Mit dem Wiederaufflammen der Bankenkrise in den USA (Abstufung der New York Community Bancorp auf Junk durch Moody´s) gerät auch der US-Nebenwerte-Index Russell 2000 wieder verstärkt in den Fokus: Finanzwerte sind mit Industrie-Aktien im Russell 2000 der am stärksten gewichtete Sektor (mit knapp 17%). Diese Finanzwerte sind vor allem US-Regionalbanken, die wiederum mit 70% die Kreditgeber schlechthin sind für US-Gewerbeimmobilien - ein Sektor, der aufgrund der Folgewirkungen von Corona in einer schweren Krise steckt, weil vor allem der Bedarf an Büroflächen stark abgenommen hat mit dem Siegeszug des Home Office. Die Lage ist inzwischen so dramatisch, dass gestern US-Finanzministerin Janet Yellen ihre Besorgnis ausdrückte - die US-Politik nimmt das Problem also durchaus ernst.
In den USA wird der Russell 2000 schon deshalb stark beachtet, weil er die Wirtschaft des Landes realistischer abbildet als etwa die großen, im US-Leitindex S&P 500 enthaltenen US-Konzerne, die weltweit ihre Geschäfte machen. Bezeichnenderweise ist der Russell 2000 - anders als der S&P 500 oder der Nasdaq 100 - noch weit entfernt von seinen Allzeithochs. Kein Wunder: 40% der im Russell 2000 enthaltenen Unternehmen machen Verluste, zudem ist die Verschuldung dieser Unternehmen überproportional hoch. Und das ist ein Problem in Zeiten hoher Schulden. Das bedeutet aber im Umkehrschluss: sollten die Zinsen sinken, hätte dieser Index Aufholpotential.
Allerdings ist die Zinswende von Fed-Chef Powell höchstpersönlich erst einmal verschoben worden mit seiner Aussagen letzten Mittwoch während seiner Pressekonferenz, dass eine Senkung der Zinsen bereits im März "unwahrscheinlich" sei. Hinzu kommt, dass nach den Aussagen von Powell extrem starke US-Konjunkturdaten kamen (US-Arbeitsmarktdaten und ISM Service-Index) - mit stark inflationären Komponenten wie steigenden Löhnen in den USA und dem größten monatlichen Anstieg der Preiskomponente bei den bezahlten Preisen im ISM Index. Wie soll in einem solchen Umfeld die Fed die Zinsen senken?
Der Russell 2000 ist also gewissermaßen eine Zins-Wette: werden diese sinken - und wenn ja, wie schnell? Wer auf den Chart des Russell 2000 blickt, sieht: der Index bewegt sich seit Mitte 2022 in einer Spanne zwischen 1630 und 2000 Punkten. Anfang 2024 schien ein Ausbruch aus dieser Handelsrange zu gelingen - aber das könnte sich als ein Fehlausbruch herausstellen, denn die 2000er-Marke wurde zuletzt wieder unterschritten. Dafür dürfte es zwei Gründe geben: erstens eben die verschobene Zins-Wende, und zweitens die wieder aufflammende Bankenkrise.
Die folgenden Aussagen stellen keine Handelsempfehlung dar: Solange der Russell 2000 in der Spanne zwischen 1630 Punkten und 2000 Punkten handelt, ist der charttechnische Ausblick als neutral einzustufen. Wer davon ausgeht, dass die Zinswende länger auf sich warten läßt oder von einer Verschlimmerung der wieder aufflammenden Bankenkrise ausgeht, kann versuchen, eine Short-Position zu spielen mit Ziel bei 1630 Punkten und einem Stopp über der Marke von 2000 Punkten. Russell 2000-Bullen hingegen würden einen erneuten Ausbruch über die Marke von 2000 Punkten kaufen - in der Hoffnung, dass der Ausbruch diesmal wirklich gelingen wird!
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