- Deutsche Autohersteller nach Zollgefahr aus den USA unter Druck
- DE30 zieht sich vom entscheidenden technischen Widerstand zurück
- EZB signalisiert, dass Konjunkturabschwächung nicht nur vorübergehend sein könnte
Die europäischen Aktienmärkte haben die neue Handelswoche mit gemischten Ergebnissen begonnen, trotz einer Rallye in Asien, bei der die Gewinne von Hoffnungen vor einer weiteren Runde von Handelsgesprächen zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt in Washington angeregt wurden. Unterdessen belastet ein Bericht des US-Handelsministeriums vom Sonntag an das Weiße Haus die europäischen Automobilhersteller. Während wir noch keine Einzelheiten zu diesem Bericht erfahren haben, hat dies bereits die Automobilhersteller in Europa getroffen. Erinnern wir uns daran, dass die morgendlichen Rückgänge bei Volkswagen (VOW3.DE / WKN: 766403), Daimler (DAI.DE / WKN: 710000), Continental (CON.DE / WKN: 543900) und BMW (BMW.DE / WKN: 519000) auf die Gefahr zurückzuführen sind, dass die USA Zölle auf importierte Fahrzeuge und Autoteile aus Europa erheben könnten. Erwähnenswert ist, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel am Samstag in einer Rede auf der Münchener Sicherheitskonferenz sagte, dass wenn deutsche Autos "plötzlich eine Bedrohung der nationalen Sicherheit der Vereinigten Staaten von Amerika sind, dann erschreckt uns das". US-Vizepräsident Mike Pence blieb davon unbeeindruckt und konzentrierte sich eher darauf, den Iran zu kritisieren. Nach den Schätzungen des ifo-Instituts könnte Deutschland durch Sanktionen mit einem Netto-Exporteffekt von 11,6 Mrd. EUR belastet werden. Während wir am Montag aufgrund eines Feiertages in den USA die Börsen geschlossen bleiben, besteht die Möglichkeit, dass einige Details zu dem oben genannten Bericht veröffentlicht werden. Einige Gerüchte deuten darauf hin, dass der dem Weißen Haus vorgelegte Bericht Zölle auf importierte Fahrzeuge aus Europa als Option zum Schutz der nationalen Sicherheit der USA enthält.
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Konto eröffnen DEMO TESTEN xStation App herunterladen xStation App herunterladenDer Effekt der Automobilhersteller auf den DE30 war bisher verhalten, wobei der deutsche Leitindex leicht unter seinem letzten Schlusskurs notiert. Technisch gesehen könnten die Bären jedoch auch auf eine ausgedehnte Bewegung in Richtung 10.800 Punkte hoffen, nachdem die 11.360 Punkte unüberwindbar waren. Daher könnte man behaupten, dass sich das Chance-Risiko-Verhältnis zugunsten der Verkäufer gedreht hat. Quelle: xStation 5
In Europa gibt es wiederum verstärkt Befürchtungen, dass die anhaltende Konjunkturabschwächung nicht nur vorübergehend sein könnte. Die Signale, die darauf hindeuten, wurden in den letzten Tagen von den politischen Entscheidungsträgern der EZB kommuniziert. Am Freitag deutete EZB-Direktoriumsmitglied Benoît Cœuré an, dass die wirtschaftliche Verlangsamung stärker ausfallen könnte, während der Inflationspfad flacher ist, als ursprünglich angenommen. Ratsmitglied François Villeroy de Galhau fügte seinerseits hinzu, dass die EZB ihre Zinsprognose ändern könnte, wenn sich herausstelle, dass die Situation nicht vorübergehend sei. Es gibt einige Gerüchte, dass die EZB bereits Gespräche über weitere TLTRO (“Targeted Longer-Term Refinancing Operations”; spezielle Langfrist-Kredite für Banken) führt, um eine stärkere Konjunkturabschwächung zu verhindern. Ein solches Szenario scheint wahrscheinlich zu sein und eine neue Finanzierungsrunde könnte noch in diesem Halbjahr angekündigt werden. Dies könnte die Bedenken über den schwerwiegenderen Wirtschaftsabschwung abschwächen. Weitere Einzelheiten zu allen Diskussionen über TLTRO könnten am Donnerstag bekannt werden, wenn die EZB den Bericht ihrer jüngsten Sitzung veröffentlicht.
Die deutschen Automobilhersteller schwächeln zu Beginn der neuen Handelswoche. Quelle: Bloomberg
Unternehmensnachrichten
Wirecard (WDI.DE / WKN: 747206) steigt zum Zeitpunkt des Schreibens um mehr als 11%, nachdem die deutsche Regulierungsbehörde den beispiellosen Schritt unternahm, vorübergehend für zwei Monate Leerverkäufe auf diese Aktie zu verbieten. Sie begründete ihre Entscheidung damit, dass die jüngsten Volatilitätsrisiken des Kurses den breiteren Aktienmarkt untergraben. Nach einer Reihe von Berichten der Financial Times über betrügerische Aktivitäten in Singapur-Niederlassung des Zahlungsunternehmens, erfuhr die Aktie starke Auf- und Abwärtsbewegungen. Trotz der Tatsache, dass das Unternehmen ein Fehlverhalten bestritt, haben die Anleger ihre bärischen Wetten erhöht und massiven Abwärtsdruck auf die Aktie ausgeübt.
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