DE30 erreicht neues Allzeithoch!

• Die meisten europäischen Indizes eröffneten niedriger, aber nach zwei Stunden geht es aufwärts
• DE30 erholte sich von 16.000 Punkten und erreichte ein neues Allzeithoch 
• RWE und Siemens meldeten gute Geschäftszahlen für das 3. Quartal

Der Start in den europäischen Handelstag verlief eher uneinheitlich, doch nach zwei Handelsstunden zeigen sich die meisten Indizes in besserer Verfassung. Die schwache Stimmung am Markt ist wahrscheinlich auf die Inflationsdaten aus den USA zurückzuführen, die zu einer früheren Zinserhöhung als erwartet führen könnten. Interessant ist, dass der Geldmarkt in Europa darauf hindeutet, dass die EZB die Zinsen im Dezember 2022 um 20 Basispunkte anheben wird. Der russische Markt schneidet am schlechtesten und Schweden am besten ab. Allerdings liegen die Veränderungen in beiden Fällen nicht über 1%.

Darüber hinaus gibt es weiterhin Sorgen über Pandemien und den Winter in Europa. Finanzminister Olaf Scholz sagte, dass einige Maßnahmen erforderlich sein werden, um den Winter zu überstehen. Weitere Beschränkungen werden wahrscheinlich die wirtschaftliche Erholung dämpfen und Versorgungsprobleme verstärken, die Inflationssorgen hervorrufen. Der Winter steht vor der Tür! Die Energiepreise in Europa sind wieder einmal gestiegen, aber die Erdgaspreise sind immer noch deutlich niedriger als im Oktober. Dies kann sich jedoch aufgrund der niedrigen Lagerbestände, insbesondere in Deutschland, sehr schnell ändern. Russland erhöht seine Gasproduktion, aber die in die EU transportierte Menge war in den letzten Tagen eher gering. Russland sagte, dass es alle Gasproduktionskontakte einhalte, und auf Anweisung Putins hat Gazprom gestern seine Gaslieferungen nach Europa erhöht, was die Besorgnis über Versorgungsengpässe (vorübergehend) zerstreute.

DE30 - Technische Analyse:

Der DE30 ist erneut von der entscheidenden Unterstützung bei 16.000 Punkten abgeprallt und hat nach etwa eineinhalb Stunden ein neues Allzeithoch oberhalb von 16.100 Punkten erreicht. Der DE30 wird durch die starken Finanzergebnisse von Siemens und RWE sowie durch den schwachen Euro, der die Finanzierungswährung für deutsche Aktien ist, unterstützt. Der DE30 ist wahrscheinlich über die enge Handelsspanne (rotes Rechteck) ausgebrochen. Das nächste mögliche Ziel für die Bullen wird durch das 113,0% Fibonacci-Retracement der jüngsten Kurskorrektur im September und Anfang Oktober bestimmt. Auf der anderen Seite liegt die Unterstützung weiterhin bei 16.000 Punkten, die durch den 50er-SMA verstärkt wird. Entscheidend für die Bullen ist die Beibehaltung der unteren Grenze des Aufwärtstrendkanals.

Quelle: xStation 5

Unternehmensnachrichten:

Siemens (SIE.DE) hat in seinem vierten Geschäftsquartal bessere Ergebnisse als erwartet erzielt. In den drei Monaten bis Ende September erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 17,33 Mrd. Euro, 18% mehr als vor einem Jahr. Die Markterwartungen lagen bei 16,82 Mrd. Euro. Der Auftragseingang stieg um 26% auf 19,07 Mrd. Euro gegenüber den Erwartungen von 17,56 Mrd. Euro. Auf der anderen Seite verschlechterten sich die Gewinnzahlen aufgrund von einmaligen Erträgen, die ein Jahr zuvor gemeldet wurden. Der bereinigte Betriebsgewinn fiel um 14% auf 2,27 Mrd. Euro und der Nettogewinn um 29% auf 1,33 Mrd. Euro. Dennoch übertraf das Unternehmen die Erwartungen für den Jahresüberschuss, der 6,69 Mrd. Euro erreichte. Die Spanne der Erwartungen lag zwischen 6,1 und 6,4 Mrd. Euro. Das Unternehmen geht davon aus, dass sich die Versorgungsprobleme, insbesondere auf dem Chipmarkt, im nächsten Jahr entspannen werden.

RWE (RWE.DE) ist der größte Stromerzeuger in Deutschland und zeigte in den ersten neun Monaten des Jahres gute Finanzergebnisse. Das Unternehmen verzeichnete in den ersten neun Monaten des Jahres einen Anstieg des Kerngewinns um 6%. Das Unternehmen gehört eindeutig zu den führenden europäischen Akteuren im Bereich der erneuerbaren Energien, was dazu beiträgt, dass es trotz steigender Kosten für die Stromerzeugung (insbesondere durch Kohlenstoffemissionszertifikate) gute Finanzzahlen vorweisen kann. RWE ist heute die Aktie mit der zweitbesten Performance im DE30.

RWE notiert immer noch rund 8,5% niedriger als in der letzten Sitzung des vergangenen Jahres. Außerdem befindet sich der Kurs seit etwa eineinhalb Jahren in einem Seitwärtstrend. Der Kurs hat heute eine wichtige Widerstandszone erreicht, die zwischen dem 50,0% Fibo-Retracement und dem 34-Euro-Bereich liegt. Danach hat der Kurs jedoch wieder etwas nachgegeben. Die wichtigste Unterstützung wird durch Kursreaktionen nahe dem 23,6% Fibo-Level bestimmt. Quelle: xStation 5