++ Ölpreise fielen um etwa 15% gegenüber dem lokalen Hoch ++ Auswirkungen der monetären und fiskalischen Impulse auf den Ölmarkt sind begrenzt ++ Rallye wurde aufgrund von Sorgen um die Nachfrage gestoppt ++ Die Geschichte zeigt, dass sich die Preise weiter erholen sollten ++
Die Ölpreise erholten sich ab April kräftig, nachdem die OPEC+ beschlossen hatte, die Produktion zu begrenzen, und der US-Terminmarkt für Öl wieder ins Gleichgewicht kam. Im Juni begann der Ölpreis jedoch seitwärts zu tendieren. Der Ölpreis verzeichnete in jüngster Zeit moderate Preissteigerungen, bleibt aber im historischen Vergleich niedrig. Brent schaffte es, für einen kurzen Moment über die 45-Dollar-Marke zu klettern, und eine große Korrektur wurde durch die zunehmenden Bedenken hinsichtlich der Nachfrage und das sich erholende Angebot ausgelöst. Wie tief könnten die Ölpreise fallen?
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Konto eröffnen DEMO TESTEN xStation App herunterladen xStation App herunterladenBetrachtet man die Kursentwicklung der letzten fünf Jahren, so folgten auf Preisanstiege von 25 bis 30 USD häufig Korrekturen von 10 bis 12 USD. Diese Korrekturen bewegten sich prozentual zwischen 13 und 20%. Der anhaltende Rückzug hat den Barrelpreis bereits um 6 bis 7 USD, d.h. prozentual rund 15%, gedrückt. Quelle: xStation 5
Ende der Erholung der Nachfrage?
Das Ölangebot musste sich auf einen erheblichen Rückgang der weltweiten Nachfrage einstellen. Doch mit der Erholung der Weltwirtschaft erholte sich auch die Ölnachfrage. Die Erwartungen an diese Erholung hätten jedoch ein wenig übertrieben sein können. Hinzu kommt, dass einige Volkswirtschaften nach dem ersten Lockdown noch immer nicht wieder vollständig geöffnet haben und jetzt werden wieder viele Flüge gestrichen. Zwar planen die meisten Länder keinen zweiten Lockdown, doch wir sollten nicht mit einer größeren Erholung der Ölnachfrage rechnen. Der US-amerikanische Feiertag Labour Day markiert das Ende der Urlaubszeit, die oft eine Periode erhöhter Nachfrage nach Öl und Ölderivaten ist. Bedenken hinsichtlich eines saisonalen Nachfragerückgangs könnten ein Auslöser für den anhaltenden Rückzug gewesen sein.
Die Menge der an den US-Markt gelieferten Ölprodukte fiel auf den niedrigsten Stand seit Anfang Juni. Einerseits könnte der Hurrikan Laura als Grund dafür angesehen werden. Andererseits hat sich die Menge des an US-Raffinerien gelieferten Öls bereits seit über einem Monat stabilisiert. Quelle: Bloomberg
Wird es wieder negative Preise geben?
Der Rückgang der Ölpreise in den negativen Bereich im April war ein beispielloses Ereignis und stand im Zusammenhang mit den US-amerikanischen Öl-ETFs. Dieses Mal ist die Situation anders. Die ETFs stellten die Allokation ihres gesamten Kapitals in Frontmonatskontrakte ein, und im Gegenzug wurde das Risiko eines anormalen Angebots in der Nähe von Rollover-Terminen stark reduziert. Wie man im Chart unten sehen kann, deutet die aktuelle Ölterminkurve nicht auf das Risiko eines negativen Ölpreisrückgangs hin.
Die Ölterminkurve (orange) unterscheidet sich auffallend von der Situation von vor 5 Monaten (grün). Quelle: Bloomberg
Was lehrt uns die Geschichte? Was können wir vom Ölmarkt erwarten?
Wenn man sich ansieht, wie sich die Preise nach früheren Öl- und Wirtschaftskrisen entwickelt haben, so ist der anhaltende Preisaufschwung viel stärker als in den früheren Fällen. Auf der anderen Seite wird die aktuelle Situation oft mit der der globalen Finanzkrise verglichen. Die Ölpreise stiegen nach 2008 fast drei Jahre lang mit nur geringfügigen Korrekturen weiter an. Allerdings ist zu erwarten, dass sich die Nachfrage früher oder später erholen wird und die Preise dadurch steigen werden. Unserer Meinung nach sollte der anhaltende Einbruch nicht zu tief sein und eine Erholung könnte eintreten, sobald der Verkaufsdruck am USD-Markt aufkommt.
Die Preiserholung vom diesjährigen Tief war viel stärker als bei früheren Krisen. Auf der anderen Seite könnte man auf lange Sicht mit weiteren Kursgewinnen rechnen. In einem solchen Szenario sollten Händler jedoch auch auf die Futures-Kurve achten, die im Moment ein starkes Contango aufweist. Quelle: Bloomberg, XTB
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