- OPEC+ beschließt Verlängerung der Förderkürzungen
- Viele Fragezeichen zu spezifischen Grenzwerten für Produktion
- Technischer und fundamentaler Ausblick unterstützt höhere Preise
Die Ölpreise waren in diesem Jahr bisher bemerkenswert volatil. Seit Ende 2016 verzeichneten wir allmählich steigende Preise, und die starken Anstiege im August/September überzeugten viele Marktexperten von weiteren Anstiegen bis hin zu 100 USD pro Barrel. Es stellte sich jedoch heraus, dass sie überreagierten und die Preise zusammenbrachen. Wir dürfen nicht vergessen, dass die OPEC Mitte des Jahres beschlossen hat, ihre Produktion aufgrund ungeplanter Produktionskürzungen in Venezuela, Nigeria, Libyen und im Iran zu erhöhen. Infolgedessen begannen Saudi-Arabien und Russland, viel mehr Öl zu fördern als zuvor vereinbart, was im Wesentlichen zum Ende des umfassenden Abkommens über die Produktionskürzung führte. Gleichzeitig erwiesen sich die US-Sanktionen gegen den Iran als weniger verheerend als gedacht. Was bedeutet das alles im Hinblick auf die OPEC-Tagung im Dezember?
Schwieriger Weg zur Einigung
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Konto eröffnen DEMO TESTEN xStation App herunterladen xStation App herunterladenDie meisten OPEC-Länder haben ihre Fördermengen in den letzten Monaten deutlich erhöht, wobei Saudi-Arabien an der Spitze stand. Quelle: Bloomberg
Der letzte Donnerstag endete mit einem Debakel bei den Verhandlungen über die Produktionskürzungen. Die OPEC- und die Nicht-OPEC-Länder konnten sich jedoch am Freitag trotz einiger Knackpunkte in Bezug auf Irak, Saudi-Arabien und Russland einigen. Letztendlich hat sich das Kartell bereit erklärt, die Produktion um 1,2 Mio. Barrel pro Tag (OPEC: 0,8 Mio. Barrel pro Tag und Nicht-OPEC: 0,4 Mio. Barrel pro Tag ) zu kürzen. Ausnahmen von den Kürzungen gehörten zu den Hauptthemen der Verhandlungen. Schließlich sicherten sich Libyen, der Iran und Venezuela Ausnahmen für Produktionskürzungen. Die Kürzungen sind ab Januar 2019 für sechs Monate geplant und der Oktober wird hierbei der Richtwert sein. Das bedeutet, dass der Startpunkt sehr hoch ist (Rekordproduktion von Russland). Die Details zeigten, dass Russland voraussichtlich die Produktion um 100 bis 200 Tsd. Barrel pro Tag reduzieren wird.
Saudi-Arabien und Russland haben ihre Produktion in den letzten Monaten deutlich gesteigert. Quelle: Bloomberg
In der Theorie ist die Kürzung von insgesamt 1,2 Mio. Barrel pro Tag nahezu das, was der Konsens gezeigt hatte. Dennoch ist zu erwähnen, dass die Ölproduzenten (außer Russland) oft von den vereinbarten Produktionsgrenzen abgewichen sind. So hat beispielsweise Kasachstan im Oktober 200 Tsd. Barrel pro Tag mehr Öl produziert als erlaubt war, so dass der Ausgangspunkt des Landes künstlich hoch ist. Daher könnte es für Kasachstan fast unmöglich sein, seine Verpflichtung zu erfüllen.
Kasachstan förderte mehr als 200 Tsd. Barrel pro Tag als zuvor vereinbart. Quelle: Bloomberg
Technisch und fundamental besteht die Chance, dass sich die Ölpreise in naher Zukunft erholen.
Die Rohöl-Lagerbestände steigen, aber mit dem OPEC-Abkommen sollten sie wieder sinken. Quelle: Bloomberg, XTB
Der Ölpreis ist im Vergleich zum Niveau der Vorjahre historisch niedrig. Quelle: Bloomberg, XTB
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Marktteilnehmer mehr von der OPEC erwarteten. Wir haben auch erwartet, dass die Entschlossenheit der OPEC hätte höher sein müssen als sonst. Die OPEC-Länder achten jedoch auf ihre eigenen Interessen und vernachlässigen insbesondere die Interessen des gesamten Kartells. So oder so, die Entscheidung, die laufenden Produktionskürzungen auch 2019 zu verlängern, unterstreicht die Entschlossenheit der OPEC, höhere Rohölpreise zu erzielen. Wir sehen die Chance auf eine größere Erholung, wenn externe Risiken wie Handelsspannungen nachlassen.
Die Ölpreise erholen sich, nachdem die Entscheidung der OPEC die Chancen auf eine länger anhaltende Erholung steigen lässt. Quelle: xStation 5
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