Huntington Ingalls: Wird die Aktie angesichts der Krise zwischen den USA und China zulegen?

Huntington Ingalls (HII.US) ist neben General Dynamics einer der führenden Konstrukteure von Kriegsschiffen für die US-Marine. Das Unternehmen wurde 2011 aus dem Geschäftsbereich Schiffssysteme des Rüstungsriesen Northrop Grumman (NOC.US) ausgegliedert. Der Aktienkurs ist seit Juli um fast 20% gestiegen und liegt damit deutlich über dem Durchschnitt des US-Luftfahrt- und Verteidigungssektors. Das Unternehmen wird am 3. November seine Finanzergebnisse vorlegen:

• Die angespannte Lage im Fernen Osten kann so lange anhalten, wie Xi Jinping China zur globalen Supermacht führt. Jinping, der für eine weitere Amtszeit zum Vorsitzenden der Kommunistischen Partei Chinas gewählt wurde, betonte, dass Taiwan zum chinesischen Hoheitsgebiet gehöre, und deutete die Möglichkeit an, zum Militär zu greifen, um die Insel, die wegen ihrer Halbleiterproduktion von strategischer Bedeutung ist, zur Unterordnung zu zwingen. Eine weitere Krise betrifft die Situation zwischen Japan und Russland sowie zwischen Nord- und Südkorea. Die USA müssen auch eine strategische Präsenz rund um die pazifischen Inseln und Australien sicherstellen.

• Die USA arbeiten an einem Gesetzesentwurf zum "Land-Leasing", der es Taiwan ermöglicht, US-Militärausrüstung über einen Zeitraum von 10 Jahren zu leasen, und haben zugesagt, die Insel zu verteidigen. Aus der Positionierung der USA selbst geht hervor, dass in einem möglichen Zusammenstoß (der hoffentlich nicht eintreten wird) in erster Linie die Marine und in zweiter Linie die Luftwaffe eine Schlüsselrolle spielen wird.

• Die beiden größten Lieferanten von Kriegsschiffen für die USA sind Huntington Ingalls und General Dynamics (GD.US). Beide Unternehmen arbeiten an den Flaggschiffen der Marine, den Raketenzerstörern der Arleigh Burke-Klasse. Huntington hat in diesem Jahr vom Verteidigungsministerium 6,17 Milliarden Dollar für den Bau von Kampf- und Landungsschiffen erhalten. Seit Anfang 2022 hat der BlackRock-Fonds seine Beteiligung an dem Unternehmen um fast 25% erhöht, indem er 1,062 Millionen Aktien kaufte. Die jüngste Finanzierung betraf ein 2-Jahres-Programm in Höhe von 23,6 Millionen Dollar zur Unterstützung des Flugzeugträgers CVN-79. Huntington ist auch weiterhin der führende Hersteller von hochmodernen Flugzeugträgern (einschließlich der früheren Nimitz-Klasse), die in der Werft des Unternehmens in Newport News Shipbuilding vom Stapel laufen. Einem Bericht der Analysten von GlobeNewswire zufolge wird der Auftragseingang im Schiffbau bis 2030 eine jährliche Wachstumsrate von 4,5% verzeichnen.

• Ein noch größerer Auftrag mit einem Volumen von fast 21 Milliarden Dollar wurde von der US-Marine an General Dynamics vergeben, einem bedeutenden Hersteller von Atom-U-Booten der Virginia-Klasse und Eigentümer der NASSCO-Sparte, die sich auf die Entwicklung, die Wartung und den Bau von Kriegsschiffen, Hilfsschiffen, Tankern und Transportschiffen spezialisiert hat.

• Ein möglicher Sieg der Republikaner bei den Zwischenwahlen könnte die US-Rüstungshersteller unterstützen, wobei der Schwerpunkt auf der Marine und der Luftfahrt liegt. Derzeit liegen die Republikaner bei den Wahlen zum Unterhaus des Kongresses, dem Repräsentantenhaus, in Führung. Die Republikanische Partei betrachtet China seit vielen Jahren als eine große Herausforderung für die USA, wobei ein Großteil der Partei für eine Reduzierung der US-Militärpräsenz in Europa auf Kosten einer "Verlagerung in den Pazifik" eintritt.

Aktie von Huntington Ingalls (HII.US) im W1-Chart. Im August dieses Jahres sahen wir ein sogenanntes "Golden Cross", da die 50-Wochen-Linie (schwarz) die 200-Wochen-Linie (rot) von unten nach oben gekreuzt hat. Der erste Widerstand für die Bullen dürfte sich bei den Höchstständen von 2019 (vor der Pandemie) herausstellen, die bei etwa 2.800 Dollar pro Aktie liegen. Es ist bezeichnend, dass die meisten der größten Unternehmen des US-Rüstungssektors die Höchststände von 2019 bereits durchbrochen haben, was darauf hindeuten könnte, dass Huntington Ingalls im Vergleich zur Branche unterbewertet ist. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis des Unternehmens liegt bei 16,36, das Kurs-Buchwert-Verhältnis bei 3,07. Gleichzeitig liegt das Verhältnis von Schulden zu Vermögenswerten bei 1,05 und übertrifft damit leicht die Werte von Northrop Grumman, General Dynamics und Lockheed Martin oder Raytheon Technologies (RTX.US). Gleichzeitig ist die Marktkapitalisierung von Huntington Ingalls fast sechsmal niedriger als die von General Dynamics, was eine höhere Volatilität ankündigen könnte. Quelle: xStation 5