- Schwacher Start in Europa, Optimismus in China rückläufig
- Europäische EMIs zum verarbeitenden Gewerbe enttäuschen
- Deutsche Bank: Niedrigster Q3-Umsatz seit 2010, Aktie unter Druck
Am Mittwoch haben die europäischen Aktienmärkte aufgrund der angekündigten fiskalischen Maßnahmen der chinesischen Behörden eine stärkere Grundlage. Die neuen Anreize sollen dem schwächelnden Aktienmarkt helfen, den negativen Auswirkungen des Handelskonflikts mit den USA entgegenzuwirken. Am Ende des Handelstages gaben die chinesischen Aktienindizes jedoch einen Großteil ihrer Gewinne wieder ab. Der Shanghai Composite schloss dennoch 0,3% höher (kurzzeitig über 1% im Plus), der Hang Seng (CHNComp) notiert kurz vor Handelsschluss mit 0,4% in der Gewinnzone.
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Konto eröffnen DEMO TESTEN xStation App herunterladen xStation App herunterladenDer EMI zum verarbeitenden Gewerbe aus der Eurozone fällt erneut und sendet ein weiteres Warnsignal. Quelle: Macrobond, XTB Research
Die europäischen Aktienmärkte verlieren bei der Eröffnung an Wert und die Besorgnis, dass der anhaltende Bullenmarkt zu Ende gehen könnte, wächst. Das morgige EZB-Treffen stellt möglicherweise eine weitere Risikoquelle dar. Erinnern wir uns daran, dass die EZB am Ende des Jahres ihr Anleihekaufprogramm beenden will. Die Märkte preisen dies aber bereits ein. Die EZB denkt bei ihrer Geldpolitik zwar nicht an den Aktienmarkt (zumindest nicht direkt), doch eine schlechtere Marktstimmung könnte die Zentralbank von dem Weg zu einem hawkischen Kurs abbringen. Eine Verlängerung des QE-Programms scheint keine echte Option zu sein (würde den Euro deutlich belasten), allerdings könnte die EZB ihre Ansicht hinsichtlich der wirtschaftlichen Aussichten ändern. In der vorherigen Sitzung schrieb die Notenbank in ihrer Erklärung, dass die Risiken für diesen Ausblick "weitgehend ausgewogen" seien und die Gefahren aus den globalen Handelsspannungen hervorheben.
Der schwächelnde Fertigungssektor könnte die Erwartungen an das EZB-Treffen am Donnerstag dämpfen. Der französische Index fiel im Oktober von 52,5 auf 51,2 Punkte, und der deutsche Index von 53,7 auf 52,3 Punkte - beide Werte lagen damit deutlich unter den Erwartungen. In Deutschland enttäuschende außerdem der Wert für den Dienstleistungssektor: Rückgang von 55,9 auf 53,6 Punkte. Die zwei Werte wirkten sich natürlich entsprechend auf den EMI-Composite aus, der von 55 auf 52,7 Punkte zurückfiel. Kurz gesagt, die heutigen EMI-Werte aus Frankreich und Deutschland scheinen mit der sich abschwächenden Wirtschaft und der These, dass wir bereits Anfang des Jahres die Spitze des aktuellen Konjunkturzyklus erreicht haben, überein. In diesem Kontext sind noch die neuesten Lohnkostendaten zu erwähnen. Die Kosten sind in fast allen Bereichen gestiegen, was darauf hindeutet, dass die europäische Wirtschaft in eine Phase geraten könnte, in der sich das Wirtschaftswachstum verlangsamt und das Preiswachstum anzieht - keine gute Mischung für die Geldpolitik.
Nach den schwachen EMIs notiert der DE30 am Mittwochmorgen deutlich unter seinem kritischen technischen Niveau. Der Wochenschlusskurs wird eine besondere Bedeutung haben, da er die künftige Stimmung am deutschen Aktienmarkt bestimmen könnte. Der Durchbruch des 50% Fibo-Retracements der Rallye ab Mitte 2016 könnte das symbolische Ende des Bullenmarktes darstellen. Quelle: xStation 5
Nach der ersten Handelsstunde fällt der deutsche Leitindex um 0,3%. Der CAC 40 (FRA40) gibt um 0,7% nach, der EuroStoxx50 (EU50) um 0,6%, der britische FTSE 100 (UK100) um 0,55% und der FTSE MIB (ITA40) um 0,3%. Beachten Sie auch, dass die S&P 500-Futures zum Zeitpunkt des Schreibens 0,6% tiefer notieren. Dies könnte auf eine schwache US-Eröffnung hindeuten.
Die Deutsche Bank (DBK.DE) ist heute mit Abstand der größte Verlierer unter den DE30-Titeln. Quelle: xStation 5
Beim Blick auf die DE30-Titel ist insbesondere die Deutsche Bank (DBK.DE / WKN: 514000) zu erwähnen. Der Quartalsbericht (Q3) zeigte ein schwaches Ergebnis auf und der Umsatz erreichte den niedrigsten Q3-Stand seit 2010. Das Kreditinstitut meldete auch schwächer als erwartete Erträge in den Bereichen Aktienhandel und festverzinsliche Wertpapiere. Andererseits überschritt das Nettoeinkommen mit 221 Mio. EUR die erwarteten 160 Mio. EUR.
Andererseits steigt Daimler (DAI.DE / WKN: 710000) nach zwei positiven Meldungen etwas über 1%. Zunächst teilte das Unternehmen mit, dass es den 50%-Anteil (verbleibender Anteil wird von Geely gehalten) in dem Joint Venture mit Sitz in der östlichen Stadt Hangzhou halten wird. Daimler wird in einigen chinesischen Städten einen Carsharing-Dienst anbieten. Die Stellungnahme zeigt auch, dass Geelys Elektroautos in Zukunft dieser Flotte beitreten werden. Zweitens wurde die Daimler-Aktie von der Bank of America Merrill Lynch von “Neutral auf “Buy” heraufgestuft. Morgen (25. Oktober) wird der Quartalsbericht veröffentlicht.
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