++ GBP der am besten abschneidende Devisenkurs der letzten Zeit ++ EU wohl bereit, Brexit-Aufschub bis zum 31. Januar 2020 zu gewähren ++ Mögliche nächste Schritte: Johnsons Deal oder Neuwahlen ++
Während die aktuelle Woche erneut von Brexit-Schlagzeilen geprägt war, scheinen sich die Märkte nach den wilden Schwankungen der Vorwochen insgesamt zu konsolidieren. In dieser Analyse werden wir uns mit dem aktuellen Stand befassen und uns darauf konzentrieren, was in Zukunft für GBP-Währungspaare ausschlaggebend sein könnte.
Starten Sie jetzt oder testen Sie unser Demokonto
Konto eröffnen DEMO TESTEN xStation App herunterladen xStation App herunterladenDas Pfund konnte im vergangenen Monat kräftig zulegen, wobei die Währungspaare GBPJPY und GBPCHF am stärksten zulegten. Quelle: Bloomberg
Die Nachricht, dass die EU eine weitere Verlängerung der Frist nach Artikel 50 gewähren würde, sollte nicht allzu überraschend sein, denn die jüngste Ablehnung von Johnsons Brexit-Zeitplan im britischen Parlament bedeutet, dass ein Austritt zum vorherigen Stichtag am 31. Oktober so gut wie ausgeschlossen ist. Der neue Stichtag wäre der 31. Januar 2020. Angesichts der dreimonatigen Verlängerung könnten in Zukunft zwei mögliche nächste Schritte vorgenommen werden.
1. PRESSE ERWARTET ENTWURF ZUM BREXIT-GESETZ
Die jüngsten Ereignisse im britischen Unterhaus haben zur aktuellen Situation geführt, da die Ablehnung des Zeitplans die Hoffnungen von Premierminister Johnson im Wesentlichen zunichte machte, den Brexit bis Ende des Monats durchzusetzen. Dies ist nun nicht mehr als relevant zu betrachten. Zuvor gab es jedoch einen bahnbrechenden Moment, als zum ersten Mal ein Gesetzesentwurf zum Widerrufsrecht („Withdrawal Agreement Bill”, WAB) vom Parlament unterstützt wurde. Auf den ersten Blick bedeutet dies, dass es genug Unterstützung für Johnsons Deal zu geben scheint, um das Gesetz zu verabschieden. Das einzige Problem ist die Frist für den 31. Oktober. Aus diesem Grund herrscht das Gefühl vor, dass die Fortschritte des Gesetzesentwurfs aus dem gegenwärtigen Zustand der Schwebe wiederhergestellt werden und in nur wenigen Wochen, nachdem eine Verlängerung gewährt wurde, in Kraft treten könnten. Investmentbanken wie JP Morgan und Goldman Sachs haben inzwischen erklärt, dass dies ihr Basisszenario ist, und es würde dem Pfund wahrscheinlich einen weiteren Schub geben.
2. NEUWAHLEN
Während der erste mögliche Schritt eindeutig plausibel erscheint, hat uns der Brexit gelehrt, dass Politik selten so einfach ist, wie es scheint. Obwohl Johnsons Brexit-Deal eine über den Erwartungen liegende Mehrheit von 30 erhielt, besteht weiterhin das Gefühl, dass dies keine „saubere“ Abstimmung war und einige der Befürworter dies taten, in der Gewissheit, dass sie anschließend gegen den Zeitplan stimmen würden. Darüber hinaus war der Gesetzesentwurf noch nicht in der Phase, in der mögliche Änderungen - wie eine Zollunion oder ein zweites Referendum - diesem angehängt werden könnten. Daher ist es keineswegs selbstverständlich, dass die gegenwärtige Form bestehen bleibt, denn solche Änderungen bzw. Zusätze könnte dazu führen, dass die Regierung ihre Unterstützung zurückzieht, falls sie mit Änderungen nicht einverstanden sind.
Der einfachste Weg, um diese Hürde zu umgehen, wäre, dass die Regierung Neuwahlen einberuft, um die Zusammensetzung der Abgeordneten zu ändern und ein günstigeres Niveau der parlamentarischen Arithmetik zu erreichen. Das Risiko liegt auf der Hand, denn es ist keineswegs garantiert, dass die Regierung Sitze und zusätzliche Abgeordnete erhält, die ihren Deal unterstützen - Johnsons Vorgängerin Theresa May kann dies bezeugen. Was Neuwahlen für das Pfund bedeuten würden, würde ganz vom Ergebnis abhängen. Ein höheres Maß an Unterstützung für den derzeitigen Brexit-Deal würde dann deren Verabschiedung sicherstellen, aber es besteht auch die Möglichkeit, dass es zu extremeren Ergebnissen - wie z.B. einem Austritt ohen Deal und/oder einem zweiten Referendum - zurückkehren könnte. Kurzfristig dürfte die damit verbundene erhöhte Unsicherheit das Pfund belasten, bis die Ergebnisse klarer werden.
GBPJPY ist in letzter Zeit in der Hoffnung aufgesprungen, dass der jüngste Brexit-Deal in den letzten Wochen mit Gewinnen von rund 900 Pips verlaufen würde. Der Kurs testet jetzt das 61,8%-Fibonacci-Retracement des größeren Rückgangs, der vor etwas mehr als einem Jahr (Ende September 2018) einsetzte. Quelle: xStation 5
DEAL ODER KEIN DEAL
Wann wird Großbritannien die EU verlassen? Welche möglichen Auswirkungen - aber auch Investitionsmöglichkeiten - stehen bei einem Deal oder bei keinem Deal im Raum?
Diese und weitere Fragen werden Börsenexperten und Top-Trader am Freitag, den 1. November, beim Online-Info-Event des Jahres versuchen zu beantworten - mit dabei sind u.a. Martin Goersch und André Stagge.
Jetzt kostenfrei anmelden
Offenlegung gemäß § 80 WpHG zwecks möglicher Interessenkonflikte
Der Autor (m/w/d) kann in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten investiert sein.
Die Autoren der Veröffentlichungen verfassen jene Informationen auf eigenes Risiko. Analysen und Einschätzungen werden nicht in Bezug auf spezifische Anlageziele und Bedürfnisse bestimmter Personen verfasst. Veröffentlichungen von XTB, die bestimmte Situationen an den Finanzmärkten kommentieren sowie allgemeine Aussagen von Mitarbeitern von XTB hinsichtlich der Finanzmärkte, stellen keine Beratung des Kunden durch XTB dar und können auch nicht als solche ausgelegt werden. XTB haftet nicht für Verluste, die direkt oder indirekt durch getroffene Handlungsentscheidungen in Bezug auf die Inhalte der Veröffentlichungen entstanden sind.
Wertentwicklungen von Handelswerten aus der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für Wertentwicklungen in der Zukunft!
Risikohinweis
CFD sind komplexe Instrumente und beinhalten wegen der Hebelwirkung ein hohes Risiko, schnell Geld zu verlieren. 74% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFDs funktionieren und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren. Anlageerfolge sowie Gewinne aus der Vergangenheit garantieren keine Erfolge in der Zukunft. Inhalte, Newsletter und Mitteilungen von XTB stellen keine Anlageberatung dar. Die Mitteilungen sind als Werbemitteilung zu verstehen.