++ Ausgewachsener Handelskonflikt würde zu globaler Verlangsamung führen ++ US-Wirtschaft nicht immun gegen eine Krise ++ Chinesische Reaktion wird als kritisch empfunden ++ Märkte waren vor neuen Nachrichten überkauft ++
Vier Monate lang wurden die Märkte mit der Nachricht abgespeist, dass "die Verhandlungen mit China gut laufen" und dass "es ein fantastisches Handelsabkommen geben wird". Nun, das änderte sich am Sonntag drastisch, als US-Präsident Donald Trump über die Erhöhung von Zöllen twitterte. Anleger sollten besser hoffen, dass dies nur eine Verhandlungstaktik ist, denn die Folgen für die Weltwirtschaft könnten sehr schwerwiegend sein.
HANDELSKONFLIKTE KÖNNEN SEHR KOSTSPIELIG SEIN
Anfang 2019 schätzte das Weltwirtschaftsforum, dass ein ausgewachsener Handelskonflikt 0,7 Prozentpunkte vom globalen Wachstum abziehen würde. Die größten Kosten wurden für Asien geschätzt, gefolgt von Europa und den USA. Das Szenario ging von 25% Zöllen auf die gesamten chinesischen Exporte in die USA aus (genau die Drohung von Trump) und einem chinesischen Vergeltungszoll in Höhe von 50%. Die chinesischen Handelsdaten für das erste Quartal geben eine klare Antwort auf die Bilanz des Handelskonflikts: Trotz des offiziellen BIP-Wachstums von mehr als 6% schrumpften die chinesischen Importe in diesem Zeitraum im Jahresvergleich. Die USA waren der größte Verlierer, aber auch Exportnationen wie Südkorea und Japan waren betroffen. Einziger klarer Gewinner war Brasilien, da das Land den Konflikt nutzte, um mehr Agrarprodukte nach China zu liefern.
US-WIRTSCHAFT NICHT IMMUN
US-Präsident Donald Trump bezeichnete die Zölle als positiv für die US-Wirtschaft. Dieses Vertrauen mag durch eine relative Entwicklung der US-Wirtschaft gestützt worden sein, aber Trump könnte hier den Punkt verfehlt haben. Ja, die US-Wirtschaft ist vergleichsweise weniger exportabhängig, aber sie ist nicht völlig immun gegen globale Tendenzen. Während der Arbeitsmarkt - der hinterherhinkende Indikator - bisher robust war, deuten Unternehmensumfragen auf eine Verlangsamung des Wachstums in den USA hin, und der globale Gegenwind ist einer der Faktoren. Wenn sich das Wachstum in Asien in Zukunft verflüchtigt, könnte es die Verlangsamung in den USA verstärken, und das würde das Wachstum überall sonst beeinträchtigen.
Starten Sie jetzt oder testen Sie unser Demokonto
Konto eröffnen DEMO TESTEN xStation App herunterladen xStation App herunterladenDie US-Wirtschaft verlangsamt sich bereits und Handelskonflikte könnten den Druck erhöhen. Quelle: Macrobond, XTB Research
WAS KOMMT ALS NÄCHSTES?
Möglicherweise ist der wirtschaftliche Schaden groß und deshalb ist es wichtig, die Bedeutung des letzten Schritts von Trump zu interpretieren. Ist es lediglich eine Verhandlungstaktik in der Endphase der Gespräche oder wird die Beziehungen für Monate einfrieren? Wie wird China reagieren, wird Peking auf weitere US-Forderungen eingehen oder hart durchgreifen? Es ist noch zu früh, um das zu sagen. China plant eine Delegation in die USA zu entsenden, aber wenn Trump seine Drohung diesen Freitag wahrmacht, könnten die Beziehungen monatelang angespannt sein.
WIE REAGIEREN DIE MÄRKTE?
(1) USA erheben Zölle auf Stahl und Aluminium. (2) Erste Zollrunde auf chinesische Güter. (3) Zweite Zollrunde auf chinesische Güter. (4) USA und China vereinbaren einen Waffenstillstand, um ein Abkommen auszuhandeln. (5) Handelsverhandlungen beginnen. (6) Trump kündigt zusätzliche Zölle an. Quelle: XTB Research
Die Märkte sind deutlich aus dem Ruder gelaufen, und die wichtigsten US-amerikanischen und europäischen Indizes reagierten mit Rückgängen von rund 2%. Es ist wichtig zu beachten, dass sich die Indizes vor dem Wochenende im überkauften Bereich befanden und nicht auf die Nachrichten vorbereitet waren. Mit Blick auf 2018 haben die Zölle auf China den Märkten, die in der Endphase der Rallye erhoben wurden (Punkte 2 und 3), eindeutig nicht geholfen, während die Hoffnungen im Zusammenhang mit den Verhandlungen als Katalysator für eine große Rallye in diesem Jahr galten (Punkt 5).
BREXIT-REPORT INKL. RISIKOANALYSE-BERICHT
Die EU hat Großbritannien eine Fristverlängerung bis spätestens 31.10. gewährt, ein "harter" Brexit ist theoretisch noch möglich.
Wie Anleger sich auf einen solchen vorbereiten könnten erfahren Sie im exklusiven Brexit-Report. Im Sonderbericht 7 mögliche Desaster in 2019 erfahren Sie zudem, welche weiteren potenziellen Gefahren für die Weltmärkte, wie z.B. Dürre oder Handelskonflikte, drohen.
Jetzt kostenfrei herunterladen
Offenlegung gemäß § 80 WpHG zwecks möglicher Interessenkonflikte
Der Autor (m/w/d) kann in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten investiert sein.
Die Autoren der Veröffentlichungen verfassen jene Informationen auf eigenes Risiko. Analysen und Einschätzungen werden nicht in Bezug auf spezifische Anlageziele und Bedürfnisse bestimmter Personen verfasst. Veröffentlichungen von XTB, die bestimmte Situationen an den Finanzmärkten kommentieren sowie allgemeine Aussagen von Mitarbeitern von XTB hinsichtlich der Finanzmärkte, stellen keine Beratung des Kunden durch XTB dar und können auch nicht als solche ausgelegt werden. XTB haftet nicht für Verluste, die direkt oder indirekt durch getroffene Handlungsentscheidungen in Bezug auf die Inhalte der Veröffentlichungen entstanden sind.
Wertentwicklungen von Handelswerten aus der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für Wertentwicklungen in der Zukunft!
Risikohinweis
CFD sind komplexe Instrumente und beinhalten wegen der Hebelwirkung ein hohes Risiko, schnell Geld zu verlieren. 74% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFDs funktionieren und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren. Anlageerfolge sowie Gewinne aus der Vergangenheit garantieren keine Erfolge in der Zukunft. Inhalte, Newsletter und Mitteilungen von XTB stellen keine Anlageberatung dar. Die Mitteilungen sind als Werbemitteilung zu verstehen.