Ein Blick auf den deutschen Automobilsektor đź”´ wo stehen Volkswagen, Mercedes-Benz und BMW?

10:30 17. März 2025

Die großen deutschen Autobauer Volkswagen (Ticker: VOW3), Mercedes-Benz (Ticker: MBG) und BMW (Ticker: BMW) haben in den vergangenen Wochen ihre Quartalszahlen vorgelegt – und diese schauen alles andere als gut aus.

Ein Blick auf den deutschen Automobilsektor đź”´ wo stehen Volkswagen, Mercedes-Benz und BMW?

Starten Sie jetzt oder testen Sie unser Demokonto

Konto eröffnen DEMO TESTEN xStation App herunterladen xStation App herunterladen
  • Aktuelle Nachrichten zum Aktien Trading 🔴 Volkswagen, Mercedes Benz und BMW Handelsideen 🔴 Volkswagen, Mercedes Benz und BMW Prognose & Ausblick
â–ş Volkswagen Vz. ISIN: DE0007664039 | WKN: 766403 | Ticker: VOW3.DE
â–ş Mercedes Benz ISIN: DE0007100000 | WKN: 710000 | Ticker: MBG.DE
â–ş BMW ISIN: DE0005190003 | WKN: 519000 | Ticker: BMW.DE

Mercedes-Benz hat seine Zahlen für das vierte Geschäftsquartal bereits vor rund drei Wochen am 20. Februar veröffentlicht, der Autobauer wies einen Umsatz von etwa 37 Milliarden Euro aus, entsprechend einem Rückgang von 2-3 % gegenüber dem vierten Quartal 2023 und einem stagnierenden EBIT bei 3,8 Milliarden Euro. 

Der Bereich PKWs sah einen satten Gewinneinbruch von rund 20%, der durch die Van-Sparte ausgeglichen werden konnte, der Absatz blieb stabil bei etwa 500.000 Einheiten, gestützt auf Luxusmodelle (Maybach, AMG), allerdings mit einem schwächelnden chinesischen Markt. 

Mercedes-Benz sah sich gezwungen die Dividende auf 4,30 Euro von 5,30 Euro zu kürzen, nun einer Dividendenrendite von 6,1% entsprechend, zudem wurde ein 5-Milliarden-Euro-Aktienrückkaufprogramm angekündigt, zunächst aber unter Vorbehalt, hier gilt es die Hauptversammlung im Mai abzuwarten. 

Die Aktie schaut beim ersten Blick auf den Chart auf Tagesbasis stabil aus, unterhalb der 63 Euro Marke (roter Kasten) haben meiner Einschätzung nach aber weiter die Bären das Ruder in der Hand und die Gefahr eines erneuten Tests der Region um rund 50 Euro (grüner Kasten) bleibt bestehen. 

Mercedes Benz Aktie Chartanalyse – Daily:Mercedes Benz Aktie Prognose und Analyse am 17.03.25 - DaytradingAm vergangenen Mittwoch legte dann Volkswagen Zahlen vor und auch hier schaut es meiner Einschätzung nach alles andere als gut aus: auch VW kämpft, vorwiegend in China, mit einem schwierigen Marktumfeld. 

Dort haben lokale Elektroauto-Hersteller wie BYD jĂĽngst zunehmend an Boden gewonnen. Volkswagen wies einen Umsatz von 78,48 Milliarden Euro aus, marginal unter jenem des Vergleichsquartals des Vorjahres, wo Volkswagen einen Umsatz von 78,85 Milliarden Euro auswies. Ăśberdies wies Volkswagen einen Gewinn (operatives Ergebnis) von 2,86 Milliarden Euro aus, deutlich unter jenem des Vergleichsquartals des Vorjahres von 4,89 Milliarden Euro, entsprechend einem RĂĽckgang von 42%. Das EBIT lag sogar fast 60% niedriger, hier wies Volkswagen 2,36 Milliarden Euro von zuvor 5,8 Milliarden Euro aus. .

Der Absatz stagnierte bei etwa 2,2 Millionen Fahrzeugen, getrieben von Modellwechseln und schwacher Nachfrage nach Verbrennern, der Fokus seitens des Managements liegt weiter auf Kostensenkungen und der Elektrooffensive, doch hohe Investitionen belasten die Gewinnmarge, die zwischen 6-7 % liegt.

Bezogen auf die Aktie gilt es weiterhin vorsichtig zu sein: Trader konnten vom jüngsten „Bounce“ von nahezu 30% zurück über die 100 Euro Marke eventuell profitieren, aber eine technische, längerfristige Aufhellung sehe ich in der tat erst über 130 Euro, aktuell würde ich zunächst einmal abwarten wollen, ob die Aktie zeitnah über der psychologisch relevanten 100 Euro Marke wird halten können. 

Volkswagen Aktie Chartanalyse – Daily:Volkswagen Aktie Prognose und Analyse am 17.03.25 - Daytrading

In den Wochenschluss erhielten wir dann zudem Zahlen des bayerischen Autobauers BMW. Auch hier sahen die Zahlen alles andere als gut aus, auch BMW sieht sich zunehmenden Preisdruck aus China gegenüber und konfrontiert mit rückläufigen Autoverkäufen. So hat das Unternehmen bei sinkenden Umsätzen einen Gewinneinbruch verzeichnet.

Die operative Rendite im Kerngeschäft mit Premiumautos sackte auf nun nur noch 5,5% nach 8,5% im Vorjahr ab, wenigstens konnte man die, deutlich nach unten reduzierten Ziele für das Gesamtjahr dennoch erreichen. 

FĂĽr das Gesamtjahr 2024 sieht BMW somit einen UmsatzrĂĽckgang von 8,4% auf 142,38 Milliarden Euro, das EBIT fiel sogar um satte 38%.

BMW sieht sich besonders betroffen von US-Zöllen, haben spürbar negative Auswirkungen auf die Profitabilität des Autobauers. Konkret belaufen sich die Importzölle auf etwa einen Prozentpunkt, weswegen BMW für 2025 mit einer EBIT-Marge zwischen 5 und 7% rechnet. 

Technisch gilt es meiner Einschätzung unterhalb der 87 Euro Region auf jeden Fall weiter eher defensiv zu bleiben, es wäre wenig überraschend, wenn die Bären zu einem nächsten Prankenhieb in Gefilde um 75 Euro und tiefer ansetzen, solange wir keine deutliche Eroberung dieses Levels zu sehen bekommen haben. 

BMW Aktie Chartanalyse – Daily:BMW Aktie Prognose und Analyse am 17.03.25 - Daytrading

Ordnen wir diese Zahlen zunächst mit Blick auf den gesamten, deutschen Auto-Markt ein: summa summarum lässt sich sagen, dass die Zahlen ein gemischtes Bild widerspiegeln. 

Mercedes-Benz performt besonders im Luxussegment weiter robust, leidet aber unter einem zunehmenden Margendruck aus China und hohe Kosten für die Elektrotransformation. 

VW kämpft mit einem breiteren Portfolio und schwächerem Absatz, während BMW durch seine Produktvielfalt und geringere Abhängigkeit von China eventuell sogar etwas besser dasteht. 

Aber: alle drei deutschen Autobauer sehen sich einem harten Wettbewerb, steigenden Rohstoffkosten und geopolitischen Risiken (z. B. drohende US-Zölle unter Trump) gegenüber. 

Dennoch bleiben die Gewinn-Margen unter Druck, zumindest bis jetzt, bleibt die Liquiditäts- und Cashflow-Situation dennoch solide, wodurch, günstig für Aktionäre, Aktienrückkäufe und Dividendenzahlungen möglich bleiben. 

Mit Blick auf den sich jüngst abzeichnenden „Schuldenexzess“ der neuen, deutschen Bundesregierung unter Friedrich Merz könnte positive Überraschungen für die deutsche Automobilbranche folgen, erinnern wir uns an Corona: damals stellte man  etwa 3 Milliarden Euro für die deutschen Autobauer bereit und die immensen, nun scheinbar im Grundgesetz verankerten Exzesse könnte ähnliche, eventuell auch umfangreichere Pakete finanzieren, z. B. für Ladeinfrastruktur oder Wasserstofftechnologie, was VW und Daimler Truck (Nutzfahrzeuge) zugutekäme. 

Fazit

Deutsche Autobauer stehen 2025 vor Herausforderungen: der Markt bleibt übergeordnet meiner Einschätzung nach eher schwach einzuschätzen, vor allem durch hohe Kosten und politische Unsicherheit. VW könnte am stärksten leiden, Mercedes-Benz hält sich durch ein robustes Luxus-Segment über Wasser und BMW könnte vielleicht Dank seiner Innovationen, besonders für Investoren, die besten Karten in der Hand halten. 

Sinnvolle Investitionen des jüngst auf den Weg gebrachten Schuldenexzesses der sich abzeichnenden Merz-regierung könnten einen bullishen Katalysator liefern, andernfalls der deutschen Automobilbranche eher eine länger anhaltende Stagnation. 

Quelle: xStation5 von XTB

DEUTSCHE und US AKTIEN kommissionsfrei handeln:Gebuehrenfrei Aktienhandel mit XTB - deutsche und US Aktien

 
  • Aktienhandel + CFD Trading + ETF Sparpläne: AUSGEZEICHNET

  • Qualität, Service, GebĂĽhren & Konditionen - alles AUSGEZEICHNET bei XTB!

  • Hier mehr erfahren

Offenlegung gemäß § 80 WpHG zwecks möglicher Interessenkonflikte

Der Autor (m/w/d) kann in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten investiert sein.

Die Autoren der Veröffentlichungen verfassen jene Informationen auf eigenes Risiko. Analysen und Einschätzungen werden nicht in Bezug auf spezifische Anlageziele und Bedürfnisse bestimmter Personen verfasst. Veröffentlichungen von XTB, die bestimmte Situationen an den Finanzmärkten kommentieren sowie allgemeine Aussagen von Mitarbeitern von XTB hinsichtlich der Finanzmärkte, stellen keine Beratung des Kunden durch XTB dar und können auch nicht als solche ausgelegt werden. XTB haftet nicht für Verluste, die direkt oder indirekt durch getroffene Handlungsentscheidungen in Bezug auf die Inhalte der Veröffentlichungen entstanden sind.
Wertentwicklungen von Handelswerten aus der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für Wertentwicklungen in der Zukunft!

Risikohinweis

CFD sind komplexe Instrumente und beinhalten wegen der Hebelwirkung ein hohes Risiko, schnell Geld zu verlieren. 69% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFDs funktionieren und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren. Anlageerfolge sowie Gewinne aus der Vergangenheit garantieren keine Erfolge in der Zukunft. Inhalte, Newsletter und Mitteilungen von XTB stellen keine Anlageberatung dar. Die Mitteilungen sind als Werbemitteilung zu verstehen.

Autor

Jens Klatt | Marktanalyst bei XTB in Deutschland | Berlin

Teilen:
ZurĂĽck

SchlieĂźen Sie sich weltweit
1 000 000 Investoren an