Preview: Zahlen von Meta Platforms

• Meta Platforms wird heute nach Börsenschluss seine Zahlen bekannt geben
• Umsatzanstieg um 8% erwartet, Nettogewinn dürfte 25% niedriger sein
• Erstes Umsatzwachstum von unter 10% seit dem Börsengang erwartet
• Anstieg der aktiven Nutzer nach Rückgang in Q4 2021 erwartet
• Russland-Ukraine-Krieg potenzielles Risiko für Werbeausgaben
• Aktien handeln seit Jahresbeginn 45% niedriger

Nach der Veröffentlichung der Berichte von Microsoft und Alphabet am Dienstag ist nun die Zeit für die Veröffentlichung eines weiteren großen US-Tech-Unternehmens gekommen - Meta Platforms, früher bekannt als Facebook. Der Social-Media-Riese, der sich zunehmend auf das Metaverse konzentriert, wird heute nach Börsenschluss an der Wall Street die Ergebnisse für das erste Quartal 2022 bekannt geben. Werfen wir einen kurzen Blick darauf, was die Märkte von dem Bericht erwarten und worauf sie achten sollten.

Umsatzanstieg, aber Gewinnrückgang

Meta Platforms (FB.US) wird voraussichtlich einen Anstieg der Gesamteinnahmen um fast 8% und einen entsprechenden Anstieg der Werbeeinnahmen verzeichnen, die fast den gesamten Umsatz von Meta ausmachen. Obwohl der Umsatzanstieg positiv ist, deuten die Erwartungen auf das erste Quartal mit einem Umsatzwachstum von weniger als 10% im Jahresvergleich seit dem Debüt des Unternehmens im Jahr 2011 hin. Auch bei den Gewinnkennzahlen sieht es nicht rosig aus. Es wird erwartet, dass der Nettogewinn im ersten Quartal um fast 25% im Jahresvergleich auf 7,14 Mrd. USD zurückgeht. Der Gewinn je Aktie wird voraussichtlich um 21,5% auf 2,59 USD sinken. Nach einem Rückgang der Zahl der täglich aktiven Nutzer im 4. Quartal 2021 wird erwartet, dass Meta Platforms im 1. Quartal 2022 einen Anstieg von 0,5% im Vergleich zum Vorquartal verzeichnen wird. Ein Verfehlen der aktiven Nutzerzahlen und ein möglicher weiterer Rückgang im Quartalsvergleich bei der Zahl der täglich aktiven Nutzer könnte ein wichtiger Abwärtskatalysator für den Aktienkurs von Meta sein.

Markterwartungen

• Umsatz: 28,24 Mrd. USD (+7,9% im Jahresvergleich)
• Werbeeinnahmen: 27,48 Mrd. USD (+8,0% im Jahresvergleich)
• Täglich aktive Facebook-Nutzer: 1,94 Mrd. (+0,5% im Quartalsvergleich)
• Monatlich aktive Nutzer: 2,95 Mrd. (+1,3% im Quartalsvergleich)
• Gewinn pro Aktie: 2,59 USd (-21,5% im Jahresvergleich)
• Nettogewinn: 7,14 Mrd. USD (-24,8% im Jahresvergleich)
• Operative Marge: 29,8%

Anzahl der aktiven Nutzer entscheidend

Eines der Dinge, denen die Investoren bei der Veröffentlichung der Zahlen von Meta große Aufmerksamkeit schenken werden, sind die Zahlen der aktiven Nutzer. Das Unternehmen meldete im 4. Quartal 2021 zum ersten Mal in der Geschichte einen Rückgang der Zahl der täglich aktiven Nutzer, und die Aktionäre sind sicherlich gespannt, ob es sich um eine einmalige Situation oder den Beginn eines neuen Trends handelt. Eines ist sicher, da Facebook seit langem führend in den sozialen Medien ist, werden die Möglichkeiten, mehr Nutzer anzuziehen, immer begrenzter.

Ein weiterer Faktor, der bei der Veröffentlichung der Ergebnisse zu beachten ist, sind die Aussichten für die kommenden Quartale. Der Markt geht derzeit davon aus, dass der Umsatz im 2. Quartal 2022 bei 30,74 Mrd. USD liegen wird, was einen Anstieg von 5,6% im Jahresvergleich bedeuten würde. Dies wäre ein noch langsameres Wachstum als in Q1 2022 erwartet wird. Es sei darauf hingewiesen, dass eine von Meta Platforms Anfang Februar herausgegebene Warnung vor einer Verlangsamung die Aktien innerhalb einer einzigen Sitzung um 25% fallen ließ.

Kommentare zu den Auswirkungen des Russland-Ukraine-Krieges sind wahrscheinlich, da der Krieg in Osteuropa die Aussichten für die Werbeeinnahmen etwas gedämpft hat. Der Russland-Ukraine-Krieg birgt das Risiko einer wirtschaftlichen Verlangsamung in Europa oder sogar einer Rezession. In solchen Situationen sind die Ausgaben für Werbung eines der ersten Opfer von Sparmaßnahmen, die von Unternehmen ergriffen werden, um mit dem sich verschlechternden wirtschaftlichen Umfeld fertig zu werden.

Ein Blick auf das Chart

Ein Blick auf Meta Platforms (FB.US) im D1-Chart zeigt, dass das Unternehmen auf dem niedrigsten Stand seit April 2020 notiert. Die Anfang Februar veröffentlichte Warnung vor einer Verlangsamung schickte die Aktien in den freien Fall und führte zu einem Rückgang von mehr als 40% in weniger als drei Monaten. Der jüngste Erholungsversuch wurde gestoppt, noch bevor die obere Grenze der Overbalance-Struktur erreicht wurde, und die Aktie nahm ihre Talfahrt später wieder auf und fiel in dieser Woche unter die Unterstützungszone, die durch das 78,6%-Retracement der Erholung nach der Pandemie markiert ist. Vieles wird von der bevorstehenden Veröffentlichung der Ergebnisse abhängen. Wenn Facebook einen Zuwachs bei den aktiven Nutzern verzeichnet und eine positive Prognose für das laufende Quartal abgibt, könnten die Aktien eine Erholung erleben. Andererseits könnte ein Verfehlen der Schätzungen für eine weitere Abwärtsbewegung sorgen, wobei die Tiefststände der Pandemie im Bereich von 140 USD ein mögliches Ziel darstellen.

Quelle: xStation 5