- GBP aufgrund der Brexit-Unsicherheit unter Druck
- Märkte sehen bis Mitte 2019 keine Zinserhöhung
- Fiskalische Expansion könnte positiv für GBP sein
- Haushaltsabstimmung für Brexit-Deal wichtig
Das GBP stand in den letzten Monaten unter enormen Druck und zwar aus einem einzigen Grund: Den erhöhten Chancen, die EU ohne Abkommen zu verlassen sowie ein wirtschaftliches Chaos zu verursachen. Erinnern wir uns daran, dass der Zeitraum von zwei Jahren vom EU-Austrittsverfahren (Artikel 50) im März 2019 endet und Großbritannien die EU mit oder ohne Zustimmung verlassen muss. Für die Unternehmen ist es unerlässlich, dass sie in einer Art Zollunion bleiben, um einen größeren Bruch der Wirtschaftsbeziehungen zu vermeiden. Die Verhandlungen stecken jedoch fest, da der Koalitionspartner der Minderheit, die DUP (protestantische und unionistische Partei in Nordirland), jede harte Grenze zu Irland ablehnt, während die Pro-Brexiter nicht akzeptieren wollen, dass sie für eine unbestimmte Zeit innerhalb der Zollunion bleiben. Dieses Problem wird am Donnerstag sicherlich nicht gelöst werden, aber die beiden Ereignisse könnten helfen, die Richtung für das GBP festzulegen.
Haushaltsabstimmung
Die entscheidenden Brexit-Verhandlungen finden nicht in Brüssel, sondern in London statt, da sich die Koalition (Konservative und DUP) nicht einig ist. Selbst wenn Theresa May mit der EU zu einer Einigung kommt und diese von einigen Labour-Abstimmungen (Arbeiterpartei) Unterstützung findet, könnten Pro-Brexiter sie stürzen, sollte ein solches Szenario stattfinden. Eine der Möglichkeiten wäre die Abstimmung über den Haushalt, die am Donnerstag stattfindet. Allerdings hat die Regierung von May einen klugen Schachzug gemacht, indem sie einen zusätzlichen steuerlichen Spielraum genutzt hat, um die Ausgaben in sensiblen Bereichen zu stärken und sie es sehr unbeliebt gemacht hat, gegen den Vorschlag zu stimmen. Daher wird diese Hürde wahrscheinlich genommen und der Weg für Verhandlungen mit der EU geebnet. Doch die Position von Premierministerin May wird dadurch nicht wesentlich verbessert, so dass die Unsicherheiten weiter vorherrschen dürften.
Starten Sie jetzt oder testen Sie unser Demokonto
Konto eröffnen DEMO TESTEN xStation App herunterladen xStation App herunterladenDie Regierung von Theresa May kündigte eine moderate fiskalische Expansion an. Ohne die Brexit-Unsicherheit könnte dies positiv für das GBP sein. Quelle: Bloomberg
Zinsentscheid der Bank of England
Wenn man über die Brexit-Unsicherheiten hinwegsieht, könnte die britische Wirtschaft durchaus eine Zinserhöhung vertragen. Die Inflation bleibt über dem Ziel der Notenbank, die Arbeitslosigkeit ist niedrig, die Löhne steigen und die Außenhandelssituation (Handelsbilanz und Leistungsbilanz) hat sich deutlich verbessert. Ein harter Brexit könnte diesen Ausblick jedoch schnell zunichtemachen und es ist kein Wunder, dass die Märkte erst in der zweiten Jahreshälfte 2019 mit einer Zinserhöhung rechnen. Wenn es jedoch ein Abkommen gibt, wäre eine viel frühere Anpassung möglich (vielleicht sobald das Abkommen bestätigt ist) und das könnte sich positiv auf das GBP auswirken.
Folgen für GBPUSD
Das GBP bleibt stark belastet, insbesondere gegenüber dem USD. Betrachtet man die langfristige Abweichung vom durchschnittlichen realen (inflationsbereinigten) Kurs, so kann man feststellen, dass der Kurs nicht weit von einer Standardabweichung von -2 entfernt ist. Das deutet darauf hin, dass die Währung stark unterbewertet ist. Eine positive Nachricht von der Bank of England mag helfen, aber es ist der Brexit-Deal, der für das GBP absolut entscheidend sein wird.
Die fundamentale Lage des GBP scheint stark unterbewertet zu sein. Quelle: Macrobond, XTB Research
Beim GBPUSD sehen wir eine sehr große Unterstützung bei 1,2650. In der Vergangenheit gab es dort viele Tief- und Höchststände. Nach dem letzten steilen Ausverkauf könnten die Bullen daher diese Bereich nutzen, zumindest bis mehr Klarheit über den Brexit-Deal herrscht.
GBPUSD steht vor einem großen Test der Unterstützung bei 1,2650. Quelle: xStation 5
Offenlegung gemäß § 80 WpHG zwecks möglicher Interessenkonflikte
Der Autor (m/w/d) kann in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten investiert sein.
Die Autoren der Veröffentlichungen verfassen jene Informationen auf eigenes Risiko. Analysen und Einschätzungen werden nicht in Bezug auf spezifische Anlageziele und Bedürfnisse bestimmter Personen verfasst. Veröffentlichungen von XTB, die bestimmte Situationen an den Finanzmärkten kommentieren sowie allgemeine Aussagen von Mitarbeitern von XTB hinsichtlich der Finanzmärkte, stellen keine Beratung des Kunden durch XTB dar und können auch nicht als solche ausgelegt werden. XTB haftet nicht für Verluste, die direkt oder indirekt durch getroffene Handlungsentscheidungen in Bezug auf die Inhalte der Veröffentlichungen entstanden sind.
Wertentwicklungen von Handelswerten aus der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für Wertentwicklungen in der Zukunft!
Risikohinweis
CFD sind komplexe Instrumente und beinhalten wegen der Hebelwirkung ein hohes Risiko, schnell Geld zu verlieren. 74% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFDs funktionieren und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren. Anlageerfolge sowie Gewinne aus der Vergangenheit garantieren keine Erfolge in der Zukunft. Inhalte, Newsletter und Mitteilungen von XTB stellen keine Anlageberatung dar. Die Mitteilungen sind als Werbemitteilung zu verstehen.