Grundlagen des Tradings: Was ist ein Spread?

Lesezeit: 7 Minute(n)
Grundlagen des Tradings: Was ist ein Spread?

In der Welt des Tradings mit Finanzinstrumenten gibt es ein grundlegendes Konzept, auf das Sie stoßen werden: der Spread. 
Für Sie als Anleger spielt der Spread und Spread Trading eine entscheidende Rolle. Lesen Sie weiter und erfahren Sie alles Grundlegende zum Thema Spread.

Was bedeutet Spread?

Im Kern ist der Spread (englisch für „Spanne“) die Differenz zwischen zwei Preisen im Trading. Genauer gesagt handelt es sich um die Differenz zwischen dem Geldkurs (Bid) und dem Briefkurs (Ask) eines Finanzinstruments, etwa einer Aktie, eines Währungspaars oder eines Contracts for Difference (CFD).

Der Spread wird daher auch als Geld- und Briefspanne oder Bid-Ask-Spanne bezeichnet. Um das Konzept des Spread Tradings vollständig zu verstehen, ist es also wichtig zu wissen, was Bid und Ask, oder Geld- und Briefkurse sind.

  • Geldkurs (Bid): Der höchste Preis, den ein Käufer für ein Instrument oder Wertpapier zu zahlen bereit ist. Es handelt sich also um das höchste Gebot im Markt.
  • Briefkurs (Ask): Umgekehrt ist dies der niedrigste Preis, zu dem ein Verkäufer bereit ist, sein Wertpapier abzugeben. Der Ask-Kurs ist also das niedrigste Angebot.

Warum ist der Spread im Trading so wichtig? Einmal transportiert der Spread Informationen über die Liquidität (einfach gesagt, ein Maß dafür, wie leicht ein Vermögenswert in Bargeld getauscht werden kann) und Volatilität (die Schwankungsbreite der Kurse) eines gehandelten Finanzinstruments. Ein engerer Spread deutet oft auf eine hohe Liquidität hin, was bedeutet, dass jedes Angebot eine entsprechende Nachfrage findet. 

Das Wertpapier kann also schnell ge- oder verkauft werden, ohne dass dies einen wesentlichen Einfluss auf den Kurs hat. Im Gegensatz dazu kann ein weiterer Spread auf eine geringere Liquidität und potenziell höhere Volatilität hinweisen.

Für Sie als Trader liegt die Bedeutung außerdem darin, dass der Spread den Unterschied zwischen Ihrem Einstiegs- oder Kaufpreis und dem Ausstiegs- oder Verkaufspreis beeinflusst. Damit ist der Spread ein impliziter Kostenfaktor im Trading. 

Ein kleinerer Spread bedeutet, dass Sie weniger für diese indirekten Kosten bezahlen, was hauptsächlich für Hochfrequenzhändler, mit vielen Trades pro Tag, entscheidend ist. Oder noch anders ausgedrückt: Um einen Gewinn mit einem bestimmten Trade zu erzielen, muss zuerst der Spread durch eine entsprechende Kursentwicklung abgedeckt werden.

Ganz grundsätzlich können zwei Arten von Spreads beim Trading unterschieden werden: 

  • Fester Spread: Einige Broker bieten feste Spreads an, die sich unabhängig von den Marktbedingungen nicht ändern. Dies kann für eine gewisse Vorhersehbarkeit der Handelskosten sorgen.
  • Variabler Spread: Diese Art von Spread schwankt je nach Marktbedingungen. In Zeiten hoher Volatilität kann sich der Spread ausweiten, wodurch sich die Kosten für einen Handel erhöhen.

Kurzum: Das Verständnis des Spreads ist ein wichtiger Schritt auf Ihrem Weg zum erfolgreichen Trader. Er hilft Ihnen, fundierte Entscheidungen zu treffen, die Rentabilität Ihrer Trades zu bewerten und die Marktdynamik besser zu verstehen. 

Wenn Sie sich weiter in die Welt des Trading-Wissens vorwagen, sollten Sie die Spreads als Teil Ihrer Strategie betrachten, um die Märkte effektiver zu steuern.


Wie wird der Spread berechnet? 

Die Berechnung ist zwar einfach, aber für Sie als Anleger von entscheidender Bedeutung. Der Spread wird ermittelt, indem man den Geldkurs vom Briefkurs eines Wertpapiers subtrahiert. Er wird in Punkten oder bei Währungen in Pips ausgedrückt.

Die einfache Formel lautet:

Spread = Ask Preis - Bid Preis

Zur Verdeutlichung zwei einfache praktische Beispiele:

  1. Der Spread im Aktienhandel:
    Angenommen, Sie sind an Aktien von Unternehmen XYZ interessiert. Der Geldkurs liegt bei 50,00 EUR und der Briefkurs bei 50,05 EUR. Unter Verwendung der obigen Formel ergibt sich folgender Spread: 50,05 - 50,00 = 0,05.
    Der Spread für die Aktie von Unternehmen XYZ beträgt also 5 Euro-Cents.
  2. Der Spread beim Trading mit Währungspaaren (Forex Trading):
    Liegt der Bid-Kurs für das beispielhafte Währungspaar EUR/USD bei 1,1200 und Ask-Preis bei 1,1205, so ist der Spread 0,0005 (1,1205 - 1,1200).
    Da im Devisenhandel die Bid-Ask-Spanne normalerweise in Pips (percentage in point) gemessen wird, beträgt der Spread in diesem Fall also 5 Pips. Kurz zum besseren Verständnis: im Forex Trading, wo sich Kursänderungen meist auf die vierte Dezimalstelle beziehen, werden der besseren Übersichtlichkeit halber Pips verwendet.

Wenn Sie wissen, wie Sie den Spread berechnen können, können Sie:

  • Die Handelskosten abschätzen: Der Spread stellt im Wesentlichen die Kosten für den Abschluss eines Trades dar. Wenn Sie dies verstehen, können Sie potenzielle Gewinne oder Verluste genauer berechnen.
  • Brokerkosten vergleichen: Verschiedene Broker können unterschiedliche Spreads für dieselben Wertpapiere anbieten, was Sie bei der Brokerwahl beachten sollten.
  • Marktbedingungen besser beurteilen: Im Allgemeinen deutet ein enger Spread auf einen liquideren Markt hin, während ein breiterer Spread auf weniger Liquidität oder höhere Volatilität hindeuten kann.

Spreads zu verstehen, ist für jeden Trader wertvoll, weil er so die Kosteneffizienz einzelner Trades beurteilen kann. Wenn Sie verschiedene Wertpapiermärkte erkunden, denken Sie daran, dass der Spread ein kleiner, aber wichtiger Teil Ihrer Handelsstrategie ist.


Der Unterschied zwischen Spread und Kommission 

Im Zusammenhang mit Transaktionskosten taucht neben dem Spread häufig der Begriff der Kommission auf. Obwohl beide Kosten für den Trader darstellen, funktionieren sie unterschiedlich. 

Es ist wichtig, den Unterschied zwischen Spread und Kommission zu verstehen, da er sich außer auf die beste Handelsstrategie und die Kosten auch auf die Brokerwahl auswirken kann. 

  • Spread: Was ein Spread ist, wurde ja bereits geklärt. Spreads sind besonders verbreitet bei Forex (Währungshandel), im CFD-Trading und bei Kryptowährungen. Bei diesen Instrumenten zahlen Trader keine explizite Kommission, sondern der Broker verdient am Spread.
  • Kommission: Die Kommission ist eine zusätzliche Handelsgebühr, die von vielen Brokern für ihre Dienstleistungen erhoben wird. Diese Gebühr wird normalerweise pro Transaktion berechnet. Das bedeutet, wenn Sie ein Wertpapier kaufen oder verkaufen, zahlen Sie eine festgelegte Gebühr an Ihren Broker. 
    Diese Kommission kann entweder ein fester Betrag oder ein Prozentsatz des Transaktionsvolumens sein. Kommissionen sind besonders häufig bei Aktien und ETFs (Exchange Traded Funds) zu finden.
    Anleger können sich einen wichtigen Vorsprung verschaffen, wenn ihr Broker keine Kommissionen berechnet. Das ist mit Aktien (inklusive Fractional Shares) und ETFs bei XTB der Fall – bis zu einem monatlichen Umsatz von 100.000 EUR.

Kurz zusammengefasst sind Kommissionen feste Gebühren pro Transaktion, während Spreads variable Kosten darstellen, die von der Differenz zwischen Kauf- und Verkaufspreisen abhängen. Der Einsatz von Kommissionen oder Spreads hängt vom Finanzinstrument und der Politik des jeweiligen Brokers ab.

Da die Höhe einer Kommission von vornherein feststeht, kann dies für mehr Transparenz sorgen. Aber: Letztlich ist es die absolute Höhe von Kommission oder Spread, die die Kosten eines Trades bestimmt.


Gibt es einen üblichen Spread?

Diese Frage hat mit dem oben angesprochenen Thema der Kostentransparenz zu tun. Ob es einen „üblichen“ oder "typischen" Spread gibt, also einen Spread, den Trader für bestimmte Finanzinstrumente erwarten können, ist nicht ganz einfach zu beantworten. Das liegt daran, dass Spreads aufgrund verschiedener Faktoren stark variieren können.

Zu diesen Einflussgrößen gehören: 

  • Marktliquidität: Hochliquide Märkte, etwa die großen Aktienbörsen oder beliebte Währungspaare im Devisenhandel, haben in der Regel engere Spreads.
  • Marktvolatilität: In Zeiten hoher Volatilität können sich die Spreads ausweiten, da das Risiko für den Broker steigt.
  • Tageszeit: Auf 24-Stunden-Märkten wie dem Devisenmarkt können die Spreads zu verschiedenen Tageszeiten variieren, was die wechselnden globalen Handelsaktivitäten widerspiegelt.
  • Art des Instruments: Verschiedene Wertpapiere weisen von Natur aus unterschiedliche typische Spreads auf. So haben beispielsweise Blue-Chip-Aktien in der Regel niedrigere Spreads als Small-Cap-Aktien.

Es ist wichtig zu beachten, dass der "typische" Spread sich auf normale Marktbedingungen bezieht. In Zeiten hoher Volatilität oder geringer Liquidität können sich die Spreads erheblich ausweiten. Das bedeutet, dass der Unterschied zwischen dem Kauf- und Verkaufspreis größer wird, was höhere Handelskosten für den Trader oder Investor zur Folge hat.

Um dieser Ungewissheit bei der Spanne von Kauf- und Verkaufspreis und entgegenzuwirken und die Handelskosten planbarer zu machen, bieten manche Broker für bestimmte Konstellationen Standard Spreads an.

Bei XTB ist das beispielsweise bei CFDs auf den Index DAX 40 der Fall. Für den DE40 beträgt der Standard Spread zwischen 08 und 22 Uhr 1,2 Punkte.
Spread: DE40 Standard Spread


Abschließendes zum Spread

Betrachtet man die Welt des Handels durch die Linse des Spreads, so wird deutlich, dass es von entscheidender Bedeutung ist zu wissen, was ein Spread ist.

Das Verstehen des Konzepts der Spreads ist mehr als nur eine praktische Notwendigkeit. Es befähigt Sie dazu, bessere Entscheidungen bezüglich der Auswahl geeigneter Wertpapiere, Handelszeiten und Strategien zu treffen und allgemein kosteneffizienter zu agieren. 

Denken Sie zum Schluss daran, dass das Verständnis der Spreads nur ein Teil des komplexen Puzzles einer erfolgreichen Trading-Karriere ist. Um damit anzufangen ohne Risiken einzugehen, bietet sich das kostenlose Demokonto von XTB an. 

Es ist ein grundlegender Baustein für fortgeschrittenere Konzepte und Strategien.

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FAQ

Der Spread wirkt sich direkt auf Ihre Handelskosten aus, da er die Differenz zwischen Ihrem Kaufpreis (Briefkurs) und Ihrem Verkaufspreis (Geldkurs) darstellt. Ein größerer Spread bedeutet höhere Handelskosten, da Sie beim Kauf mehr bezahlen und beim Verkauf weniger erhalten. 
Für Trader, die sehr viele Order ausführen, insbesondere für diejenigen, die kurzfristige Strategien wie Daytrading oder Scalping verfolgen, können die kumulativen Kosten der Spreads erheblich sein.

Das hängt von Ihrem Handelsstil und den Marktbedingungen ab. Feste Spreads machen die Handelskosten vorhersehbarer, was in volatilen Märkten oder bei Strategien, die sich auf kleine Kursbewegungen verlassen, von Vorteil sein kann. 
Variable Spreads können zwar niedriger sein als feste, schwanken aber mit den Marktbedingungen und können sich in Zeiten hoher Volatilität erheblich ausweiten. Ziehen Sie Ihre Handelsstrategie, Ihre Risikotoleranz und die typischen Marktbedingungen für die von Ihnen gehandelten Instrumente ins Kalkül, um die beste Wahl zu treffen.

Ja. Der Spread für ein bestimmtes Instrument wie Aktien oder börsengehandelten Fonds (ETFs) wird von Faktoren wie Liquidität, Handelsvolumen und Marktvolatilität beeinflusst.
Zwei Beispiele: Die Spreads für einzelne Aktien hängen weitgehend von ihrem Handelsvolumen und ihrer Liquidität ab. Blue-Chips, also Aktien großer, etablierter Unternehmen, haben in der Regel eine höhere Liquidität und daher engere Spreads als die weniger bekannten Unternehmen.
ETFs können aufgrund ihrer Zusammensetzung und der Märkte, die sie abbilden, unterschiedliche Spread-Merkmale aufweisen. ETFs, die große Indizes oder Sektoren abbilden und ein hohes Handelsvolumen aufweisen, haben in der Regel engere Spreads als diejenigen, die sich auf Nischenmärkte oder bestimmte Sektoren mit geringerer Liquidität konzentrieren.
Den „typischen Spread“ für spezifische Instrumente zu kennen, kann für die Einschätzung der Transaktionskosten und die Entwicklung effektiver Handelsstrategien entscheidend sein.

Offenlegung gemäß § 80 WpHG zwecks möglicher Interessenkonflikte

Der Autor kann in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten investiert sein.

Die Autoren der Veröffentlichungen verfassen jene Informationen auf eigenes Risiko. Analysen und Einschätzungen werden nicht in Bezug auf spezifische Anlageziele und Bedürfnisse bestimmter Personen verfasst. Veröffentlichungen von XTB, die bestimmte Situationen an den Finanzmärkten kommentieren sowie allgemeine Aussagen von Mitarbeitern von XTB hinsichtlich der Finanzmärkte, stellen keine Beratung des Kunden durch XTB dar und können auch nicht als solche ausgelegt werden. XTB haftet nicht für Verluste, die direkt oder indirekt durch getroffene Handlungsentscheidungen in Bezug auf die Inhalte der Veröffentlichungen entstanden sind.
Wertentwicklungen von Handelswerten aus der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für Wertentwicklungen in der Zukunft!


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