++ Europäische Aktien eröffnen vor Zinsentscheid der EZB höher ++ DE30 könnte sich für weitere Kursanstiege vorbereiten ++ Was ist heute Nachmittag von Draghi zu erwarten? ++
Die Aktienmärkte scheinen in Erwartung des Zinsentscheids der Europäischen Zentralbank in einer positiven Stimmung zu sein. Der Beginn des Handels am Donnerstag brachte weit verbreitete, wenn auch moderate Gewinne, wobei die Indizes aus Spanien und Italien die Gewinne anführten. Es sei daran erinnert, dass die EU-Kommission am Mittwoch beschlossen hat, das Defizitverfahren gegen Italien einzuleiten. Das ist das erste Mal, dass es zu solch einer Situation kommt. In der Zwischenzeit äußerten sich einige italienische Beamten zu diesem Thema. Zum Beispiel scheint die Fünf-Sterne-Bewegung von Di Maio nicht auf eine schnelle Lösung des Konflikts hinzuweisen. Di Maio sagte offen, dass Italien der Forderung der EU nicht nachkommen werde und fügte hinzu, dass die EU „absurde" Forderungen nach Investitionen gestellt habe. Andererseits schlug der Politiker vor, dass nicht alle EU-Parameter abgeschafft werden sollten. Trotz der Tatsache, dass Italien nicht nachgibt, fließen die Gelder von Anlegern in italienische Aktien, die von einer weit verbreiteten Nachfrage nach riskanten Anlagen in Europa profitieren.
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Technisch gesehen scheint der DE30 die Voraussetzungen für einen weiteren Anstieg zu schaffen. Eine solche Schlussfolgerung könnte aus dem H4-Chart gezogen werden. Ein Anstieg in Richtung 12.200 Punkte wäre möglich - ein Bereich des kürzlich gebrochenen Abwärtstrendkanals. Starke Unterstützung gibt es wiederum um die 11.920 Punkte - ein Niveau, das auch durch den 50er SMA gestützt wird. Allerdings könnte sich die technische Lage an den europäischen Aktienmärkten heute Nachmittag ändern, sollte die EZB einen düsteren Ausblick für das Wirtschaftswachstum liefern. Ein trüber Wachstumsausblick könnte den positiven Effekt einer Zinssenkung überschatten. Quelle: xStation 5
Was ist also heute von EZB-Präsident Mario Draghi zu erwarten? Drei Punkte sind hierbei entscheidend: Erstens wird erwartet, dass die EZB die Einzelheiten ihrer kürzlich angekündigten TLTRO-Runde vorlegt. Es gibt einige Anzeichen dafür, dass die EZB darauf verzichten könnte, den aktuellen MRO-Zins um einen konstanten Spread zu erhöhen, um die Bedingungen ihres Programms für die Banken günstiger zu gestalten. Unabhängig davon, was die EZB tun wird, sollte dies jedoch kein Wendepunkt sein, da das neue Programm im Vergleich zum Anleihekaufprogramm (QE) einen eher kleinen Umfang haben wird. Zweitens werden neue Wirtschaftsprognosen veröffentlicht. Es besteht kein Zweifel, dass die EZB die BIP-Wachstumsprognosen aufgrund steigender Risiken im Ausland (Protektionismus, Brexit, Italien), aber auch aufgrund einer schleppenden Erholung des europäischen Industriesektors kürzen wird. Darüber hinaus dürften auch die Inflationsprognosen etwas angepasst werden, was in gewissem Maße die schwächere Nachfrageaussicht widerspiegelt (paradoxerweise sollte dies eine willkommene Nachricht für die EZB sein, da dies die Chancen auf ein schwaches BIP-Wachstum und eine hohe Inflation sinken lassen). Drittens könnte die sogenannte „Forward Guidance” geändert werden, um eine neue Reihe von Prognosen widerzuspiegeln. In diesem Zusammenhang ist zu erwarten, dass die Handlungsbereitschaft der EZB zur Unterstützung der Wirtschaft bei Bedarf bekräftigt wird. Diese Option beinhaltet auch die Möglichkeit der Wiederaufnahme des QE-Programms.
Der DE30 steigt im frühen europäischen Handel um 0,5%. Die Aktie von Covestro führt hierbei die Gewinne an. Quelle: Bloomberg
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