- Einordnung der Stellungnahmen zum Handelsstreit
- Weitere Verhandlungsgespräche für Mitte Februar angesetzt
- USDIDX stabilisiert sich vorerst, DE30 erlebte turbulenten Donnerstag
Eine Kombination aus dovischer Fed, einigen überzeugenden Berichten von US-Unternehmen und anhaltendem Optimismus beim Handelsstreit zwischen den USA und China verhalfen der Wall Street am Donnerstag zu weiteren Kursgewinnen. Der marktbreite S&P 500 stieg um 0,86% und erreichte zum ersten Mal seit Anfang Dezember wieder die 2.700 Punkte-Marke. Mit dem gestrigen Schlusskurs überwindet der US-Aktienindex außerdem den 200er EMA. Die Sorgen der Märkte, dass die Fed inmitten einer sich abschwächenden Konjunktur die Zinsen erhöht, wurden beim FOMC-Treffen am Mittwoch vorerst auf Eis gelegt. Die US-Berichtssaison war bisher recht gemischt, allerdings überraschten am Donnerstag die Ergebnisse von Facebook und General Electric, bei beiden Aktienkursen waren Anstiege von mehr als 10% zu beobachten. Andererseits endeten gestern Abend die zweitägigen Verhandlungsgespräche zwischen Chinas Vizeministerpräsident Liu He und dem US-Handelsbeauftragten Robert Lighthizer in Washington. Positiv ist, dass eine weitere Zuspitzung vermieden konnte und dass man sich auf eine neue Verhandlungsrunde Mitte Februar einigte. Ein wirklicher Durchbruch, um bis zum 1. März einen Deal auszuarbeiten und einen endgültigen Waffenstillstand zu erreichen, blieb jedoch aus.
Beide Seiten haben in offenen, spezifischen und fruchtbaren Gesprächen wichtige Fortschritte erzielt, hieß es in einer Erklärung der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua. Das Weiße Haus sprach ebenfalls von Fortschritten, betonte aber, dass "noch viel zu tun bleibt." Der Mangel an Details wurde bereits von vielen vorhergesagt, außerdem twitterte US-Präsident Trump im Vorfeld: "Es wird keine endgültige Einigung geben, bis mein Freund Präsident Xi (Jinping) und ich uns in naher Zukunft treffen." Insgesamt könnte das Ergebnis auf eine Annäherung zwischen den USA und China interpretiert werden, aber angesichts der Komplexität und des Umfangs der Thematik (Technologieklau, Marktoffenheit etc.) wäre es gut denkbar, dass die Gespräche im zweiten Quartal verlängert werden. Eine konstruktive Lösung sollte zudem nicht als selbstverständlich betrachten werden. "Die Erklärung signalisiert sicherlich Fortschritte, aber bestenfalls begrenzte Fortschritte bei den zentralen langfristigen strukturellen Fragen, die die beiden Seiten trennen", sagte Eswar Prasad, Professor für Handelspolitik an der Cornell University.
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Konto eröffnen DEMO TESTEN xStation App herunterladen xStation App herunterladenAn der Datenfront enttäuschte in der heutigen Asien-Sitzung der chinesische Caixin-EMI zum verarbeitenden Gewerbe mit einem Rückgang von 49,8 auf 48,3 Punkte im Januar. Am Donnerstag zeigte sich in Europa im BIP-Bericht eine Verlangsamung von 1,6% auf 1,2% im Jahresvergleich, allerdings entsprachen die Daten den Prognosen. Andererseits zeichneten die gestern Morgen veröffentlichten Daten zu den deutschen Einzelhandelsumsätzen mit einem Rückgang von 4,3% im Monatsvergleich ein beunruhigendes Bild. Am Freitag werden sich die Anleger auf den monatlichen NFP-Bericht konzentrieren. Der ADP-Arbeitsmarktbericht vom Mittwoch deutete bereits auf einen starken Anstieg der Beschäftigung von 213 Tsd. im Januar hin, die Erwartungen sind also hoch. Anleger sollten sich auch auf das Lohnwachstum konzentrieren. Ebenfalls interessant sind ist der ISM-Index am Nachmittag.
Am Devisenmarkt konnte der USDIDX (Korb gegen sechs Währungen) nach einem Ausverkauf am Mittwoch, ausgelöst durch das dovische Sitzungsprotokoll der Fed, eine Umkehrung beim 200er EMA einleiten. Ob die Gewinne nachhaltig sind, wird sich bald zeigen. Die US-Währung könnte jedoch kurzfristig auf einem hohen Niveau bleiben, zumindest wenn andere Regionen der Welt weiter zu kämpfen haben. Neue technische Umkehrsignale könnte den Trend jedoch schnell umdrehen. EURUSD machte am Donnerstag bei einem Tageshoch bei 1,1514 unterhalb des Hochs vom 10. Januar eine Umkehrung und notiert im heutigen frühen Handel erneut unter der 1,1450er-Marke. Für eine Trendwende braucht das Paar nachhaltige Gewinne oberhalb der 1,1550.
Beim DE30 dürften sich gestern vor allem die Day Trader über die Handelsspanne von 200 Pips gefreut haben. Nach einer ordentlichen Aufholjagd der Käufer konnte jedoch der Großteil der Verluste bis zum Abend wieder ausgeglichen werden. Kurstechnisch hatte sich damit nicht wirklich etwas geändert, aber die Bemühungen der Bullen am gestrigen Nachmittag sind positiv zu bewerten und im H4-Chart wurde ein Umkehrungsignal ausgebildet. Die Chancen für eine Fortsetzung des kurzfristigen Aufwärtstrends sind zwar gestiegen, wichtige Widerstände konnten jedoch noch nicht überwunden werden.
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