👉Seit Monaten ist keine Sitzung des Offenmarktausschusses der Federal Reserve Bank (FOMC) so aufmerksam erwartet worden.
Die Notenbanker werden die US-Geldpolitik neu ausrichten. Doch wie werden sich ihre Entscheidungen auf Aktien, Devisen und Gold auswirken❓
Die wichtigsten Highlights vorab:
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Konto eröffnen DEMO TESTEN xStation App herunterladen xStation App herunterladen- Die Fed wird heute voraussichtlich die Zinsen anheben – das erste Mal seit 2018
- Powell wird trotz kriegsbedingter Unsicherheit eine weitere Straffung andeuten
- Die Entscheidung fällt um 19 Uhr, die Konferenz beginnt 30 Minuten später
- XTB wird LIVE über die Veranstaltung in der Rubrik “Nachrichten" berichten
Die Entscheidung
Zunächst der „leichte“ Teil. Die Fed hat sie so gut kommuniziert, dass es keine Zweifel gibt: der Zinssatz wird heute um 25 Basispunkte erhöht. Dies ist die erste Zinserhöhung nach der Pandemie. Die Märkte haben den Schritt schon lange eingepreist. Und so kommt es heute nicht auf die Entscheidung selbst an, sondern auf das, was danach kommt.
Die Märkte gehen davon aus, dass die Fed die Zinssätze bei jeder Sitzung in diesem Jahr erhöhen wird, und sehen hohe Chancen für eine "doppelte" Zinserhöhung im Mai. Quelle: Bloomberg
Worauf Sie achten sollten
Als erstes gilt es, den "Dot-Plot" zu beachten. Das ist ein Diagramm, in dem die Mitglieder des FOMC ihre Erwartungen hinsichtlich der künftigen Zinssätze offenlegen. Im Dezember sahen sie nur 2 Zinserhöhungen für 2022. Jetzt sehen die Märkte mindestens ... 6! Die erste Frage ist also, ob die Grafik diese Erwartungen bestätigt.
Die zweite ist die Bilanz. Wahrscheinlich werden sich die US-amerikanischen Währungshüter nicht weiter festlegen, aber Fed-Präsident Powell wird sich auf der Konferenz nach der Sitzung Fragen nach dem Ausgangspunkt und dem Tempo der Bilanzreduzierung stellen müssen. Der Begriff Bilanzreduzierung beschreibt das Gegenteil von Quantitative Easing, also QE ("Gelddrucken"), das die Aktien in den vergangenen Jahren so sehr begünstigt hat. Je früher die Umkehrung beginnt, desto schlechter sind die Nachrichten für die Aktienmärkte.
Höhere Zinssätze sind eine Sache, aber die Schrumpfung der Bilanzen könnte für Aktien wichtiger sein - es gibt eine eindeutige Korrelation zwischen den jährlichen Bilanzveränderungen der wichtigsten Zentralbanken (Fed, EZB, BoJ - grüner Bereich) und der globalen Aktienentwicklung (rote Linie). Quelle: XTB Research
Wichtige zu beobachtende Märkte
US100
Der technologielastige Index verzeichnete zuletzt eine starke Korrektur, die hauptsächlich auf die erwartete Änderung der Geldpolitik zurückzuführen ist. Eine Straffung ist negativ, aber der Markt ist kurzfristig überverkauft, und die 13000er-Zone hat dreimal gehalten, was eine Grundlage für eine mögliche kurzfristige Erholung bietet - es sei denn, die Fed ist weiter ”hawkisch”, d.h., sie verknappt die Geldversorgung noch weiter.
Gold
Der Goldpreis hat in letzter Zeit die Höchststände von 2020 getestet, tendiert aktuell aber wieder schwächer, da die Kriegsängste etwas nachlassen. Hier gilt die einfache Regel: Je hawkischer – also strenger – die Fed, desto schlechter für den Goldpreis.
EURUSD
Dieses Währungspaar befindet sich weiterhin in einem starken Abwärtstrend. Und da der Krieg den Euro vergleichsweise stärker trifft als den US-Dollar, hat sich dieser Trend noch weiter verstärkt. Eine Fed auf geldpolitischem Straffungskurs bedeutet einen stärkeren Dollar. Aber bedenken Sie, dass die Markterwartungen für die US-Währung bereits hoch sind.
FAZIT: Wir erwarten, dass die Fed die Zinsen um 25 Basispunkte anheben wird. Die Erwartungen hinsichtlich künftiger Zinserhöhungen sind bereits hoch, sodass die Sitzung kein "negatives Ereignis" für die Märkte sein muss. Das größte Risiko für Aktien im Jahr 2022 bleibt jedoch der künftige Abbau der Bilanz.
Maximilian Wienke, CFTe
Marktanalyst bei XTB
maximilian.wienke@xtb.de
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