könnte nur ein Durchbruch über 1,0935, d.h. die obere Grenze des 1:1-Systems, das Gleichgewicht der Kräfte verändern und kurzfristig ein bullisches Momentum anzeigen.
GBPUSD im W1-Chart: xStation 5
Betrachtet man den Stundenchart, so kann man eine sehr starke Beschleunigung des Abwärtstrends beobachten. Auf ein solches Szenario haben wir in unseren jüngsten Analysen hingewiesen, in denen wir das Unterschreiten der unteren Grenze der 1:1-Struktur und der 100-Stunden-Linie (in blau) erwähnten, was auf die Möglichkeit eines massiven Zusammenbruchs hindeutete. Was die nahe Zukunft betrifft, so kann zwar jederzeit eine Aufwärtskorrektur eintreten, der übergeordnete Trend bleibt jedoch abwärts gerichtet, und es ist möglich, dass neue Tiefststände erreicht werden, weshalb Vorsicht geboten ist. Derzeit könnte sich das Niveau von 1,0885 als kurzfristiger Schlüsselwiderstand erweisen, da es durch das 38,2%-Retracement der letzten Abwärtswelle markiert wird.
GBPUSD im H1-Chart. Quelle: xStation 5
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