++ EMIs des europäischen verarbeitenden Gewerbes im April kaum verändert, Details bieten wenig neue Einblicke ++ Stimmung unter Dienstleistern deutet auf Verschlechterung in anderen Ländern als Frankreich und Deutschland hin ++ DE30 anfällig für korrektiven Pullback ++
Die Märkte erwarteten ungeduldig die vorläufigen EMIs aus Deutschland und Frankreich, um zu sehen, ob die chinesischen EMIs für März vielleicht zu viel Optimismus verbreitet hatten. Die heute Morgen veröffentlichten Daten lieferten leider keine eindeutige Antwort auf dieses Dilemma. Auch wenn eine weitere Stimmungsverschlechterung sowohl im Fertigungs- als auch im Dienstleistungsbereich vermieden werden konnte, blieben klare Zeichen einer Erholung aus.
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Konto eröffnen DEMO TESTEN xStation App herunterladen xStation App herunterladenDas neue Datenpaket für April gibt keine eindeutige Antwort darauf, ob für den europäischen Industriesektor bereits das Schlimmste überwunden wurde. Quelle: Macrobond, XTB Research
Zunächst einmal muss man feststellen, dass die Erwartungen an die EMIs für April recht niedrig angesetzt waren, und trotzdem gab es keine nennenswerte Übertreffung. Das verheißt nichts Gutes für die Zukunft und die Details sehen noch düsterer aus. Zu Beginn der heutigen Analyse werfen wir einen Blick auf die Indizes zum Fertigungs- und Dienstleistungssektor, wobei dem erstgenannten aufgrund der viel schlechteren Performance in den vergangenen Monaten viel mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte. So verbesserte sich die Stimmung unter den deutschen Herstellern: Der Index stieg von 44,1 auf 44,5 Punkte und lag damit unter dem Konsens von 45 Punkten. Während die Stimmung unter den französischen Managern von 49,7 auf 49,6 Punkte zurückging, der Index lag damit ebenfalls unter dem erwarteten Wert von 50 Punkten.
Bei einem genaueren Blick auf die Details der Umfragedaten kann man feststellen, dass die neuen Exportaufträge einen weiteren starken Rückgang aufwiesen, die mit dem zweitschnellsten Tempo der vergangenen zehn Jahre fielen. Angesichts der nach wie vor trüben Aussichten für die deutschen Hersteller sollte man sich nicht besonders über den stärkeren Rückgang der Auftragseingänge in diesem Monat wundern. Die Zahl der Beschäftigten blieb in der deutschen Fertigung unverändert, berichtete IHS Markit. Ähnliche Muster waren in Frankreich zu beobachten, mit einer Ausnahme bei der Beschäftigung, die in diesem Monat schneller stieg. Insgesamt verharrte das europäische verarbeitende Gewerbe im April in einem rezessiven Bereich und trotzt den positiven Aussichten auf eine Verbesserung, die sich in den chinesischen EMIs im vergangenen Monat widerspiegelte.
Im Gegensatz zum verarbeitenden Gewerbe sieht der Dienstleistungssektor sowohl in Deutschland als auch in Frankreich etwas gesünder aus. Der Rückgang des Index auf europäischer Ebene deutet jedoch auf eine schlechtere Performance in anderen Ländern wie Italien und Spanien hin. Im Großen und Ganzen sank der europäische Gesamtindex von 51,6 auf 51,3 Punkte und lag damit unter dem Konsens von 51,8 Punkten. Das bedeutet, dass wir im April um die Tiefststände herum geblieben sind, ohne dass eine große Verbesserung in Sichtweite war. Im weiteren Sinne könnten die Messwerte der chinesischen EMIs für April für die Weltwirtschaft von entscheidender Bedeutung sein, da sie eine plötzliche und breite Verbesserung im März entweder bestätigen oder verneinen könnten. Denken Sie auch daran, dass die Werte der Industrieproduktion aus den europäischen Volkswirtschaften für Februar nicht so schlecht waren, wie es die Erwartungen vermuten ließen. Daher gehen unsere Analysten davon aus, dass die EMIs die Stimmung etwas überbewerten könnten.
Der deutsche Aktienmarkt ist im frühen europäischen Handel leicht rückläufig. Quelle: Bloomberg
Als Reaktion auf die enttäuschenden EMIs haben die europäischen Aktienindizes einen Rückgang erlitten, und wie bisher handeln alle leicht in der Verlustzone. Angesichts der beeindruckenden Kursgewinne beim DE30 seit Anfang des Jahres könnte man zu dem Schluss kommen, dass die Käufer den Kurs möglicherweise zu hoch getrieben haben. In diesem Kontext könnte ein deutlicherer Rückschlag zu erwarten sein, wenn die Anleger erkennen, dass sich die Konjunktur im ersten Quartal deutlich verschlechtert hat und zu Beginn des zweiten Quartals noch keine Signale einer Erholung zu erkennen sind.
Technisch gesehen wird der DE30 inmitten eines bullischen Trendkanals gehandelt. Sollten die Käufer also weiter Willensstärke zeigen, könnten die 12.570 Punkte als übergeordnetes Kursziel dienen. Andererseits wäre eine Korrekturbewegung in Richtung der 11.820 Punkte-Marke möglich. Ein Durchbruch dieser Unterstützung könnte einen stärkeren Ausverkauf zur Folge haben. Quelle: xStation 5
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